Im Bett mit Brad Pitt
heranzukommen – auch wenn das nur
Pappkameraden sind.
»Na bitte, Emma und Wolverine , Hollywoods
neues Traumpaar. Wie sollen wir euch nennen, Emmerine? «
»Haha, sehr witzig.« Sie wischt sich die Lippen ab. »Ich möchte
nicht wissen, wie viele den heute schon geküsst haben.«
»Egal, bei Hugh Jackman darf man nicht wählerisch sein. Los, fahren
wir nach oben.«
Wir nehmen den Lift ins obere Stockwerk, wo sich die eigentliche
Ausstellung befindet.
»Sieh mal, dein Freund George «, spottet
Emma, als wir auf eine schlecht gemachte George-Clooney-Kopie stoßen.
»Der wird dem Original aber nicht gerecht, was meinst du?«
»Nicht
mal annähernd. Egal, ein Foto machen wir trotzdem.«
Diesmal stelle ich mich neben die Figur, und Emma fotografiert, und
anschließend machen wir es umgekehrt.
»Dort drüben ist Will Smith, und da hinten Beyoncé!« Wir gehen
weiter und warten, bis die anderen Besucher ihre Fotos gemacht haben, bevor wir
neben den Figuren unsere Fotoposen einnehmen.
Wir trippeln weiter, stellen uns neben Salma Hayek, die man hinter
einen Fensterrahmen positioniert hat, dann deutet Emma einen Zungenkuss bei
Britney Spears an und bohrt mit dem Zeigefinger in Zac Efrons Ohr herum wie ein
verliebter Teenager.
»Also, wenn das nicht gemein ist!«, sagt sie dann plötzlich empört.
»Was denn?« Ich folge ihrem Blick.
»Jennifer Aniston. Sieh nur, wie sie die hingestellt haben!«
Jetzt erkenne ich, was sie meint. Die Witzbolde haben die gute
Jennifer so hingestellt, dass ihr Blick genau auf Brad Pitt und Angelina Jolie
gerichtet ist, die eng beieinanderstehen und fröhlich vor sich hin grinsen.
»Echt fies«, befinde ich. »Egal, Foto!«
Ich warte, bis die Figuren von Brangelina frei sind, dann stelle ich
mich hinter sie und stecke meinen Kopf zwischen die beiden, wozu ich mich auf
die Zehenspitzen stellen muss. »Ob die in echt auch so groß sind?«
»Kann schon sein, vergiss nicht, sie war immerhin Lara Croft in Tomb Raider . Zeig ihr mal die Zunge!«
Ich strecke Angelina die Zunge heraus, und Emma schießt ein Foto.
»Und jetzt küss ihn!«
Ich küsse Brad auf die Wange, und sie drückt wieder ab.
Emma gibt weiter Kommandos, während sie fotografiert. Inzwischen
sind auch andere Besucher auf uns aufmerksam geworden, und ein kleiner
kahlköpfiger Mann mit Nickelbrille, der mir irgendwie bekannt vorkommt,
fotografiert sogar eifrig mit.
»Und jetzt Hasenohren bei ihr … halt ihm die Nase zu …
reib dich an ihm und zeig ihr die Zunge … jetzt reib dich an ihr und zeig ihm die Zunge …
jetzt pack ihn bei den Kronjuwelen!«, ruft Emma begeistert.
»Wie bitte? Das kannst du vergessen. Du bist jetzt dran!«
Wir tauschen die Positionen, und Emma geht noch toller ran als ich.
Als sie fertig ist, sehen die Figuren ziemlich ramponiert aus, und wir
verkrümeln uns vorsichtshalber auf die andere Seite des Raumes, bevor noch ein
Sicherheitsmann auftaucht.
Wir lassen uns auf einem Sofa neben Mel Gibson nieder, dann strecken
wir die Füße von uns und atmen erst mal tief durch.
»Das hat Spaß gemacht«, grinst Emma. »Hast du was zu trinken mit?«
»Ja, ich habe eine Flasche Mineralwasser in meiner Tasche.«
Wir trinken, dann lassen wir unsere Blicke träge umherwandern.
All diese Stars … während ich sie so vor mir sehe, überkommt
mich plötzlich ein ganz eigenartiges Gefühl – es ist eine undefinierbare
Mischung aus Ärger und Hilflosigkeit.
»Was hast du?«, fragt Emma, als sie meinen Gesichtsausdruck bemerkt.
»Ach, ich weiß auch nicht …« Ich überlege, wie ich es am besten
beschreiben kann. »Diese ganzen Berühmtheiten hier … ich muss andauernd
daran denken, wie es wäre, wenn die mein Drehbuch lesen würden. Verstehst du,
was ich meine?«
»Nicht wirklich«, gesteht sie achselzuckend.
»Weißt du, ich bin fest davon überzeugt, dass es ihnen gefallen
würde. Es müssten ja nicht alle sein, aber wenigstens ein paar davon … das
würde schon reichen. Bloß, wie kann ich es anstellen, dass solche Leute es in
die Hände kriegen … und dass sie es dann auch noch lesen?« Ich fahre mir
mit einer resignierenden Geste durch die Haare.
»Tja, ich weiß auch nicht …« Emma wirft einen Blick auf Mel
Gibson, als könnte der uns einen Rat geben.
»Man müsste es ihnen irgendwo zuspielen, wo sie Zeit haben, und
Ruhe …«
»Bei ihnen zu Hause zum Beispiel«, spinnt Emma meine Gedanken
weiter.
»Ja, daran dachte ich schon, als wir diese Bustour machten.«
»Und
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