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Im Dunkel der Nacht (German Edition)

Im Dunkel der Nacht (German Edition)

Titel: Im Dunkel der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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Schritt nach vorne.
    »Sie werden sie also persönlich dafür bezahlen lassen? Jeden Einzelnen?«
    Die Hand, mit der Gary die Pistole hielt, entspannte sich leicht. Würde sie noch ein paar Zentimeter weiter sinken, könnte Zach ihn überwältigen.
    »Das werde ich, Gary. Sie werden dafür bezahlen.«
    Gary lächelte. »Schön.« Dann schob er sich die Pistole in den Mund und schoss sich durch den Kopf.

20
    Veronica hatte das Bestattungsunternehmen gebeten, nur ein Dutzend Stühle aufzustellen. Es wäre zu deprimierend gewesen, unzählige leere Stuhlreihen auf der Beisetzung ihres Bruders und Vaters zu sehen.
    Sie hatte die letzte Woche damit verbracht, alles vorzubereiten. Sie war noch zu aufgewühlt, um wieder zu arbeiten.
    Es hatte Stunden gedauert, bis nach Gary Havens’ Selbstmord alles überstanden war. Den Hilfssheriff von Plumas County, der auf der Lichtung gewartet hatte, fanden sie angebunden an einen Baum. Er hatte eine leichte Gehirnerschütterung, doch ansonsten ging es ihm gut. Veronicas Schulter war ausgekugelt, und sie trug eine Menge Prellungen davon. Laute Geräusche ließen sie noch immer aufschrecken. Läge Zach nicht im Bett neben ihr, hätte sie nachts das Licht brennen lassen. Sie hatte dies als Anzeichen einer posttraumatischen Belastungsstörung gedeutet und konsultierte einen Psychiater. Sie würde damit fertigwerden.
    Auch Lyle Burton würde nie wieder derselbe sein.
    Er hatte bereits einen Selbstmordversuch im Gefängnis unternommen. Veronica fragte sich, ob er je vor Gericht gestellt würde. Er war ein gebrochener Mann.
    Sie beobachtete, wie die Stühle binnen fünf Minuten nach Öffnung der Leichenhalle besetzt waren und immer mehr Menschen in den Raum drängten. Angestellte überschlugen sich förmlich dabei, noch weitere Stühle aufzustellen.
    Zachs Schwestern waren mit ihren Ehemännern gekommen. Auch seine Mutter war hier. Freunde aus dem Krankenhaus hatten es einrichten können. Tina und natürlich ihr Freund Matt Cassel, der Sanitäter. Selbst einige Leute, die sie von Al-Anon-Treffen kannte, waren erschienen.
    »Ich kann nicht glauben, dass so viele gekommen sind«, flüsterte sie Zach zu. »Niemand von denen kannte Max, und hätten sie meinen Vater gekannt, würden sie ihm bestimmt nicht die letzte Ehre erweisen.«
    »Aber sie kennen dich.« Er legte den Arm um sie und zog sie zu sich heran. »Sie sind nicht wegen Max oder deinem Vater hier. Sie sind gekommen, weil sie dich lieben. Deshalb sind wir alle hier.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    Er hatte recht. Solche Veranstaltungen galten nicht den Toten. Nichts konnte jetzt noch etwas an dem ändern, was ihrem Bruder oder ihrem Vater zugestoßen war oder was die beiden in ihrem Leben getan hatten. Aber für sie konnten sich die Dinge noch ändern. Sie konnten einen Unterschied machen, nicht wahr?
    Sie seufzte. »Max war so lange verschwunden. Er gehörte länger nicht zu meinem Leben, als er Bestandteil davon war. Und mein Vater … er verdiente diese Bezeichnung im Grunde von Anfang an nicht.«
    »Dann lass sie jetzt in Frieden ruhen. Sag ihnen Lebewohl und kümmere dich um dein Leben.«
    »Es hat noch nie zuvor nur mir alleine gehört. Ich muss meine Mutter nicht mehr pflegen, meinen Dad nicht mehr aus dem Gefängnis holen und nicht mehr auf meinen Bruder warten. Die einzige Person, um die ich mir Gedanken machen muss, bin ich selbst. Ich kann tun und lassen, was ich möchte.«
    »Und was würdest du gerne tun, Veronica?«, fragte Zach sanft.
    Sie wandte sich ihm zu. »Dich umarmen.«

Danksagung
    Dank geht an meine Schwester Diane, die diesem Buch seinen ursprünglichen Titel gab. Wir konnten ihn letztlich nicht verwenden, doch er gab mir während des Schreibens stets Orientierung. Vielen Dank an meine Schwester Marian, die die Möglichkeiten fand, viele Opfer in diesem Buch umzubringen. Dank an Susan und Virna für ihre Hilfe beim Ausgestalten der Geschichte, beim Erfinden von Spitznamen und die allgemeine moralische Unterstützung an einem sehr kritischen Punkt. Natürlich auch vielen Dank an die üblichen Verdächtigen: Andy, Spring, Deb und Carol, die mich niedermachen, aufmuntern, sich Hintergrundgeschichten ausdenken und einfach dafür sorgen, dass ich nicht durchdrehe.
    Wie immer auch vielen, vielen Dank an meine wundervolle Lektorin, Micki Nuding, die mich daran hindert, in zu viele literarische Traumwelten abzutauchen, und an meine geduldige Agentin, Pamela Ahearn, die

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