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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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in Zeitschriften. Wo sind kleine Unterschiede versteckt?«
    Nachdem sie die letzte Seite eingescannt und sich zurückgelehnt hatte, warf Miyuki ein: »Auf der ersten Figur ist ein Auge eingezeichnet, auf der zweiten nicht.«
    Jack nickte. »Und die erste Figur hält zwei Kugeln hoch, die andere nur eine.« Er warf Karen einen Blick zu.
    Erneut überwältigte sie das unglaublich strahlende Blau seiner Augen. Das mussten Kontaktlinsen sein. Niemand hatte so blaue Augen. »Alles andere sieht gleich aus«, bemerkte sie und räusperte sich.
    »Wie lautet also das Urteil, Leute?«, fragte Jack. »Gibt es genügend Unterschiede zwischen den beiden, dass es sich um verschiedene Symbole handelt?«
    Karen rückte näher an den Monitor heran und streifte dabei Jacks Schultern mit den ihren. Er wich nicht zurück, und so sahen sie Kopf an Kopf konzentriert auf den Monitor. »Ich halte die Augen für eher nebensächlich«, konstatierte Karen. »Jedoch nicht die Anzahl der Gegenstände in der erhobenen Hand. Ich finde, diese Diskrepanz reicht aus, um sie als einzigartig zu erklären. In den vergangenen Tagen haben wir andere Symbole mit Dingen daran entdeckt, die etwas mit Zahlen zu tun hatten: die Anzahl der Beine an einem Seestern, die Anzahl der Fische im Schnabel eines Pelikans. Das hier scheint auch eines dieser Zahlenbilder zu sein. Obwohl es einem anderen ähnelt, sind beide grundlegend verschieden.«
    Zufrieden mit ihrer Antwort nickte Jack. »Gabriel, bitte klassifiziere Figur vierzig A und Figur vierzig B als verschiedene Symbole.«
    »Erledigt. Sollen wir mit Figuren einundvierzig A und einundvierzig B fortfah ren?«
    Karen stöhnte. »Ich weiß nicht, wie es euch beiden geht, aber ich bin am Verhungern und mir tun die Augen weh. Wie wär’s mit ein paar Stunden Pause?«
    »Ich könnte selbst ein kleines Abendessen brauchen«, sagte Jack. »Vom Flugzeugessen abgesehen habe ich in den letzten vierundzwanzig Stunden nichts zu mir genommen.«
    Als er sich streckte, versuchte Karen, nicht darauf zu achten, wie breit seine Schultern oder wie straff seine Nackenmuskeln waren. »Ich kenne ein Restaurant nur ein paar Blocks entfernt. Da gibt es das beste Thai-Essen weit und breit.«
    »Klingt gut. Je würziger, desto besser.«
    »Verbrennt einem die Zunge. Garantiert.«
    »Gerade so gefällt’s mir.«
    Miyuki erhob sich und scheuchte sie hinaus. »Ihr beide geht allein. Ich möchte etwas mit Gabriel ausprobieren.«
    »Bestimmt?«, fragte Karen.
    Miyuki nickte, aber ihr Blick ging an dem großen Mann hoch, als er aufstand. Sobald ihnen Jack vollständig den Rücken zugekehrt hatte, blinzelte sie Karen zu. »Ganz bestimmt«, sagte sie lächelnd.
    Karen wurde rot. War es so offensichtlich, dass sie sich von Jack angezogen fühlte? Sie äußerte ihren Unmut mit einem finsteren Gesichtsausdruck, doch da wurde das Lächeln ihrer Freundin nur noch breiter.
    »Abgesehen davon habe ich gerade scharf gegessen«, sagte Miyuki lauter. »Aber ich weiß, wie viele Monate es bei dir her ist.«
    Die Doppeldeutigkeit war Karen nicht entgangen. Ihr Gesicht färbte sich noch dunkler, und sie funkelte ihre Freundin an. Da rief Jack vom Eingang her: »Sollen wir Ihnen etwas mitbringen, Miyuki?«
    »Oh, schon gut. Ich bin nicht die Hungrige hier, aber Sie stopfen besser ziemlich bald was in Karen hinein.«
    »Werd’ ich tun!« Dann war er zur Tür hinaus.
    Karen versetzte Miyuki spielerisch einen Klaps. »Du bist bösartig!«
    »Und du bist hingerissen! Nur zu. Unternimm was. Ich habe mich bereits über ihn schlaugemacht. Kein Ring, nicht mal eine Freundin. Und meiner Ansicht nach mag er dich auch.«
    »Tut er nicht. Er hat mich nicht mal eines zweiten Blicks gewürdigt.«
    Miyuki verdrehte die Augen. »Das hast du nur nicht bemerkt. Ich kam mir schon vor, als würde ich zwei Teenager beobachten. Kaum hatte der eine dem anderen den Rücken zugekehrt, da wurde er sofort gecheckt.«
    »Er hat mich nicht gecheckt.«
    Achselzuckend wandte sich Miyuki wieder ihrem Computer zu.
    Karen tippte sie auf die Schulter. »Hat er wirklich?«
    »Wie ein total verknallter Junge. Jetzt mach schon! Kraule dem Hündchen den Bauch, und lass mich ein paar Stunden allein.«
    »Wir gehen bloß essen.«
    »Hm, ja.«
    »Wir sind beide Profis, Kollegen in dieser Sache.«
    »Hm, ja.«
    »Er wird nur noch ein paar Tage hier sein.«
    »Hm, ja.«
    Karen gab’s auf und stürmte davon. »Es ist bloß ein Essen!«, rief sie.
    Beim Weggehen folgte ihr Miyukis Antwort: »Hm,

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