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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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Weste, ein anderer eine Hose, die über dem Knie einfach grob abgeschnitten war, und die Hosenträger von drei weiteren passten überhaupt nicht zusammen. Bei allen waren die Schuhe notdürftig mit Kordel zusammengebunden, damit ihnen die Sohlen nicht von den Füßen fielen. Beim Anblick dieser heruntergekommenen Truppe musste Hamish daran denken, wie er vor über vierzig Jahren auf den Stufen des Hotels in Ridge Gully gestanden hatte. Schmutzig, weil er tagelang im Sattel gesessen hatte, noch voller Trauer über den Tod seines kleinen Bruders, der auf den Goldfeldern von Victoria gestorben war, hatte auch er die Verzweiflung erlebt, die diese Männer empfanden.
    Hamish stieg vom Pferd, ließ es in Boxers Obhut zurück und trat ans Lagerfeuer. Der Geruch nach frisch gebackenem Brot wurde überlagert von dem nach ungewaschener Haut. Es war ein übles Aroma.
    Â» Sie sind also der Boss?« Die hohe Stimme kam von dem Westenträger. Der Junge kramte Kartoffeln aus einer Satteltasche und blickte sich unruhig nach allen Seiten um. Später würden die Kartoffeln in nasse Zeitung oder grüne Baumrinde gewickelt ins Feuer gelegt, damit sie gar wurden. Der Junge war jünger, als er aussah, vermutete Hamish. Eine dicke Schicht aus Staub und Schweiß bedeckte die eitrigen Pusteln, die sich an seinem Gesicht wie eine rote Narbe herunterzogen. Der Junge hatte Akne.
    Â» Ja, der bin ich«, erwiderte Hamish.
    Die Männer murmelten unruhig. Hamish kannte den Ausdruck von Kriminellen nur zu gut. Er hatte die aneinandergeketteten Sträflinge gesehen, die unter Peitschenhieben die Straße nach Süden durch die Felsen trieben. Manche von ihnen starrten Boxer mit offener Feindseligkeit an. Ein Schwarzer mit einem Gewehr war ein ungewöhnlicher Anblick in diesem Teil der Welt, und man sah ihnen deutlich an, wie sehr sie ihm misstrauten.
    Â» Wenn jemand von euch Arbeit sucht, wenn dieser Job hier beendet ist, sprecht mit dem Aufseher von Wangallon, Jasperson.«
    Wieder breitete sich unbehagliches Murmeln aus. Heute Nachmittag würde Hamish einen seiner Viehtreiber mit einem halben Schaf und extra Kautabak hierher schicken. Das war ein probates Mittel, um sich wenigstens in gewissem Maß die Loyalität der Leute zu sichern. Er stieg wieder auf seinen Hengst, der automatisch buckelte. Hamish zügelte ihn, und das Pferd stieg wie ein ungezogenes Kind.
    Â» Ein Mann hat uns schon Arbeit angeboten. So etwas hier.« Der Jugendliche zeigte auf den Bewässerungskanal.
    Â» Wie heißt du, Junge?«
    Â» McKenzie.«
    Â» McKenzie. Du bist also aus Schottland?«
    Â» Ja. Geboren in New South Wales. Die Familie meines Vaters kommt aus Schottland.«
    Â» Und die deiner Mutter?«
    Â» Aus Irland. Sie ist bei meiner Geburt gestorben, Sir.«
    Hamish musterte den Jungen. Er war nicht überrascht. » Nun, McKenzie, welchen Mann meinst du?«
    Â» Er kam von da drüben.« Der Junge zeigte auf das Gestrüpp, das im blauen Dunst lag. » Er sagte, wenn wir Lust hätten, nach Westen zu gehen und einen großen Fluss zu überqueren, wären wir auf dem Land von seinem Boss.«
    Hamish wusste sofort, dass der Junge Oscar Crawford meinte. Seinem Nachbarn auf der anderen Seite des Flusses gehörte Crawford Corner. Die Familie hatte in dem Gebiet um 1840 gesiedelt, einige Jahre vor Hamishs Ankunft, und deshalb behandelten sie ihn wie einen Eindringling; jetzt jedoch sah es so aus, als würden sie ihm am liebsten seine Leute und wahrscheinlich auch seine Herden stehlen. Das war ein Thema, von dem Hamish eine Menge verstand, und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie dafür büßen mussten, denn sie verwechselten ihre Arroganz mit Stolz.
    Â» Und ihr liebt diese Arbeit, was?«, entgegnete Hamish. » Ihr brecht euch gerne Tag für Tag den Rücken und erinnert euch voller Freude an die Peitsche, was?« Einige der Männer warfen ihm finstere Blicke zu. » Ich kann euch richtige Arbeit anbieten, wenn ihr fähig seid. Meine Zäune müssen überprüft und repariert werden, Bäume müssen gefällt und Schafe gemustert werden. Dafür bekommt ihr Lohn, Unterkunft und ordentliche Verpflegung. Wenn ihr diese Arbeit nicht tun könnt, müsst ihr gehen. Wir schlagen oder bestrafen unsere Arbeiter nicht, aber jeden, der mich hereinlegen will, erschieße ich auf der Stelle.«
    Der Älteste aus der Gruppe, ein

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