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Im Bett mit Brad Pitt

Im Bett mit Brad Pitt

Titel: Im Bett mit Brad Pitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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Rüge an. »Das wissen Sie doch?«
    »Ja … äh … nein, ich meine, ich bin doch keine Touristin «, würge ich zusammen mit einem künstlichen Lachen
hervor. »Ich bin Drehbuchautorin und war gerade auf dem Weg zu meinem Termin
mit Mr … Johnson von … Constantin
Films «, nenne ich die erstbeste Produktionsfirma, die mir einfällt.
    Die Augen des Wachmannes werden ganz schmal, und ein paar Sekunden
lang stehen wir uns wie bei einem Revolverduell gegenüber. Dann sagt er mit
unheilvoller Ruhe in seiner Stimme: » Constantin hat
hier gar kein Büro.«
    Okay, der lässt sich keinen Bären aufbinden. Dann eben Plan  B .
    Ich mache auf dem Absatz kehrt und renne los, was das Zeug hält. Ich
muss nur vor ihm bei den Produktionshallen sein, dort werde ich ihn schon
irgendwo abschütteln können …
    Hinter mir höre ich ein leises Surren, das vermutlich von seinem
Roller stammt, und ich höre, wie er über Funk Verstärkung anfordert: »Pete,
hier ist Jack. Wir haben hier ein Problem …«
    Ich habe die erste Halle beinahe erreicht, doch ich kann hören, wie
er immer näher kommt. »Ma’am, bleiben Sie sofort stehen!«, ruft er, doch ich
denke gar nicht daran.
    Da! Eine Tür an der Hallenwand geht gerade auf, und ein junger
Bursche mit einem Tablett in der Hand kommt heraus. Ich halte auf ihn zu, er
reißt die Augen auf und ruft: »Moment, Sie können da nicht rein, die drehen gerade!«,
aber ich ignoriere das und schlüpfe blitzschnell ins Innere, bevor die Tür
hinter mir ins Schloss fällt.
    Zitternd lehne ich mich gegen die Wand und schnappe nach Luft. Das
Licht hier drinnen ist gedämpft, und nach dem grellen Sonnenlicht brauche ich
ein paar Sekunden, bis ich überhaupt etwas erkennen kann. Von innen ist die
Halle riesig, und seltsamerweise riecht es intensiv nach frischem Kaffee.
Irgendwo in der Mitte entdecke ich eine Gruppe von Leuten, umgeben von Kameras
und großen Scheinwerfern. Die scheinen tatsächlich was zu drehen, schade nur,
dass ich keine Zeit zum Zugucken habe. Stattdessen schiebe ich mich vorsichtig
weiter die Wand entlang, um von dieser Tür wegzukommen, und im selben Moment
höre ich schon, wie sich jemand daran zu schaffen macht. Dieser Jack scheint ja
ein besonders Hartnäckiger zu sein. Verzweifelt sehe ich mich um. Der riesige
Schuppen muss doch einen zweiten Eingang haben, durch den ich mich aus dem
Staub machen kann. Dann werde ich mich einfach wieder nach oben in den
Themenpark begeben, ein oder zwei Stunden vergehen lassen, bis Jack und Pete
die Suche aufgegeben haben, und dann kann ich ja immer noch …
    Ach du meine Güte, die Tür geht auf! Jack kommt in geduckter Haltung
herein, in der Rechten eine große Stablampe wie die Cops in den Filmen. Wie es
scheint, hat auch er Probleme mit dem Lichtwechsel, und während er noch
orientierungslos herumtappt, nutze ich die Zeit, um mich weiter abzusetzen.
    Irgendwo bei den Kameras ruft jemand: »Und Action!«, und als wäre
das sein Stichwort, heftet Jack plötzlich seinen Blick auf mich. Er macht ein
grimmiges Zeichen, das im besten Fall heißen kann, dass er mich jetzt schnappen
wird, dann kommt er mit entschlossener Miene auf mich zu. Ich haste weiter und
suche mit zunehmender Verzweiflung nach einem Ausweg. Ein kurzer Blick zurück
zeigt mir, dass Jack auch ohne seinen Roller ganz schön schnell ist. Ich renne
beinahe gegen einen großen Blechkasten, der sich plötzlich vor mir auftut, und
direkt vor meinen Augen sehe ich eine Vielzahl von Schaltern und Knöpfen,
darunter auch ein großer Schiebeschalter, auf dem Hauptsicherung steht.
    Jack ist jetzt beinahe in Reichweite, und verzweifelt reiße ich in
letzter Sekunde den Schalter nach unten. Es gibt einen Knall, und mit einem Mal
ist es stockdunkel.
    »Verdammte Scheiße! Welcher Vollidiot war das?« Drüben bei der
Filmcrew scheint jemand mächtig sauer zu sein, aber darauf kann ich im Moment
keine Rücksicht nehmen. Vorsichtig mache ich ein paar Schritte zur Seite, damit
Jack mich nicht noch im Finsteren zu fassen bekommt, und versuche die ungefähre
Richtung zurück zur Tür einzuschlagen. Drüben beim Aufnahmeteam hat jetzt ein
lautes Stimmengewirr eingesetzt, das ich zu meiner Orientierung nutze. Erst
nach mehreren Schritten wird mir bewusst, wie lächerlich meine gebückte
Schleichhaltung in dieser Dunkelheit ist, und ich richte mich wieder auf.
Besser, viel besser, so bin ich wesentlich schneller.
    Schon kann ich die Umrisse des Türrahmens erkennen, durch dessen
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