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Im Falle einer Falle

Im Falle einer Falle

Titel: Im Falle einer Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Sergeant Sellers von dieser Daphne?«
    »Nicht allzuviel: daß sie meine Klientin ist und daß ich zum Zeitpunkt des Mordes an Finchley irgendwo in der Nähe seiner Villa herumkutschierte.«
    »Du liebe Güte, auch das noch! Was, zum Henker, hattest du da zu suchen?«
    »Ich habe den Wagen verfolgt, in dem Daphne Creston saß.«
    »Na, du bist mir vielleicht ein Held. Unter diesen Umständen wundert’s mich wirklich, daß Sellers dich nicht schon längst hopp genommen hat.«
    »Er war drauf und dran«, gab ich zu. »Er läßt mich beschatten, und da hab’ ich ihn auf eine falsche Fährte gelockt.«
    »Wie?«
    »Indem ich ihm Daphnes Angetrauten als Köder vor die Nase hielt. Der Bursche heißt Dennison Farley und hat Daphne geheiratet, obwohl er bereits Frau und Kind hat. Als Daphne dahinterkam, ließ er sie sitzen. Vor kurzem gewann er im Toto, und sein Foto wurde in der Zeitung veröffentlicht. Da ich wußte, daß Frank Sellers mir wegen Daphne auf den Fersen war, knöpfte ich mir Farley vor, um mir ein Alibi aufzubauen. Ich war darauf gefaßt, daß er mich hochkantig rausschmeißen würde; aber ich setzte ihm hart zu — es grenzt schon fast an Erpressung; und dann tauchte Sergeant Sellers plötzlich auf, der Bigamist kriegte es mit der Angst und gab klein bei.«
    »Wieviel hast du ihm abgeluchst?« fragte Bertha.
    »Fünftausend.«
    »Nicht schlecht, du lausiger kleiner Bastard«, sagte Bertha bewundernd.
    »Die ganze Sache ist so verdammt undurchsichtig. Katherine Elliot hat etwas zu verbergen, davon bin ich überzeugt; im Better Business Bureau trauen sie ihr nicht über den Weg. Barney Adams hat sie bestochen, und einiges hat sie ihm ja wohl erzählt...«
    »Hinter was ist Adams nun wirklich her?«
    »Keine Ahnung. Das wüßte ich eben gern. Die Geschichte von den Versicherungsgesellschaften, die er vertritt, ist doch bloß Stuß.«
    Bertha versank abermals in Schweigen und sagte dann: »Was diese Daphne Creston betrifft — sieht sie gut aus?«
    »Eine dufte Biene.«
    »Natürlich. Warum stell’ ich überhaupt so gottverdammt dämliche Fragen?«
    »Auch wenn sie häßlich wäre wie die Nacht, hätte ich mich an sie gehängt. Sie war mein letzter Strohhalm.«
    »Okay, okay, halt sie dir warm.«
    »Sie ist ein gutes Mädchen, Bertha«, sagte ich.
    »Was hast du sonst noch für sie getan?«
    »Dreihundert Dollar für sie kassiert.«
    »Bargeld?«
    »Ja.«
    »Und die fünftausend?«
    »Scheck.«
    »Auf wen ausgestellt?«
    »Auf Daphne.«
    »Weiß sie davon?«
    »Nein, und ich traue mich nicht, sie zu verständigen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich beschattet werde. Ich bin ein verdammt heißes Eisen.«
    »Was soll ich also tun, Donald?«
    »Deine Haut retten, Bertha. Wir werden unsere Partnerschaft auflösen, und zwar ganz offiziell, mit einer schriftlichen
    Erklärung, in Anwesenheit eines Zeugen. Dann kann Sergeant Sellers...«
    »Sei nicht albern«, sagte Bertha. »Ich bin eine böse alte Hexe, aber ich lasse meinen Partner nicht im Stich. Davon will ich nichts mehr hören.«
    »Nicht so hastig, Bertha«, warnte ich. »Diesmal kann es ernst werden. Sonst sehe ich immer noch irgendeinen Ausweg, aber diesmal ist’s zappenduster. Und diese Katherine Elliot bemüht sich nach Kräften, mich anzuschwärzen, in der ganz richtigen Überlegung, daß ich ihr keinen Ärger machen kann, wenn ich selbst Ärger habe.«
    Bertha schob das Kinn vor. »Na schön, dann werden wir uns diese Katherine Elliot eben kaufen.«
    »So einfach ist das nicht.«
    »Es ist alles ganz einfach, solange Frauen sich mit Frauen befassen. Kompliziert wird es immer erst dann, wenn sich ein Mann einmischt. Frauen haben ein Faible für Intrigen, sie erreichen ihr Ziel immer auf Umwegen. Da braucht bloß irgendeine Frau, die direkte Methoden bevorzugt, auf der Bildfläche zu erscheinen und ihnen die Maske vom Gesicht zu reißen, und schon werden sie klein und häßlich. Ich werde mir diese Katherine Dingsbums vorknöpfen und ihr den Marsch blasen, und sie wird mir aus der Hand fressen, verlaß dich darauf. Weißt du zufällig, wo sie wohnt?«
    »Ja. Im Steelbuilt Apartmenthaus.«
    »Na gut«, murmelte Bertha versonnen, »sie soll ihr blaues Wunder erleben.«
    »Lieber nicht, Bertha. Es ist noch zu früh dazu. Bevor wir nicht ein bißchen mehr über die Hintergründe des Falles wissen, sollten wir es uns nicht mit zu vielen Leuten verderben. Über eines bin ich ernstlich beunruhigt: Es handelt sich doch offenbar um eine Schiebung ganz großen

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