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Im Dienste Der Koenigin

Titel: Im Dienste Der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karla Weigand
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zwar entschuldigend, aber Anna glaubte, so etwas wie Trotz aus den Worten ihrer Freundin herauszuhören.
    »Meine Liebe, seid dankbar für Eure von Gott geschenkte Fähigkeit, Kindern das Leben zu schenken. Es ist dies die vornehmste Aufgabe für uns Frauen. Leider ist mir dieses Glück bisher vorenthalten geblieben.«
    Marie, die um das Elend der kinderlosen Königin wusste, blickte diese um Verzeihung heischend an und meinte: »Teuerste Freundin, bitte, glaubt mir, ich bete jeden Tag zum Herrn, dass er Euch endlich die Gnade der Mutterschaft zuteil werden lasse.«
    Insgeheim nahm sie sich vor, über das Thema Kinder mit der Königin nicht mehr zu diskutieren, zu unvereinbar schienen in diesem einen Punkt ihre Ansichten.

KAPITEL 21
    ENDE MAI 1625 erschien ein Mann in Paris, der wie ein regierender Fürst auftrat: George Villiers, Herzog von Buckingham. Er war ein enger Freund Richard Hollands, dreiunddreißig Jahre alt und ein ausgesprochen schöner, charmanter und geistreicher Herzensbrecher. »Der Herzog von Buckingham
ist der mächtigste Mann des britischen Inselreiches«, wusste der Hofklatsch zu berichten. »Der König, Charles I., ist genauso Wachs in seinen Händen wie zuvor der verstorbene James I.«
    Und dieser Mann kam nun an den französischen Hof, um Ludwigs jüngste Schwester, Madame Henriette, als Gemahlin für den englischen Monarchen heimzuholen, denn Richard Hollands Bemühungen, die beiden Königshäuser zu verbinden, waren von Erfolg gekrönt.
    Der schöne Herzog von Buckingham stieg ausgerechnet im Palais des Herzogs von Chevreuse ab, der anfangs von dieser Ehre auch sehr angetan war.
    »Lange wird seine Begeisterung wohl nicht anhalten, Marie, wenn dein Gemahl bemerkt, dass du ihn jetzt auch noch mit seinem Gast betrügst«, lächelte Céleste, aber Marie hielt sich den Bauch vor Lachen.
    »Es kann Claude doch egal sein, wer ihm die Hörner aufsetzt - er wird an seinem jetzigen Geweih nicht schwerer tragen als an den vorigen«, meinte sie dann kaltschnäuzig. Beide Schwestern wollten sich ausschütten vor Gelächter. Aber drei Liebesnächte mit Marie sollten die einzige Sünde bleiben, die der charmante Herzog mit ihr beging. Zum Glück bemerkte Lord Holland nichts davon …
    Lord Buckingham war kurz darauf Ehrengast zahlreicher Empfänge und Feiern, die man seinetwegen im Louvre ausrichtete, und wurde sofort zum »Hahn im Korb«. Alle Frauen zwischen fünfzehn und fünfzig schwärmten nur von ihm, seiner imponierenden Größe, seiner schlanken, muskulösen Figur, seinen markanten Gesichtszügen, seinem Charme und seinem Esprit.
    Sogar die Art, wie er seinen Bart zu trimmen pflegte, wurde umgehend Mode bei den eitlen Gecken am Hof Ludwigs XIII.:
Ein sehr kurzer Oberlippenbart, ohne die nach außen geschwungenen Spitzen, sowie ein kurzer Kinnbart waren jetzt en vogue.
    Marie erkannte sofort, dass der Adonis nur Augen hatte für - die Königin. Allein Anna galten seine täglichen Besuche im Louvre, die der französische Monarch zähneknirschend registrierte, aber nicht zu unterbinden wagte, weil er sich vor dem einflussreichen Freund des englischen Königs nicht als ausgemachter Barbar bloßstellen wollte. Dass ihn jedermann am englischen Hof belächelte, wusste er ohnehin.
    Erst war Marie de Chevreuse zwar eifersüchtig auf Anna, dann allerdings siegte ihre Zuneigung zur Königin. Das mit Buckingham war für sie selbst mehr oder weniger nur ein Spiel gewesen - wusste sie doch, dass dieser bald wieder auf die Insel zurückkehrte. Ihre wunderschöne Liaison mit Lord Richard dagegen konnte womöglich über Jahre andauern …
    Marie ließ sich jede erdenkliche Möglichkeit einfallen, um der Königin die Möglichkeit zu verschaffen, mit dem schönen Buckingham ungestört Zeit zu verbringen. Über Stunden plauderten die Königin und George Villiers miteinander und man konnte Anna endlich wieder einmal von Herzen lachen hören.
    Um der Schicklichkeit Genüge zu tun und um Ludwig keinen Grund zur Eifersucht zu geben, fanden Annas und des charmanten Engländers Begegnungen immer vor vielen Zeugen statt. Aber da beide sich für gewöhnlich auf Spanisch unterhielten, verstand niemand etwas von dem Gesprochenen - was die Gerüchte freilich nur noch mehr befeuerte.
    Marie gönnte ihrer Freundin die kleine Affäre mittlerweile von Herzen, obwohl diese Ludwig rasend machen würde, sollte er aus irgendeinem Grund dahinterkommen. Die Königin musste auf der Hut sein …

    Sowohl ihre Schwiegermutter, als auch

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