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Im Dunkel der Nacht (German Edition)

Im Dunkel der Nacht (German Edition)

Titel: Im Dunkel der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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und schlurfte mit seinem Freund davon.
    Cedric war bereits zum Wagen seiner Mutter gerannt, und Gary folgte ihm.
    »Ich war bei Mr O., und dann hat mich Gary hierher gebracht«, erzählte Cedric seiner Mutter.
    Diese sah mit gerunzelter Stirn zu Gary auf. »Ich hoffe, wir machen Ihnen keine Umstände.«
    Gary winkte bei ihren Befürchtungen ab. »Cedric war mir eine große Hilfe beim Öffnen des Containertors. Das ist gar nicht so leicht, wenn man gleichzeitig die Mülltonnen zieht.«
    Sie sah ihn dankbar an. »Haben Sie vielen Dank.«
    »Keine Ursache.« Gary lehnte sich nach unten und blickte ins Seitenfenster. »Bis morgen, Cedric.«
    »Ja, Gary. Bis morgen!«
    Sie fuhren vom Hof, und Gary zog die Zeitung unter dem Arm hervor. Dann drehte sich ihm der Magen um.
    Das Bild eines Jungen starrte ihm von der Titelseite entgegen. Ein Junge mit kaffeebrauner Haut und hellbraunen Augen. Gary kannte dieses Gesicht. Er hatte nicht geglaubt, es je wiederzusehen. Nicht, wenn er daran dachte, wie es aussah, als er es zuletzt gesehen hatte. Ihm wurde übel, wenn er sich das Blut in Erinnerung rief und die unnatürliche Kopfhaltung.
    Er schlug die Zeitung weiter auf. Es musste einen Grund geben, warum das Bild abgedruckt war. Es musste eine Geschichte geben, die dahintersteckte. Er las die Überschrift: LEICHE IN INNERSTÄDTISCHER BAUGRUBE ENTSORGT .
    Wie konnte das sein? Es war alles so lange her. Was war passiert? Warum sollte die Leiche jetzt dort auftauchen?
    Er klappte die Seite vollständig auf und sah das zweite Foto.
    Auch dieses Gesicht kannte er, und ihm wurde noch übler. Dieses Gesicht hätte er überall wiedererkannt. Das Kinn war breiter, die Augenbrauen dichter, aber es gab keinen Zweifel.
    Er starrte von einem Bild zum anderen. Welche bizarre Wendung des Schicksals hatte diese beiden Bilder am selben Tag zusammengebracht? Gab es außer ihm noch jemanden in Sacramento, der die Bedeutung davon verstand? Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Vielleicht war es genau das. Eine Botschaft an ihn. Vielleicht war es an ihm, etwas zu tun.
    In seinem Beisein würde es keine Schikanen mehr geben. Er hatte einmal tatenlos zugesehen, und ein Mensch war gestorben. Ein guter Mensch. Damals war Gary klein und schwach gewesen, doch heute war er ein Mann. Er würde sich wie ein Mann verhalten, nicht wie ein Kind.
    Max bat flüsternd um Hilfe, ebenso wie Cedric still um Unterstützung gefleht hatte. Gary konnte sie bieten. Er konnte Hilfe leisten. Seine Brust war stolzgeschwellt. Er konnte derjenige sein, der half. Er würde derjenige sein. Er würde es für Max tun.
    *
    Trainer Jackson lebte im Block 300 des Parkshore Court in einem Haus, das er entweder in den 1980ern oder mit einer großen Erbschaft gekauft hatte. Auf keinen Fall hatte er ein zweistöckiges Juwel in Greenhaven heutzutage mit seinem Lehrergehalt finanziert. Das Gleiche galt für den Lexus in der Einfahrt.
    Vielleicht verdiente seine Frau Unsummen. Zach waren viele Frauen begegnet, die mehr verdienten als er. Seine jüngste Schwester versuchte andauernd, ihn mit Frauen aus der Bank zu verkuppeln, für die sie arbeitete. Sie hatten allesamt dickere Brieftaschen als er. Sie hatten auch alle perfekt sitzende Frisuren, waren makellos geschminkt und trugen Designer-Kleidung. Keine bescherte ihm Herzklopfen.
    Frank klingelte am Haus des Trainers. »Verdammt hübsches Anwesen für einen Lehrer«, bemerkte er.
    »Das dachte ich auch gerade.« Es hatte seinen Grund, dass er so gerne mit Frank zusammenarbeitete. »Der Kerl ist allerdings eine Informationsquelle, kein Verdächtiger. Alte Informationen, die es zu bergen gilt.«
    Frank beäugte die Bäume im Vorgarten. »Ein Garten wie dieser braucht lange, um so gepflegt auszusehen. Ich habe mal nachgesehen, und er lebt seit Ende der Achtziger hier.«
    Zach sah sich um. Die Bäume und Sträucher sahen so aus, als wären sie mindestens so alt. Der Mann, der die Tür öffnete, glich einem ehemaligen Basketballspieler. Derrick Jackson war groß, ein wenig schlaksig und beweglich. Er hatte volles ergrauendes Haar. Ansonsten sah er kaum anders aus als auf den Bildern in den Jahrbüchern. Ein paar zusätzliche Falten um die Augen und schlaffere Wangen, aber er hatte sich augenscheinlich in Form gehalten.
    »Derrick Jackson?« Frank nahm seine Dienstmarke vom Gürtel und hielt sie hoch.
    Der Mann nickte. »Das bin ich. Sie müssen der Polizist sein, der heute angerufen hat. Kommen Sie herein. Sie beide natürlich.«
    Zwei Teenager

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