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Im Bett mit Brad Pitt

Im Bett mit Brad Pitt

Titel: Im Bett mit Brad Pitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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erstaunt. »Wer sind Sie denn?«, fragt er, und durch sein umgehängtes Mikro können es alle bis in die
letzten Reihen hören. »Ich wusste gar nicht, dass heute hier gedreht wird.«
    »Spielst du jetzt auch eine verrückte Hausfrau?«, will das Mädchen
wissen.
    »Die sind nur verzweifelt , Meredith, nicht
verrückt«, korrigiert ihre Mutter sie.
    »Ich? Tja, also …« Ich werfe einen Hilfe suchenden Blick auf
das Haus, als könnte es mir soufflieren. »Ja!«, improvisiere ich dann. »Ich bin
die Neue, der Ersatz für Edie Britt, weil die ja leider in diesen Mast
gedonnert ist …«
    »Und wie ist Ihr Serienname?«, fragt ein Teenager mit Zahnspange.
    »Lill… äh … Lillifee  …« Mein
Blick streift die Wasserflasche einer älteren Dame. »…  Springwater !«
    Für Sekundenbruchteile gaffen mich alle schweigend an, dann
schnattern sie aufgeregt durcheinander.
    »Habt ihr gehört, sie ist neu in der Serie …«
    »Lillifee Springwater, ich kannte mal eine, die hieß auch so …«
    »Sie kommt aus England, das höre ich …«
    »Edies Titten fand ich besser …«
    Der Tourführer meldet sich jetzt auch wieder zu Wort: »Und was tun
Sie hier so ganz alleine?«, fragt er mit einem Anflug von Misstrauen in seiner
Stimme.
    »Ich … stimme mich auf die Umgebung ein«, behaupte ich. »Das
ist enorm wichtig, um mich später richtig in die Rolle hineinversetzen zu
können, wenn der Dreh dann losgeht mit Teri, Marcia, Felicity und meinen
anderen neuen Kollegen …«
    Unfassbar, was für einen Müll ich da rede. Ich bin inzwischen
natürlich knallrot angelaufen, der Schweiß rinnt mir in Bächen den Rücken
hinunter, und ich weiß, dass ich das nicht mehr lange durchhalten werde. Da meldet
sich mein Handy wieder. Eine Ablenkung, Gott sei Dank! Ich zerre es hastig
hervor und lese die Nachricht:
    Nicht ausschwärmen! Nicht ausschwärmen! Großer
feindlicher Trupp im Anmarsch! Over!
    Gut nur, dass ich diese Nachricht schon jetzt bekomme! Wütend stopfe
ich das Handy wieder zurück in die Tasche.
    »Ich sehe gerade, dass ich weg muss zu … einer Drehbesprechung
mit dem Regisseur. Sie sehen mich dann ja … im Fernsehen.«
    »Sie können bei uns mitfahren«, bietet der Tourführer an.
    »Nein, danke, ist mir zu langsam.« Und als mir bewusst wird, wie
blöd sich das anhört, schiebe ich schnell nach: »Ich wollte nämlich noch ein
bisschen joggen, damit ich dann richtig in Form bin für den Drehstart.«
    Damit stürme ich los, an den Leuten vorbei, die mich um Autogramme anbetteln,
die Wisteria Lane entlang bis zur Einfahrt, dann
biege ich auf die Straße ein und renne bergab, als wäre der Teufel hinter mir
her. An der nächsten Abzweigung bleibe ich stehen, einerseits, um Atem zu
holen, und um mich andererseits zu orientieren, und zu meinem Schrecken sehe
ich, wie der Tourbus oben am Housewives -Set gerade um
die Kurve biegt und geradewegs auf mich zukommt. Ich bin eindeutig zu langsam,
die werden mich gleich einholen, und auf Dauer kann ich ihre lästigen Fragen
nicht beantworten, ohne Verdacht zu erregen.
    Mir bleibt keine Wahl, ich muss eine Abkürzung nehmen. Mit einem
schnellen Blick versuche ich die Richtung auszumachen, in die ich muss, dann
schlage ich mich kurzerhand seitwärts in die Büsche. Zweige schlagen mir ins
Gesicht, als ich eine Böschung hinunterstolpere. Ich habe alle Mühe, nicht zu
Fall zu kommen, dennoch werde ich nicht langsamer, sondern presse nur meine
Tasche an mich und renne weiter, ohne mich umzublicken. Meiner Einschätzung
nach müssen mindestens fünf Minuten vergangen sein, als ich vor mir wieder eine
asphaltierte Fläche erkenne. Ich schlage die letzten Äste zur Seite, trete aus
dem Dickicht heraus ins Freie – und staune.
    Da soll noch einer sagen, wir Frauen hätten keine Orientierung. Ich
habe die Richtung so genau getroffen, dass direkt vor mir dieser alte Wagen
steht, den Emma vorhin fotografiert hat, und gleich dahinter sind die
Produktionshallen und direkt daneben die Bungalows.
    Halleluja, ich hab’s geschafft!
    »Dürfte ich erfahren, was Sie hier machen, Ma’am?«, reißt mich eine
tiefe Männerstimme aus meinen Jubelträumen.
    Der dazugehörige Mann steht auf einem dieser Roller, wie ihn Kevin
James in Der Kaufhaus-Cop hatte, und auch er trägt
eine Uniform mit der Aufschrift Security.
    O nein, bitte nicht! Nicht jetzt, wo ich so knapp vor meinem Ziel
stehe!
    »Es ist Ihnen nicht gestattet, sich von Ihrer Gruppe zu entfernen«,
hängt er gleich eine strenge

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