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Im Falle einer Falle

Im Falle einer Falle

Titel: Im Falle einer Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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würde sie alles tun. Du liebe Zeit, wie das Mädchen dich anhimmelt! Ich begreife einfach nicht, was die Frauen an dir finden, aber es muß wohl daran liegen, daß du dir nicht sämtliche Finger nach ihnen abschleckst und hinter ihnen hersteigst. Du denkst bloß an deine Arbeit, und das ist für sie natürlich eine Herausforderung.« Bertha hob gebieterisch den Zeigefinger. »Bring mir jetzt das Telefon, Donald.«
    Ich stellte den Apparat vor sie hin und gab ihr Elsies Nummer.
    Sie wählte und hatte nach ein paar Sekunden Elsie an der Strippe.
    »Holen Sie sich Bleistift und Papier, Elsie«, sagte sie. »Ich möchte Ihnen einen Brief diktieren. Fertig? Also los.« Bertha hielt sich wortgetreu an den Text, den ich vorgeschlagen hatte. »Haben Sie das? Adressieren Sie ihn an Daphne Creston, postlagernd. Und noch was, Elsie: Sie sollen jetzt gleich ins Büro gehen, den Brief abtippen und auf Donald warten. Er bringt den Scheck mit und wird Ihnen sagen, was Sie morgen früh, bevor Sie ins Büro kommen, als erstes für uns erledigen sollen. Kapiert?... Ja, ja, es geht ihm gut... Ja, er ist hier... Natürlich ist mit ihm alles okay... Herrgott noch mal, ja, bleiben Sie dran...«
    Bertha hielt mir angewidert den Hörer entgegen. »Hier, red selber mit ihr. Sag ihr, daß du gesund bist. Mir glaubt sie’s ja doch nicht.«
    Ich nahm den Hörer. »Hallo, Elsie. Mir geht’s bestens.«
    »Donald, ich hab’ mir solche Sorgen gemacht.«
    »Weshalb denn?« »Keine Ahnung. Ich hatte so ein komisches Gefühl... Sie sind doch in irgendeiner Klemme, Donald, stimmt’s?«
    »Vergessen Sie’s. Ich bin immer in der Klemme. Kommen Sie ins Büro, damit wir den Brief fertigmachen können. Ich bringe einen Scheck mit und außerdem drei funkelnagelneue Einhundertdollarnoten. «
    »Ist das denn nicht riskant, so viel Geld mit der Post? zu schicken?«
    »Ja.«
    »Warum tun wir’s dann, Donald? Ich könnte es ihr doch bringen.«
    »Das wäre sogar noch riskanter. Wir treffen uns im Büro. Bis gleich, Elsie. Und machen Sie sich keine Sorgen, es ist alles okay.«
    Ich legte auf. Bertha schüttelte den Kopf. »Es ist mir ein Rätsel, wie du das aushältst. Mich würde es zum Wahnsinn treiben, wenn mich jemand auf Schritt und Tritt mit solchen Kalbsaugen anschmachten würde. Aber verwende sie nicht bei Recherchen, Donald; sie ist nicht der Typ dafür.«
    »Ich weiß.«
    Bertha grunzte. »Warum stellst du den Weibern nicht nach und holst dir dann und wann eine Abfuhr? Ein paar hinter die Löffel reinigt die Atmosphäre und stellt das Verhältnis auf eine vernünftige Basis.«
    »Und angenommen, sie langen mir keine?«
    »Oh!« Bertha überlegte. »Die Arbeit im Büro würde vermutlich darunter leiden.« Nach einem Moment fügte sie hinzu: »Übrigens ist das jetzt schon der Fall. Aber ihr tut ja doch alle, was ihr wollt. Und jetzt verdufte und überlaß mich meiner Musik.«
    »Sellers ist auf dem Kriegspfad«, sagte ich warnend.
    »Wieviel Zeit haben wir noch?«
    »Allerhöchstens vierundzwanzig Stunden. Du kennst Sellers ja. Er kann uns jeden Moment auf den Pelz rücken. Für ’ne Weile habe ich ihn abgelenkt.«
    »Ich hatte vorher ein Inkassobüro und ein ruhiges Leben. Seit du mein Partner bist, komm’ ich aus den Aufregungen überhaupt nicht mehr heraus, aber der Mensch gewöhnt sich ja an alles. Wenn’s unbedingt sein müßte, könnte ich mich auch an den Ruhestand gewöhnen.«
    »Du brauchst doch bloß die Partnerschaft aufzulösen...«
    »Hör auf, mir damit die Ohren vollzututen. Verschwinde und mach dich an die Arbeit.«
    Ich verkrümelte mich. Als ich die Wohnungstür hinter mir zuzog, folgten mir die Klänge eines Straußwalzers, mit dem Bertha ihre lädierten Nerven beruhigte, bis ins Treppenhaus.

11

    Als ich im Büro anlangte, hatte Elsie Brand den Brief bereits getippt.
    »Wer ist Daphne Creston, Donald?« fragte sie. »Ich hab’ in unseren Unterlagen nichts über sie gefunden.«
    »Eine Zufallsbekanntschaft. Bertha weiß Bescheid.«
    »Ach so.«
    »Ich hab’ fünftausend Dollar für sie eingetrieben und außerdem noch dreihundert Scheinchen in bar. Legen Sie den Scheck und die Moneten dem Brief bei und schicken Sie ihn postlagernd. Und jetzt passen Sie gut auf. Morgen früh gehen Sie zur Post und hinterlassen beim Schalter für postlagernde Sendungen eine Adresse. Geben Sie sich als Daphne Creston aus.«
    »Welche Adresse?«
    Ich reichte ihr eine Karte mit der Anschrift meines Ausweichquartiers.
    »Diese Miss Creston bewohnt

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