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Im Dunkeln der Tod

Titel: Im Dunkeln der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Jungstedt
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fungieren.«
    »Und Sie haben direkt angenommen?«
    »Das nicht, ich war unsicher. Es war meine erste Ausstellung, und sie erregte ziemliche Aufmerksamkeit, und in den Zeitungen wurde viel darüber geschrieben. Es kamen mehrere Angebote, aber das von Egon Wallin war das beste.«
    Knutas wurde nachdenklich. Wieso hatte Egon Wallin die anderen so leicht ausstechen können? Er machte sich eine Notiz.
    »Wie gut war das Angebot?«
    Karin starrte Mattis Kalvalis an. Ihre Augen waren so dunkel wie seine.
    »Er wollte zwanzig Prozent der Einnahmen meiner Verkäufe in Skandinavien.«
    »Warum war das so vorteilhaft?«
    »Alle anderen nehmen fünfundzwanzig. Außerdem schien er gute Kontakte zu haben.«
    Mattis Kalvalis lächelte. Nachdem er anfangs so nervös gewesen war, wirkte er jetzt entspannter.
    »Er scheint ja recht gehabt zu haben, wo das doch Ihre erste Ausstellung hier war«, sagte Karin. »Sie haben fast alles verkauft, wenn ich das richtig verstanden habe.«
    »Ja, genau.«
    »Und Publicity haben wir auch bekommen«, warf Vigor Haukas ein, der sich zum ersten Mal zu Wort meldete. »Mattis ist am Wochenende in allen größeren Zeitungen interviewt worden, und die Anfragen strömen nur so herein. Egon Wallin macht seine Sache wirklich gut, das war sofort deutlich. Jetzt wissen wir nicht, wie es weitergeht.«
    »Nein«, stimmte Mattis zu und zuckte resigniert mit den Schultern.
    Sein Gesicht verriet, dass er sich keine großen Sorgen machte.
    »Sie beide haben am Mordabend nach der Vernissage im Donners Brunn gegessen. Was haben Sie danach gemacht?«
    »Ich war beim Essen nicht dabei«, korrigierte Haukas. »Ich fühlte mich nicht wohl und bin deshalb gleich ins Hotel gegangen.«
    »Ach?«
    Karin runzelte die Stirn. Sie war bisher der Ansicht gewesen, auch Vigor Haukas habe an dem Essen teilgenommen.
    »Ich hatte wohl ein wenig zu viel getrunken. Ich war aufgeregt, weil wir so viel verkauft hatten.«
    »Was haben Sie im Hotel gemacht?«
    »Einfach geschlafen. Ich war nach der ganzen Hektik und Nervosität todmüde.«
    Er lachte beschämt. Karin wandte sich Mattis Kalvalis zu.
    »Können Sie von diesem Abend erzählen?«
    »Natürlich. Die Vernissage war ein Erfolg. Ich fand alles sehr interessant, und es hat Spaß gemacht, mit den vielen Besuchern zu reden. Die Leute hier sind so offen und enthusiastisch«, sagte er begeistert und zupfte an seinem grünen Pony. »Es waren auch viele Presseleute da, und ich habe mehrere Interviews gegeben. Ja, und danach sind wir alle ins Restaurant gegangen, ohne Vigor eben, und das war sehr lustig.«
    »Wie lange waren Sie im Restaurant?«
    »Ich bin wohl so gegen elf gegangen.«
    »Was haben Sie danach gemacht?«
    »Ich bin geradewegs ins Hotel zurückgekehrt. Ich musste doch am nächsten Morgen früh aufstehen.«
    »Und Ihnen ist niemand begegnet?«
    »Nein, das Hotel liegt ja gleich neben dem Restaurant. Ich bin auf mein Zimmer gegangen und habe mich schlafen gelegt.«
    »Hat irgendwer Sie gesehen?«
    »Nein. Nachts ist die Rezeption nicht geöffnet, deshalb war der Tresen unbesetzt.«
    »Also kann niemand Ihre Aussage bestätigen?«
    »Nein«, antwortete der Künstler überrascht. »Stehe ich unter Verdacht?«
    Seine eine Hand zuckte ängstlich zu seinem Pony hoch.
    »Das sind nur Routinefragen«, antwortete Karin beruhigend.
    »Okay. Alles klar.«
    Mattis Kalvalis lachte unsicher und warf einen hastigen Blick zu seinem Galeristen hinüber.
    »Warum sind Sie nach Stockholm geflogen?«
    »Das sage ich Ihnen lieber gleich. Ich hatte mit Egon zwar vereinbart, dass er mich hier in Skandinavien vertreten würde, aber ich hatte den Vertrag noch nicht unterschrieben. Bei der Vernissage wurde mir von einem Kunsthändler aus Stockholm ein noch besseres Angebot gemacht.«
    »Von Sixten Dahl?«
    »Ja, genau von dem. Er bat mich, mir seine Galerie doch wenigstens anzusehen und mir genauer erzählen zu lassen, was er für mich tun könnte. Also hatten wir uns schon während der Vernissage zu diesem Abstecher entschieden.«
    »Und haben Sie einen Vertrag mit Sixten Dahl unterschrieben?«
    Der Künstler machte eine vage Handbewegung.
    »Ja, das allerdings. Sein Angebot war so viel besser. Und jetzt spielt es doch keine Rolle mehr. Jetzt, wo Egon tot ist.«

NACH DER VERNEHMUNG gingen Knutas und Karin zum Mittagessen in die Pizzeria um die Ecke. Sie waren die einzigen Gäste. Es war schon nach zwei Uhr, und Knutas war es geradezu schwindlig vor Hunger. Sie bestellten beide am Tresen eine

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