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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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kurz vom Bildschirm zu der Uhr an der Wand hinüber. Allmählich wurden ihre Handflächen, die den Joystick umklammerten, schweißnass. Weniger als zwei Stunden noch. Wie konnten sie da noch Hoffnung auf Erfolg haben? Auf dem Bildschirm sah sie Huey rückwärtsschleichen und das tote Tauchboot über den Schlamm mit sich ziehen. So oder so, sie würde Jack nicht dort draußen zurücklassen.
    Sie kämpfte mit dem Joystick. Zum Glück war der Pfad zwischen der Säule und der Station bereits von den Arbeitern gesäubert worden. Sogar die verstreuten Teilchen des Jets hatte man aus dem Schlick gesaugt. Karen arbeitete so rasch, wie es die Sicherheit erlaubte, und betete um mehr Zeit.
    Da ertönte eine vertraute Stimme aus den Lautsprechern des Kontrollpults. »Dr. Grace, wenn Sie uns hören können, antworten Sie bitte!«
    Erleichtert schrie Karen auf. Sie hielt den Joystick mit einer Hand fest, während sie mit der anderen das Funksystem einschaltete. »Gabriel!«
    »Guten Morgen, Dr. Grace, bitte warten Sie auf eine Verbindung zur Deep Fathom !«
    Auf dem Monitor sah sie, dass Huey endlich die Station erreichte. Karen bremste den Roboter ab und zog Jacks Tauchboot sorgfältig unter die Basis. Sie kippte die Kamera und sorgte dafür, dass das Tauchboot richtig unter den Toren der Andockstation lag.
    »Karen!«
    »Miyuki! Oh, Gott sei Dank!«
    Bevor ihre Freundin etwas entgegnen konnte, ertönte eine neue Stimme. Es war der Geologe des Schiffs, sein jamaikanischer Akzent verriet ihn. »Professor Grace, die Zeit ist der wesentliche Faktor. Haben Sie etwas von Dr. Cortez gehört? Was geht da vor?«
    Karen erstattete ihm kurz Bericht, während sie die Andockprozedur in Gang setzte. Zuerst den Druck. Anschließend verglichen die beiden ihre Notizen. Sie erfuhr, dass die Versorgungsschiffe oben allesamt unter Volldampf von der Absturzstelle davongefahren waren und die Fathom im Stich gelassen hatten. Gleich darauf war die Funkverbindung wieder da gewesen.
    »Warum hauen sie ab?«, fragte sie.
    »Gabriel hat einen verschlüsselten Funkspruch aufgefangen und konnte ihn entschlüsseln. Offensichtlich ist Befehl erteilt worden, das Gebiet dem Erdboden gleichzumachen. Eine Sicherheitsvorkehrung. Sie wollen wohl nicht das Risiko eingehen, die Energiequelle, die hier unten liegt, an eine ausländische Macht zu verlieren. Wir sind Zielscheibe für ein Missile.«
    »Wann?«
    »Gabriel versucht immer noch, das herauszubekommen.«
    Mit einem Mal fühlte sich Karen ganz kraftlos. Aus wie vielen Richtungen konnte der Tod auf sie zielen?
    »Was ist mit Jack?«, fragte Charlie.
    Sie konzentrierte sich wieder auf die Monitore. »Ich versuche, ihn an Bord zu kriegen, aber ich weiß nicht so recht, wie. Der Roboter kann sein Tauchboot nicht in die Station hinaufhieven. Das muss Jack selbst tun, aber ich glaube, sein Boot hat keine Energie mehr.«
    »Ich lasse dich von Gabriel mit dem Tauchboot verbinden. Sieh mal, ob du ihn aufwecken kannst.«
    »Ich versuch’s.«
    Während sie wartete, beugte sich Karen vor und spähte durch das Beobachtungsfenster. Die Station war geflutet, und die Tore öffneten sich.
    »Dr. Grace, Sie sind jetzt mit dem Tiefseefunk der Nautilus verbunden.«
    Karen sagte ins Mikrofon: »Jack, wenn du mich hören kannst, wach bitte auf!« Sie hielt ein Auge auf den Monitor gerichtet und fokussierte Hueys Kamera auf die Glaskuppel. Mit den Roboterarmen rüttelte sie das Tauchboot. »Wach auf, verdammt noch mal!«
    10.42 Uhr
Nautilus
    Durch die Finsternis schwamm Jack einem Geflüster hinterher. Einer vertrauten Stimme. Er folgte ihr hinauf in ein strahlendes Licht. Die Stimme eines Engels …
    »Verdammt noch mal, Jack! Beweg deinen faulen Arsch aus dem Bett!«
    Ruckartig fuhr er in seinem Sitz hoch. Erschöpft und geblendet warf er den Kopf zurück. Überall um ihn her strahlten Lampen. Er konnte nichts sehen.
    »Jack, ich bin’s, Karen!«
    »Karen …?« Er wusste nicht so genau, ob er wirklich laut sprach oder ob das alles nur in seinem Kopf stattfand. Die Welt war von Licht überflutet.
    »Jack, du musst dein Tauchboot fünf Meter höher bringen. Du musst in die Station über dir gelangen!«
    Jack reckte den Hals. Nachdem sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, entdeckte er über sich eine große offene Luke. Langsam erinnerte er sich. »Kann nicht«, murmelte er. »Keine Energie.«
    »Es muss irgendwie gehen. Du bist so nah dran.«
    Jack starrte nach oben. Da fiel ihm Spanglers Tod ein. Vielleicht ging es

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