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Im Blut vereint

Im Blut vereint

Titel: Im Blut vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Callow
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was sie dachte. Er hatte sie völlig im Ungewissen gelassen. »Über den Inhalt hat niemand etwas erfahren. Die Schweigepflicht wurde nicht verletzt. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.«
    »Aha.« Einen Moment lang senkte sie den Blick. Er war erleichtert. Sie konnte es verstehen.
    Dann sah sie ihn wieder an, und sein Herz setzte einen Schlag aus. Ihre Augen funkelten vor Zorn. »Und damit ist für Sie alles in Ordnung? Sie stehlen meine Notizen, sagen mir nicht weshalb und versichern mir dann, niemand hätte sie zu Gesicht bekommen?« Sie stand auf und stützte die Hände auf den Schreibtisch. Ihre Brüste hoben sich unter der Seidenbluse. »Weshalb sollte ich Ihnen glauben?«
    Er wandte den Blick von ihren Brüsten ab.
    Sie begriff, wo er gerade hingesehen hatte. Verächtlich verzog sie den Mund.
    Ihm wurde heiß. Herrgott, er benahm sich wie ein Teenager. Wegen einer Angestellten, die mindestens zehn Jahre jünger war als er. Er stand auf und verschränkte die Arme. »Weshalb sollten Sie mir nicht glauben?«
    »Weil Sie mich bestohlen haben, Randall! Sie haben mein Büro betreten, meine Akten durchsucht und meine Notizen an sich genommen, sodass ich völlig dumm dastand …« Sie unterbrach sich.
    Plötzlich sah er klar. Sie hätte die Notizen gebraucht. Zu irgendeinem bestimmten Zweck. Deshalb war sie so aufgebracht.
    »Richtig.« Er blickte ihr prüfend in die Augen. »Aber Sie haben die Notizen doch gar nicht gebraucht, oder, Kate? Der Inhalt unterlag ja der Schweigepflicht.«
    Ihre anmutigen Wangen waren nun knallrot. Sie sah Randall an, stumm vor Wut. Und vor Schuldgefühlen.
    Bingo.
    »Das stimmt«, brachte sie heraus. »Und Sie haben sie gestohlen.«
    »Aber ich habe sie vernichtet. Ich hatte nie vor, sie jemand anderem zu geben …« Es gab nur einen Menschen in ihrem Bekanntenkreis, der sie dazu verleitet haben konnte, die Notizen herauszugeben. Nur einen, der sowohl mit Kate als auch mit dem Fall MacAdam zu tun hatte. Nur einen, der selbst auf unredliche Ermittlungsmethoden zurückgreifen würde.
    Ethan Drake.
    Randall fühlte, wie eine Ader an seiner Schläfe zu pulsieren begann. »Wollte Ihr ehemaliger Verlobter mal einen Blick darauf werfen?«
    Kate verschränkte die Arme und presste die Lippen aufeinander. Aber das leuchtende Rot ihrer Wangen sprach Bände.
    »Und ich war Ihnen zuvorgekommen. Da waren Sie sicher enttäuscht.« Jetzt machte es ihm Spaß, sie noch weiter zu reizen. Sie hatte ihre Treuepflicht brechen wollen, um Ethan Drake zu helfen. Einem Mann, der ohne mit der Wimper zu zucken die Zukunft anderer Menschen opferte, wenn es dem diente, was er unter Gerechtigkeit verstand. »Ich habe Ihnen den Arsch gerettet, Ms Lange«, sagte er nüchtern. »Denken Sie vielleicht, Ihr Ex hätte Sie gedeckt, wenn er seine Informationsquelle hätte offenlegen müssen?«
    Ihre Miene verhärtete sich.
    »Ich habe Ihnen den Arsch gerettet, Kate«, wiederholte er. Sie sollte es endlich einsehen. »Wie schon beim Jugendamt.«
    »Und was soll ich nun Ihrer Meinung nach tun?« Sie zitterte vor Wut. »Ihnen dafür den Arsch
küssen

    Schlagartig hatte er ein Bild vor Augen, wie sie vor ihm kniete und ihr das Haar über die nackten Schultern fiel. Wut und Verlangen loderten in ihm auf.
Gefährlich. Viel zu gefährlich.
»Nein.« Er wandte den Blick ab, um von dem Bild in seinem Kopf loszukommen. Diesem köstlichen, lockenden Bild. Es haute ihn fast um. Er wollte sie an den Schultern packen. Er wollte ihren Mund erobern und tief in dessen Inneres vordringen. Er wollte sie auf ihren Schreibtisch legen, mit den Händen ihren strammen Po umfassen …
    Er ballte die Hände zu Fäusten. Ein solches Verlangen hatte er schon lange nicht mehr empfunden. Falls überhaupt schon einmal. Es bestärkte ihn in seinem Entschluss. »Noch einmal rette ich Sie nicht.«
    Er riss die Tür auf. »Ich warne Sie hiermit ganz offiziell. Bauen Sie nicht noch einmal solchen Mist. Dies war das letzte Mal. Eine weitere Chance bekommen Sie nicht.«
    Er schloss die Tür.
    Kate griff nach ihrer Aktentasche und tastete ungeschickt am Türknauf herum. Ihre Hände zitterten. Sie stieß die Tür auf und hastete den Korridor entlang.
    Dieser Scheißkerl.
    Dieser verdammte Scheißkerl.
    Sie drückte den Knopf für den Fahrstuhl. Als sich die Türen öffneten, hielt sie den Atem an. Halb hatte sie befürchtet, Randall Barrett im Aufzug zu begegnen, halb hatte sie es gehofft. Denn wenn er da wäre …
    Sie wollte sich auf ihn stürzen,

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