Im Bannkreis Des Mondes
ersten Zug machte. Talorc konterte den Angriff. Es freute ihn, dass er einige Mühe hatte, den Angriff abzuwehren. Er wäre bitter enttäuscht vom Donegal-Laird, wenn der Mann nicht dafür sorgte, dass die jungen Chrechte eine ordentliche Ausbildung bekamen. Talorc ging zum Gegenangriff über und zeigte dem Krieger, warum er ein würdiger Gegner war, aber noch viel zu lernen hatte.
Circins Augen weiteten sich. Er begriff, dass ihm eine Lektion erteilt wurde. Doch er blieb stumm und ließ nicht zu, dass irgendetwas seine Konzentration störte. Trotzdem spürte Talorc, wie er jedes Wort aufsaugte, das er von sich gab. Und indem er so vorging, bekam er bis zu einem gewissen Grad Talorcs Überlegenheit zu spüren.
Er setzte den Kampf fort, auch nachdem die Menschen von Airril und Fionn besiegt und unterworfen worden waren. Er hätte Circin jederzeit zwingen können, sich ihm auf der Stelle zu unterwerfen. Er wollte dem jungen Wolf jedoch ein paar Griffe zeigen, die den Chrechte vorbehalten waren, da sie ein hohes Maß an Kraft, Geschwindigkeit und Stehvermögen verlangten, die den meisten Menschen fehlten.
Circin zeigte ihm seinerseits seine uneingeschränkte Anerkennung, indem er schließlich seinen Hals entblößte, als Talorc ihn so umklammerte, dass er ihm nahezu unmöglich entkommen konnte. Der jüngere Soldat hätte auch so lange an seinem Stolz festhalten können, bis Talorc ihn zwang, seine Überlegenheit anzuerkennen. Der Laird war froh zu sehen, dass der Junge wusste, wie man auch in der Niederlage seine Würde bewahrte.
Es war der Mangel an Respekt, der in der Vergangenheit fast dazu geführt hatte, dass seine Leute sich gegenseitig ausgerottet hatten.
Talorc hatte Circin gestattet, so lange gegen ihn zu kämpfen, bis seine Niederlage für ihn keine Schande bedeutete. Trotzdem sollte auch der Ehre des jungen Mannes Genüge getan sein. Er hatte für das Anrecht auf dieses Stück Land kämpfen dürfen und verloren.
Trotzdem war es besser, sich noch einmal zu versichern. Talorc konnte keinen Feind gebrauchen, der eines Tages aus einer Ecke gekrochen kam, in der er nur Freunde vermutete. »Bist du jetzt zufrieden?«
Circin nickte. Traurigkeit glomm in seinen Augen. »Das bin ich.«
Auch wenn er schon vor dem ersten Schlag gewusst hatte, wie dieser Kampf ausging, konnte Talorc sich über den Sieg nicht so recht freuen.
»Gut.« Er legte die geballte rechte Faust auf sein Herz.
Circin machte es ihm nach und neigte den Kopf.
»Sag deinem Laird, der Laird der Sinclairs würde es als eine Ehre betrachten, die Chrechtekrieger seines Clans im Kampf zu unterweisen, falls er das wünscht.«
Aufgeregt weiteten sich die Augen Circins. »Das meinst du ernst?«
»Das Erste, was du lernen solltest, Junge, ist Folgendes: Ein Alpha sagt nie etwas, das er nicht auch so meint oder tatsächlich tun wird«, tadelte Niall ihn, der noch immer zwischen Abigail und dem Omega stand.
»Auch Muin?«, fragte Circin.
»Muin ist dein Bruder?«, fragte Talorc statt einer Antwort.
Circin wischte sich mit dem Handrücken das Blut aus dem Mundwinkel. »Ja.«
»Ein Omega ist bei seinen Chrechtebrüdern stets willkommen, egal welche Farbe er trägt.«
»Du hältst dich strikt an die Gesetze der Chrechte.«
»Aye.« Auch wenn der Balmoral eine Zeitlang geglaubt hatte, das tue er nicht.
»Ich werde deine Einladung an meinen Laird weitergeben.«
Und wenn Talorc richtig vermutete, würde dieser junge Bursche ein Nein als Antwort nicht akzeptieren.
Er war nicht überrascht, als Abigail die Donegal-Krieger einlud, sich ihnen zum Nachtmahl anzuschließen. Es überraschte ihn viel eher, dass ihre Anmaßung ihn nicht störte. Er vermutete, es lag daran, dass sie seine Frau war.
»Mir ist nicht entgangen, dass du dein Pferd nicht zur Jagd mitgenommen hast«, sagte Abigail und brach damit das Schweigen, mit dem sie ihm begegnet war, seit sie die fremden Krieger zum gemeinsamen Mahl eingeladen hatte.
Seine Frau war eine merkwürdige Mischung aus Ängstlichkeit und Kühnheit. Sie hatte nicht gezögert, ihn mit ihrer Ansicht zu konfrontieren, ehe er Circin zum Kampf forderte, aber die Stunden seit dem Kampf hatte sie lediglich alle Anwesenden beobachtet und nur wenig geredet. Das war merkwürdig. Seiner Erfahrung nach redeten Frauen gewöhnlich mehr als Männer, und ein friedliches Schweigen füllten sie oft mit unnötigem Geplapper. Abigail war die erste Frau, die tatsächlich weniger redete als seine Krieger.
»Ich brauchte kein
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