Im Bus ganz hinten
nicht heilen können.
Aus diesen Gedanken heraus beschloss ich, mich zum ersten Mal seit Langem wieder mit Erich zu treffen. Er war zwar schon ewig nicht mehr mit meiner Mutter zusammen und hatte auch keinen Kontakt zu ihr, aber trotzdem war er über all die Jahre eine Art Vater für mich geworden.
Wir trafen uns in einem Café, und Erich checkte ziemlich schnell, was los war: Die Probleme bei Aggro hatten sich in den letzten Wochen enorm zugespitzt. Mir ging’s ziemlich beschissen, und das war mir auch anzusehen.
»Junge, du musst mal lernen, auf die anderen zu scheißen und auf dich selbst zu achten. Rette deinen eigenen Arsch, bevor du ihn dir für andere aufreißt«, sagte er. Und er hatte recht. Jahrelang hatte ich die Aggro-Fahne hochgehalten. Und war am Ende noch dafür belächelt worden! Ich spürte, dass sich die Sache mit dem Label bald erledigt hatte. Vielleicht sollte ich das sinkende Schiff tatsächlich verlassen, bevor es zu spät war. Ich hatte jetzt schon das Gefühl, ich würde ohne Label in der Luft hängen, obwohl ich bei Aggro noch gar nicht raus war. Und das Schlimmste: Mein Konto war leer. Nach all dem Erfolg, den Groupies und den dicken Goldketten hatte ich jetzt plötzlich gar nix mehr. Aus die Maus. Klar, ich hatte gut verdient, aber ich hatte auch gut gelebt. Ich war nur in die besten Restaurants gegangen, war quer durchs Land mit dem Taxi gefahren und hatte meine Kohle ganz einfach verprasst. Die Einnahmen über Aggro waren mein erstes selbst verdientes Geld gewesen, und ich hatte es mit beiden Händen aus dem Fenster geworfen. Woher hätte ich auch wissen sollen, wie man mit Geld umgeht? Ich hatte mein Leben lang von der Hand in den Mund gelebt und war gar nicht auf die Idee gekommen, dass man sich die Kohle auch einteilen könnte. So war das eben mit den Jungs von der Straße. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, mein neues Image zu pflegen, und jetzt war die Kacke am Dampfen, weil auf einmal nichts mehr reinkam. Meine Musik wurde nur noch illegal im Internet runtergeladen, und die Auftritte wurden auch immer weniger, weil sich bei Aggro keiner mehr um mich kümmerte. Ich wusste echt nicht mehr, wie es weitergehen sollte.
Erich hörte mir geduldig zu, aber helfen konnte er mir auch nicht. Als Taxifahrer hatte er ja selbst nix. Trotzdem ging ich ganz zufrieden aus dem Gespräch. Ich hatte das Gefühl, dass ich jetzt schlauer war: Jahrelang hatte ich an diese dämliche Scheinwelt des Musikbusiness geglaubt, und am Ende hörte mir nur noch mein Stiefvater zu, der mit dem allem so gar nichts zu tun hatte.
Ich zog deshalb am nächsten Tag los, um meine Goldketten zu verkaufen. Der Moment, in dem ich die schweren Klunker auf die Theke knallte, war trotz allem hart. Die Ketten waren schließlich das Symbol für meinen Erfolg als Rapper – und auf den war ich nach wie vor stolz.
Es half jedoch alles nichts: Irgendwoher musste ich die Kohle fürs Finanzamt nehmen. Bei mir zu Hause stapelten sich die Rechnungen, Rechnungen, Rechnungen, egal, wo man hinschaute. Mir wurde allein beim Gedanken daran schon ganz schwindelig. Und deshalb musste ich da jetzt durch. Nachdem ich den wertvollen Schmuck abgegeben hatte, verließ ich mit hängendem Kopf den Juwelierladen und fühlte mich gleichzeitig erleichtert.
Dorfprinzessin – Bäuerin sucht Mann zum Melken
Ich war zu einer Filmpremiere im Berliner Sony Center eingeladen, und da es dort immer schön gratis zu essen und zu trinken gibt, ging ich natürlich hin. Meinen Bodyguard Moussa nahm ich einfach mit. Wir verstanden uns super, außerdem fühlte ich mich in seiner Gegenwart immer sicher. Als wir im Kino ankamen, holten wir uns erst mal eine Jumbotüte Popcorn und hielten Ausschau nach den Promibräuten. Die Olle, die mir dann am besten gefiel, war aber gar nicht berühmt. Sie hatte braune Haare, war groß, schlank und richtig sexy. Außerdem hatte sie ein wunderschönes Gesicht. Sie sah ein bisschen aus wie die französische Schauspielerin Sophie Marceau aus La Boum – Die Fete. Leider war sie nicht allein im Kino. Sie hatte einen Typen dabei, der ihr zu allem Überfluss auch noch ständig an den Arsch grapschte. Trotzdem trafen sich unsere Blicke ziemlich oft. Immer wieder drehte sie sich im Kinosaal nach mir um. Auch ich konnte mich ihretwegen gar nicht auf den Film konzentrieren – und das, obwohl der richtig geil war. Aber sie war einfach noch geiler! Gegen Ende der Vorführung lächelten wir uns einmal kurz an. Als ihr Typ
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