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Im Falle einer Falle

Im Falle einer Falle

Titel: Im Falle einer Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Ausmaßes, aber wir hatten es bisher bloß mit den Handlangern zu tun.«
    Bertha überlegte. »Und Daphne Creston?«
    »Das arme Kind hat gerade noch fünfunddreißig Cent.«
    »Und eine Aktenmappe mit vierzigtausend Dollar.«
    »Stimmt.«
    »Weiß jemand, daß sie das Geld hat?«
    »Tja, Walter Lucas höchstwahrscheinlich.«
    »Und womit bestreitet sie derzeit ihren Lebensunterhalt?«
    »In meinem neuen Apartment sind genügend Vorräte. Verhungern wird sie also nicht. Dort hält sie sich vorläufig versteckt; das hoffe ich jedenfalls. Ich habe ihr nämlich eingehämmert, daß sie die Wohnung um keinen Preis verlassen darf.«
    »Und Sergeant Sellers weiß, daß du fünftausend Dollar für sie eingetrieben hast?«
    Ich nickte.
    »Er wird dir auf den Fersen bleiben, um festzustellen, was mit dem Geld geschieht.«
    Ich nickte wieder.
    »Was wirst du also unternehmen?«
    »Ganz einfach, ich werde mir Elsie Brand schnappen und ihr folgenden sehr unpersönlichen Brief diktieren; >Sehr geehrte Miss Creston, es wird Sie interessieren zu erfahren, daß wir uns mit Ihrem früheren sogenannten Gatten in Verbindung gesetzt und ihn zur Zahlung einer Abfindung in Höhe von fünftausend Dollar veranlaßt haben. Es handelt sich um einen Barscheck, den wir dem Brief beilegen. Sollten Sie in Erwägung der Tatsache, daß hiermit alle Ihre Forderungen an Ihren früheren Gatten beglichen sind, den Betrag angemessen finden, dann empfehlen wir Ihnen, den Scheck einzulösen und zur Regelung unserer Honoraransprüche bei uns vorzusprechen.<«
    »Und wie willst du ihr den Brief zuschicken?« erkundigte sich Bertha.
    »Mit der Post, durch Eilboten. Ein Durchschlag kommt in unsere Akten. Falls also Sergeant Sellers mit einem Haussuchungsbefehl aufkreuzt und in unseren Unterlagen herumschnüffelt, findet er den Brief und...«
    »Erfährt die Adresse«, sagte Bertha.
    »Und erfährt die Adresse«, bestätigte ich.
    »Ja, möchtest du denn, daß er herauskriegt, wo sie wohnt?«
    »Nein, das darf er erst erfahren, wenn der Fall geklärt ist.«
    »Aber du hast doch eben gesagt, er wird es herauskriegen.« »Stimmt, er wird’s zwangsläufig herausbekommen, aber wahrscheinlich erst in vierundzwanzig Stunden.«
    »Und du meinst, bis dahin hast du den Fall geklärt?«
    »Tja, ich werd’s wenigstens versuchen.«
    »Um welchen dieser vielen Fälle handelt es sich eigentlich?«
    »Also, ich befürchte stark, daß ich mich zuerst mal mit dem Mord an Dale Finchley befassen muß. Der spielt bei dem Glanzen eine so entscheidende Rolle, daß ich in der anderen Sache nicht weiterkomme, bevor ich mir nicht über die Ereignisse in der Mordnacht Klarheit verschafft habe.«
    Bertha schüttelte den Kopf. »Laß das lieber bleiben. Die Polizei hat sich in den Fall verbissen. Wenn du dich da einmischst, kommst du unter die Räder.«
    »Was kann ich denn sonst tun?« fragte ich.
    »Still sitzen und die Ohren steifhalten.«
    »Frank Sellers wird bestimmt ins Büro kommen und unsere Unterlagen im Fall Daphne Creston sehen wollen. Wir werden es ihm abschlagen mit der Begründung, daß es sich um den vertraulichen Auftrag einer Klientin handelt. Daraufhin wird er uns erklären, wir müßten ihm die Akten zeigen, da sie möglicherweise wichtige Aufschlüsse über einen Mordfall enthielten.«
    »Na gut«, sagte Bertha, »du bist doch sonst nicht auf den Kopf gefallen. Wie können wir Frank Sellers bremsen?«
    »Wir können ihn nicht bremsen.«
    »Na schön, dann eben nicht. Wie können wir ihn ablenken?«
    »Hör mal, Bertha, deswegen bin ich nicht hergekommen. Du sollst keine Pläne mit mir schmieden, du sollst dich aus der Sache heraushalten.«
    »Blech! Wir sitzen im selben Boot. Red keinen Stuß, sondern benutze lieber deinen Grips, und wenn dir ein Ausweg eingefallen ist, dann hau endlich ab und laß mich in Ruhe noch ein bißchen Musik hören.«
    »Okay, wir könnten Daphne postlagernd schreiben und Elsie bitten, den Brief auf der Post unter dem Namen Daphne Creston abzuholen und ihr in die Wohnung zu bringen. So früh am Morgen werden sie Elsie wohl kaum beschatten.«
    »Also ruf sie an. Ich werde selbst mit ihr sprechen.«
    »Vielleicht hat sie eine Verabredung.«
    »Dann rufen wir eben noch mal an, wenn sie wieder zu Haus ist. Die ganze Nacht über wird sie ja nicht wegbleiben.«
    »Vermutlich nicht.«
    »Sie gehört nicht zu den Mädchen, die sich die Nacht um die Ohren schlagen«, sagte Bertha. »Wenigstens nicht, solange es sich nicht um dich dreht. Für dich

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