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Im Bannkreis Des Mondes

Im Bannkreis Des Mondes

Titel: Im Bannkreis Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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deiner Alpträume, wenn es um das Wohl der Frau deines Lairds geht.«
    »Red nicht so von dir!« Die Sehnen an Guaires Hals zeichneten sich deutlich unter der Haut ab. Er schrie sein Gegenüber wohl gerade an.
    Niall schien von Guaires Gebrülle nicht im Geringsten beeindruckt zu sein. Er wirkte verdrossen. Nein, er wirkte sogar richtig griesgrämig.
    Guaire atmete tief durch. Er versuchte wohl, sich zu beherrschen. »So wie du sie behandelst – das ist einfach grausam.«
    »Wie ich mich Abigail gegenüber verhalte, geht dich überhaupt nichts an, Seneschall.«
    »Sie ist meine Freundin.«
    Diese Behauptung zauberte ein Lächeln auf Abigails Gesicht, obwohl sie gerade Zeugin wurde, dass zwei ihrer liebsten Sinclairs sich ihretwegen stritten.
    »Ist sie das?«
    »Was soll das denn heißen?«
    Ja, was hieß das? Abigail würde das auch gern erfahren.
    »Du hast die Nacht in ihrer Schlafkammer verbracht.«
    »Willst du etwa andeuten …«
    »Ich deute gar nichts an.« Niall fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Lass das Thema besser einfach ruhen, Guaire, ja?«
    »Ich werde es bestimmt nicht ruhen lassen. Unsere Lady verdient was Besseres als das, was du ihr geben kannst.«
    »Ich würde sie mit meinem Leben beschützen.«
    Abigail glaubte es ihm. In seinen Augen mischte sich Ernsthaftigkeit mit einer unsäglichen Traurigkeit.
    »Für dich ist sie doch mehr als bloß eine lästige Pflicht.« Guaire ließ nicht locker. »Sie ist auch deine Freundin. Zumindest habe ich das bisher geglaubt.«
    »Ja, ich habe es auch gedacht.«
    »Ach ja? Und jetzt glaubst du, sie ist nicht mehr deine Freundin?«
    »Sie hat meinen Laird getäuscht. Sie hat ihn verletzt. Und mich hat sie auch getäuscht.«
    »Sie hatte gute Gründe dafür.«
    »Die sind mir egal.«
    Abigail fürchtete, ihr Mann teilte die Ansicht seines besten Kriegers.
    »Diese Gründe zählen durchaus.«
    »Sie braucht meine Freundschaft nicht. Schließlich hat sie deine.«
    Abigail ertrug es nicht länger, die zwei zu belauschen. Sie ging auf die beiden Streithähne zu. Sie konzentrierte sich so sehr darauf, zu ihnen zu gelangen und ihnen gehörig ihre Meinung zu sagen, dass sie nicht bemerkte, wie der Boden unter ihren Füßen bebte. Als sie es bemerkte, warf sie sich instinktiv zur Seite und drehte sich zugleich um, weil sie sehen wollte, was die Erde so erzittern ließ.
    Talorcs riesiger schwarzer Hengst war fast bis an sie herangekommen. Sie stand ihm nicht direkt im Weg, aber trotzdem war er ihr gefährlich nahe. Als sie dies erkannte, warf sie sich zu Boden und rollte sich von den tödlichen Hufen des riesigen Ungetüms weg.
    Sie spürte einen Luftzug, als er hinter ihr vorbeistürmte. Das war wirklich knapp. Sie zitterte, weil das Beinahe-Unglück ihr einen Schock versetzt hatte. Trotzdem war sie sofort wieder auf den Beinen und wischte den Staub von ihrem Plaid. Erst jetzt bemerkte sie die Krieger, die auf sie zurannten.
    Niall erreichte sie als Erster. »Ist dir was passiert?«
    »Nein.« Sie versuchte ein zittriges Lächeln, das er nicht erwiderte. »Nur ein bisschen durchgerüttelt.«
    »Einige Clansleute haben dir eine Warnung zugerufen, aber du hast es nicht gehört.« Es klang weniger wie eine Beschuldigung, sondern eher wie eine Beobachtung.
    Trotzdem spürte sie, wie sie rot wurde. »Nein, ich habe das nicht gehört.«
    »Wieso wusstest du denn dann, dass du dich zur Seite werfen musstest?«, fragte er. Neugier und Sorge lagen in seinem Blick.
    »Ich habe gespürt, wie die Erde unter meinen Füßen erbebte.«
    »Aye, so kenne ich unsere Lady«, sagte einer der Krieger.
    Ihre Verlegenheit ließ etwas nach.
    Guaire legte eine Hand auf ihre Schulter und drückte sie. »Gut gemacht.« Er blickte zu Niall auf. »Selbst wenn es einige hier gibt, die einfach verflucht stur sind und sich weigern, das zuzugeben.«
    Sie packte Guaires Hand. »Lass das.«
    »Ich lasse nicht zu, dass er dir gegenüber so kalt ist.«
    »Guaire …« Sie seufzte. Dann sprach sie aus, was gesagt werden musste. »Meine Täuschung hat ihn verletzt.«
    »Du musst mich nicht meinem … Guaire gegenüber verteidigen«, bemerkte Niall. Er blickte beide wütend an. Dann drehte er sich auf dem Absatz um und stürmte davon. Er überquerte das Übungsgelände und stieß zwei Krieger beiseite, die ihm im Weg standen. Die beiden landeten völlig perplex auf ihren Hintern.
    »Was ist denn mit ihm los?«, fragte Earc.
    Abigail und Guaire zuckten ratlos mit den Schultern. Jetzt gesellte sich auch

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