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Im Blut vereint

Im Blut vereint

Titel: Im Blut vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Callow
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anderen Ende ignorierten ihn. Ethan sah den weißen Husky an.
Wer ist jetzt hier der Chef?
Ein kindischer Gedanke, aber das war ihm egal. Er war verdammt sauer auf diesen Hund.
    Finn bückte sich, um die Leinen der kleinen Hunde aus dem Busch zu befreien. Dabei geriet er mit dem Handgelenk an die Dornen. »Verdammt.« Aus einem Kratzer am Unterarm sickerte ein wenig Blut.
    »Hier.« Ethan bot Finn ein Taschentuch an. Mit der anderen Hand packte er die Leine fester, denn die Hunde wurden unruhig und zogen.
    Finn schaute ihn überrascht an. »Ach, das ist nur ein Kratzer.«
    Ethan steckte das Taschentuch wieder ein. Er hatte gehofft, Finn würde die Wunde abtupfen und das Taschentuch dann wegwerfen. Ethan hätte es aus dem Mülleimer fischen und das Blut für einen Abgleich mit der DNA -Datenbank der Polizei nutzen können.
    Plötzlich wurde ihm fast der Arm abgerissen. Alaska war nach vorn geprescht, ganz als hätten die Geister seiner Ahnen ihm eingeflüstert, er müsste einen Schlitten durch die Arktis ziehen. Die anderen beiden schlossen sich augenblicklich an.
    Ethan stolperte vorwärts. »Verdammt!« Er musste mitlaufen, sonst hätten sie ihm den Arm ausgekugelt. Er zerrte an der Leine. »Bei Fuß! Sitz! Hiergeblieben!«
    Die Hunde achteten nicht auf ihn. Die Jagdlust hatte sie gepackt. Ein Eichhörnchen raste vor ihnen quer über die Wiese auf eine rettende Kiefer zu.
    »Stopp!«, rief Ethan. Leise fügte er hinzu: »Ihr gottverdammten Köter!«
    Finn kam hinter ihm hergelaufen; Beagle und Terrier rannten so schnell, wie es ihre kurzen Beine zuließen. »Alaska. Brutus. Marvin«, rief Finn ruhig. Er nahm Ethan die Leine ab. »Hierher.«
    Es war, als könnte er zaubern. Beim Klang seiner Stimme drosselte Alaska das Tempo und kehrte um. Brutus und Marvin folgten. Sie alle sahen unglaublich selbstzufrieden aus, hechelten und wedelten mit den Schwänzen. Alaska und seine zwei Gefährten trotteten zu Finn und setzten sich. Brutus, die Dänische Dogge, wollte an Ethans Bein schnüffeln, doch Ethan trat einen Schritt zurück. Er blickte die Hunde missbilligend an. Der Husky beachtete ihn nicht, wie gewohnt, doch Ethan glaubte, in seinen eisblauen Augen einen Funken Befriedigung zu erkennen.
    Endlich kam auch die Terrier-Dame dazu und schmiegte sich an den Husky. Da merkte Ethan, dass man ihn reingelegt hatte. Die kleine weiße Hündin blickte ihn frech an. Wenigstens war ihre Schleife dreckig geworden. Ein Blick in ihre glänzenden braunen Augen, und er wusste, was sie jetzt dachte:
Für einen Detective bist du nicht gerade schlau. Du bist voll drauf reingefallen.
    Ethan wandte sich an Finn. »Bitte kommen Sie mit zum Revier.« Sein Tonfall war barscher als beabsichtigt.
    »Jetzt?« Finn Scott sah ihn überrascht an. »Und was soll ich mit den Hunden machen?« Sie blickten geradezu empört drein.
    »Schmeißen Sie sie ins Hafenbecken«, hätte er gern erwidert. Er zwang sich zu einem Lächeln. »Nehmen Sie sie mit. Wir liefern sie unterwegs ab.« Er sah deutlich vor sich, wie er mit voller Fahrt um eine Kurve bog, wie die hintere Tür aufsprang und die ganze Truppe vom Sitz rutschte …
    Finn zuckte die Schultern. »Also gut. Ein bisschen Auslauf hatten sie ja. Kommt, Jungs.« Er steuerte auf den Parkplatz zu. Ethan ging zu seinem Auto voran und öffnete die hintere Tür.
    Alaska blickte ins Wageninnere. Dann legte er sich auf den Asphalt. Die anderen Hunde taten es ihm nach.
    »Los, rein«, sagte Ethan. Seine Ungeduld wuchs. Finn Scott war die beste Spur, die sie derzeit hatten. Ethan wollte ihn befragen, auf dem Revier, und zwar gleich. Dieser Trupp räudiger Köter würde ihn nicht davon abhalten.
    »Es wäre einfacher, wenn wir meinen Wagen nehmen«, sagte Finn mit einem Blick auf die makellos sauberen Rücksitze in Ethans Limousine.
    »Ich bringe Sie nach der Vernehmung wieder her.« Er musste Finn aus seiner gewohnten Umgebung herausholen. Dazu gehörte auch, dass sie mit Ethans Wagen fuhren, nicht mit Finns. Zumal sich in dem »Gespräch« mit Finn durchaus Dinge ergeben konnten, die eine Durchsuchung des Kastenwagens rechtfertigen würden. Er wollte dem Hundeausführer keine Gelegenheit geben, irgendwelche Spuren zu verwischen.
    »Okay, Jungs, rein ins Auto«, sagte Finn.
    Vier der Hunde standen widerstrebend auf und liefen umeinander herum. Alaska streckte nur die Vorderbeine aus und leckte sich die Pfote.
    »Alaska«, sagte Finn streng. »Rein.«
    Alaska wandte sich der anderen Pfote zu und knabberte an

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