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Im Falle einer Falle

Im Falle einer Falle

Titel: Im Falle einer Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Job, den Adams uns angehängt hat. Der Fall stinkt zehn Kilometer gegen den Wind. Ich hab’ eine Menge Mühe und ziemlich viel Geld daran gewandt, mir eine andere Identität zuzulegen, und verabredete mich dann mit dem Annoncenonkel im Monadnock-Haus. Empfangen wurde ich von einem Mädchen namens Katherine Elliot, die Büros stundenweise oder vermutlich auch schon für fünfzehn Minuten vermietet. Dann unterhielt ich mich mit einem Burschen namens Harper. Ich spielte meine Rolle gut, gab ihm durch die Blume zu verstehen, daß ich für dreihundert Dollar jederzeit bereit wäre, einen Meineid zu schwören. Ich bildete mir fest ein, ich hätte Harper in der Tasche, aber da war noch dieses Mädchen — Daphne Creston —, das auch wegen der Annonce kam. Schon beim ersten Blick auf sie schwante mir, daß sie mich möglicherweise ausstechen würde, denn sie war genau der Typ, den sie suchten — ein unerfahrenes naives Gör, das sich in Los Angeles nicht auskannte und völlig abgebrannt war. Deshalb hielt ich’s für angebracht, auf Nummer Sicher zu gehen. Ich beschloß, mich an Daphne Creston heranzumachen. Na, und so kam es dann auch. Sie entschieden sich für Daphne und wimmelten mich ab. Aber los wurden sie mich nicht, weil ich mich hinter Daphne klemmte. Auf die Art fand ich dann heraus, daß Rodney Harper in Wirklichkeit Walter Lucas heißt und Teilhaber der sehr bekannten Baufirma Lathrop, Lucas & Manly ist.
    Übrigens bin ich auch dahintergekommen, daß unser Klient, Barney Adams, Katherine Elliot kennt. Ich nehme an, er hat sie bestochen, und sie hat ein bißchen aus der Schule geplaudert. Von ihr hat er unter anderem erfahren, daß ich den kürzeren gezogen habe, und das brachte ihn in Rage. Schließlich hat er sich die Sache ganz schön was kosten lassen, und da will er für sein Geld ja auch Resultate sehen.«
    »Es war nicht unsere Schuld, daß diese dumme Trine aufkreuzte«, sagte Bertha. »Was, zum Henker, verlangt der Bursche denn — Unfehlbarkeit?«
    »Ganz recht, genau das erwartet er von uns.«
    »Na, wenn du mit dieser Daphne Creston angebändelt hast, bist du doch fein raus — und so, wie ich dich kenne, und wenn sie wirklich so grün und so leicht zu beeindrucken ist, dann wird sie doch inzwischen Bestimmt den Boden zu deinen Füßen anbeten und dich für ein Genie halten.«
    »Ich habe mich allerdings bemüht, die Bekanntschaft mit ihr zu pflegen.«
    »Wo ist sie jetzt?« fragte Bertha.
    »In einem Apartment, das ich mir zur Tarnung zugelegt habe.«
    »Unter welchem Namen?«
    »Gott sei Dank unter meinem eigenen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Die ganze Affäre hängt irgendwie mit einem Mordfall zusammen. Ich seh’ da noch nicht ganz durch, aber offenbar brauchten sie einen Dummen, den sie zu Dale Finchley schicken konnten. Sie brachten Daphne Creston hinaus zu Finchleys Villa und sagten ihr, sie solle hineingehen und eine Aktentasche holen. Daphne gehorchte. Etwa zur gleichen Zeit wurde Finchley ermordet. Daphne war auf der Treppe, als der Schuß fiel. Der Mann, den sie als Rodney Harper kannte, hörte den Schuß auch, verschwand und ließ sie die Suppe allein auslöffeln. Zum Glück war sie schlau genug, die Ankunft der Polizei nicht abzuwarten und sich bis zu mir durchzuschlagen. Die Polizei weiß aber, daß sich zur Tatzeit eine Frau im Haus befand. Diese Katherine Elliot, die mich nicht leiden kann und mir zu gern eins auswischen würde, hat den Mund anscheinend ganz hübsch weit aufgerissen. Kurz, die Sache ist so verfahren wie nur möglich.«
    Bertha schloß die Augen und dachte nach. Dann sagte sie: »Ach was, Donald, eine große Baufirma würde sich doch niemals so weit exponieren, dreihundert Dollar ausgeben und so ein Affentheater veranstalten, bloß, um sich einen Sündenbock zu verschaffen.«
    »O doch, sie würde und sie hat«, entgegnete ich. »Folglich muß es sich um eine wirklich große Sache handeln. Sie befürchteten wohl eine Falle. Deshalb schickten sie jemanden vor, den sie fest in der Hand hatten. Die falsche eidesstattliche Erklärung diente ihnen als Druckmittel und Rückversicherung. Bei dieser Ausschreibung für das Siedlungsprojekt stand ja auch ein Haufen Geld auf dem Spiel.«
    »Wieviel?«
    »Die Aktenmappe, die Daphne an sich nahm, enthielt vierzigtausend Dollar.«
    »Mich laust der Affe!« rief Bertha. >
    »Tja, und vielleicht hat Daphne sogar die falsche Aktenmappe erwischt.«
    Bertha verdaute die Neuigkeiten schweigend. Nach einer Weile fragte sie: »Was weiß

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