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Im Bett mit Brad Pitt

Im Bett mit Brad Pitt

Titel: Im Bett mit Brad Pitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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du? Dann bin ich sozusagen direkt an
der Quelle!«
    »Vielleicht lässt Gary uns ja aussteigen.«
    »Vergiss es, die lassen uns hier ganz sicher nicht einfach so
herumlaufen«, überlege ich fieberhaft. »Nein, ich muss versuchen, mich aus dem
Staub zu machen, wenn wir irgendwo anhalten. Ich glaube nicht, dass es
auffällt, wenn jemand aus der Gruppe fehlt.«
    »Du meinst zwei! Ich komme mit, die können sicher auch Schauspieler
brauchen«, stellt Emma mit zusammengezogenen Augenbrauen klar.
    Für den Bruchteil einer Sekunde schießt mir durch den Kopf, wie sie
Barry Gracen die Vorzüge meiner schwulen Liebesromanze darlegen wollte.
    »Das wäre keine gute Idee, Emma«, antworte ich deshalb vorsichtig.
»Wenn wir beide abhauen, würde es mit Sicherheit auffallen. Und dich kann ich
auch später noch ins Spiel bringen, wenn ich erst die richtigen Kontakte
geknüpft habe.«
    Sie denkt kurz darüber nach, und dann nickt sie: »Ja, ist vielleicht
wirklich besser so.«
    »Ganz sicher. So, jetzt müssen wir nur noch abwarten, bis wir
irgendwo rauskönnen.«
    Dummerweise macht der Fahrer jedoch keine Anstalten, stehen zu
bleiben, sondern startet im Gegenteil wieder kräftig durch. Wir kommen an eine
Flussdurchfahrt, an der eine Miniaturfilmkulisse von King
Kong aufgebaut ist, und als Nächstes manövriert uns der Fahrer in eine
dunkle Halle mit einer nachgebauten U-Bahnstation. Wir tuscheln und drehen
erwartungsvoll die Köpfe, als plötzlich ohne jede Vorwarnung alles fürchterlich
zu beben und zu wackeln beginnt. Als Nächstes stürzt eine Sturzflut zur Seite
herein, ein U-Bahn-Waggon und ein Sattelschlepper kommen wie aus dem Nichts auf
uns zugeschlittert, und als auch noch rundherum Flammen auflodern und Rauch
aufsteigt, setzen ängstliches Gekreische und heftiges Fluchen ein.
    Als wir danach wieder ins Freie gelangen, hat Gary ein breites
Grinsen aufgesetzt, und insgeheim muss ich zugeben, dass ich ganz schön
beeindruckt bin von diesen Kulissen.
    Wir tuckern weiter eine Steigung hinauf und passieren ein
Westerndorf und dann die Kulisse von Der Grinch , die
aussieht, als wäre sie durch und durch aus Zuckerguss, was uns wiederum an die
Schokoriegel in unseren Taschen erinnert. Anschließend zuckeln wir durch ein
von Rauchschwaden überzogenes Trümmerfeld aus Flugzeugteilen, angekokelten
Autowracks und beschädigten Häusern, und zu einem entsprechenden Filmausschnitt
auf den Monitoren über unseren Köpfen erläutert uns Gary, dass es sich hierbei
um ein Set aus Krieg der Welten mit Tom Cruise
handelt.
    Alle sind schwer begeistert und schnattern aufgeregt durcheinander,
und auch Emma stupst mich von der Seite an. »Irre, was?«, meint sie, während
sie sich den letzten Rest ihres Riegels in den Mund schiebt, und ich nicke
zustimmend.
    So toll diese Tour aber auch ist, ich sitze wie auf Nadeln. Ich will
hier raus und wieder zurück zu diesen Bungalows, das ist im Moment das Einzige,
was mich wirklich interessiert. Einen Moment lang erwäge ich, Gary um einen
Pinkelstopp zu bitten, doch dann verwerfe ich den Gedanken wieder. Hinterher
würde es ihm nur umso mehr auffallen, wenn ich nicht wieder an Bord gehe.
Stattdessen bleibe ich unauffällig und äußere mich nicht einmal, als er Fragen
zu verschiedenen Filmen stellt, die ich mit Leichtigkeit beantworten könnte,
und ertrage das dilettantische Geschwafel der anderen. Irgendwann, sage ich
mir, muss dieser Bus doch stoppen.
    Aber vorerst muss ich mich in Geduld üben. Die nächste Station ist Amity Island , und jetzt stecke auch ich neugierig meine
Nase aus dem Wagen. Wer so wie ich alle Folgen von Der weiße
Hai mindestens fünf Mal gesehen hat, kann bei
dieser Kulisse einfach nicht ruhig bleiben. Gary erzählt über die Filme,
während hinter ihm auf dem künstlichen See ein Plastiktaucher von der Bestie in
die Tiefe gerissen wird. Dann fängt auf einmal ohne ersichtlichen Grund die
Tankstelle neben unserem Gefährt zu brennen an, und während wir noch die Köpfe
danach verdrehen, schießt plötzlich völlig unvermutet eine furchterregende
Haiattrappe direkt neben uns aus dem Wasser und jagt uns einen gehörigen
Schrecken ein.
    Unsere Herzen pochen wie wild, als wir weiterfahren, und ein paar
von den Fahrgästen sind ganz bleich geworden, aber alle sind restlos begeistert
wegen dieses gelungenen Gags.
    Der Bus nimmt wieder ein paar Kurven, und gerade als wir die
Haiattacke halbwegs verdaut haben, taucht ein flaches, L -förmiges
Gebäude vor uns auf, das mir

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