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Im Blut vereint

Im Blut vereint

Titel: Im Blut vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Callow
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diese Geschäfte?
    Nüchtern sichtete Kate die Beweislage. Es gab keinerlei Beweise dafür, dass Anna Keane Körperteile stahl. Keinerlei Beweise dafür, dass sie ganze Leichen stahl. Punkt. Kate konnte nicht einmal beweisen, dass Anna Keane tatsächlich mit illegalen Mitteln Spender akquirierte. Das Spenderformular, das Enid entwendet hatte, war schließlich nicht ausgefüllt gewesen.
    Sie brauchte harte Fakten.
    Beim nächsten Gedanken lief es ihr kalt den Rücken hinunter. In einem Bestattungsinstitut gab es nur eine Art von harten Fakten.
    Sie fädelte sich wieder in den Verkehr ein.

42
    Donnerstag, 17. Mai, 14:55 Uhr
    Zugegeben, die Vermutung war weit hergeholt, aber es war einen Versuch wert. Nachdem Shonda ihm von dem blonden Hundeausführer erzählt hatte, erinnerte sich Ethan daran, dass er beim Joggen im Point Pleasant Park regelmäßig einem Typen mit einer Gruppe von Hunden begegnete.
    Um 14:55 Uhr stellte er seinen Wagen auf dem Parkplatz ab. Heute war das Wasser ruhig. Ein riesiges Containerschiff fuhr langsam in Richtung des äußeren Hafens. Ethan kaufte sich an der Eisbude ein Schokoladeneis am Stiel und lehnte sich an das Häuschen. Von hier aus konnte er den Parkweg gut beobachten.
    Nach fünfzig Minuten zahlte sich seine Geduld aus. Ein großer schwarzer Kastenwagen fuhr auf einen freien Parkplatz. Auf den Türen stand
Doggie Do
, mit Pfotenabdrücken in den Os. Ein blonder Mann stieg aus und öffnete die Hecktür. In der Seitenwand des Aufbaus befand sich ein getöntes Fenster, das jetzt offen stand, damit die Hunde Luft bekamen. Dieser Wagen war ein perfektes Versteck für eine Leiche.
    Ethan ging den Parkweg entlang, um den Mann abzufangen. Die Hunde jaulten aufgeregt, als der Mann ihnen die Leinen anlegte. Sie warteten, bis der Hundeausführer das Kommando gab, und rasten dann alle miteinander auf den Parkweg zu.
    Ethan betrachtete sie entsetzt. Es waren fünf Hunde, die meisten von ihnen groß, mit ganz unterschiedlichen Fellfarben. Einer stach jedoch heraus. Der weiße Husky. War das etwa Kates Hund?
    Ethan passte seine Schritte denen des Mannes an. »Nette Hunde.«
    Der Mann blickte ihn an. Er wirkte freundlich und selbstsicher. »Ja, das ist eine nette Truppe.«
    »Gehören die alle Ihnen?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. Er war jung, Mitte zwanzig, und körperlich offensichtlich in Bestform. So weit passte er wunderbar zu Browns Profil. »Nein. Ich betreibe einen Hundeausführdienst.«
    Ethan zog seine Dienstmarke hervor. »Detective Ethan Drake. Ich ermittle in einem Mordfall und habe ein paar Fragen an Sie.«
    Der Mann starrte ihn an. »Meinen Sie das ernst?«
    »Ja. Bitte zeigen Sie mir Ihren Ausweis.«
    Der Mann nahm alle Leinen in eine Hand und griff mit der anderen in seine hintere Hosentasche. Der weiße Husky versuchte, die Gelegenheit zu nutzen, und zog an der Leine. »Alaska. Sitz!«, sagte der Mann mit rauer Stimme.
    Ethan schaute den Hund an. Das
war
Kates Hund, verdammt. Also kannte Kate diesen Mann. Oh Gott. Hatte er etwa einen Schlüssel zu ihrem Haus?
    Der Hundeausführer öffnete seine Brieftasche und reichte Ethan seinen Führerschein. »Geht es um Lisa MacAdam?«
    »Ja.« Ethan las die Angaben auf dem Führerschein. Finn Scott. Mit einer Adresse im Süden von Halifax. Er gab dem Mann den Ausweis zurück. Nun kam der schwierige Teil. Er konnte ihn ohne Haftbefehl nicht festnehmen. Also musste er Finn Scott dazu bewegen, freiwillig auf ein »Gespräch« mitzukommen, um der Polizei zu helfen.
    Finn Scott setzte sich in Bewegung. Drei Hunde liefen vorneweg: Alaska, eine Dänische Dogge und ein Rottweiler. Ein Beagle-Mischling und ein West-Highland-Terrier mit einer hellblauen Satinschleife in den Ponyfransen trödelten hinterdrein und schnüffelten an jedem Busch.
    Ethan hielt mit dem Hundeausführer Schritt. Der Mann sollte sich nicht zu weit vom Parkplatz entfernen. »Hören Sie, Mr Scott, ich glaube, Sie könnten uns wirklich behilflich sein.«
    Finn Scott zuckte die Schultern. »Viel weiß ich nicht, aber wenn Sie meinen, dass es Ihnen hilft …« Er blieb stehen. Die Leine des kleinen Beagle-Mischlings hatte sich mit der des Terriers und den Zweigen eines Dornbusch verheddert. »Hoppla, Mr Big.«
    Ethan sah Scott scharf an. Dann merkte er, dass der Mann mit dem Beagle gesprochen hatte. Jetzt wandte er sich Ethan zu und reichte ihm die Leine für die drei großen Hunde. »Können Sie die mal kurz halten?«
    »Ja, klar.« Ethan nahm die Leine. Die drei Hunde am

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