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Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition)

Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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vermischte sich mit dem in mir wütenden Schmerz. Marty war ein Vampir, doch feuerfest war er nicht. Nur ich war das. Was, wenn Edgar nicht das einzige Todesopfer war?
    Ich drehte den Kopf, bis die Sauerstoffmaske ein bisschen zur Seite rutschte. Dann vergaß ich den Schmerz und schrie, so laut ich konnte, in der Hoffnung, dass Marty am Leben war und mich hörte.
    »Marty! Marty, wo bist du?«
    Schwere Hände rückten mir die Sauerstoffmaske zurecht. Jemand fragte nach einem Sedativum für mich. Ich schrie immer weiter, und mein Entsetzen wuchs, als lediglich weitere Sanitäter erschienen. Marty hätte längst da sein müssen. Er hätte mich trotz des Lärms hören müssen. Verzweifelt schrie ich immer lauter. Bitte, Marty, bitte sei unverletzt!
    Plötzlich wurden die Umstehenden mit übermenschlicher Kraft beiseitegeschoben, und ein Weg tat sich vor mir auf. Meine Erleichterung verwandelte sich in Verwirrung, als ich einen Blick auf den vor mir knienden Vampir werfen konnte.
    »Leila, du lebst«, keuchte Maximus.
    Er wollte noch mehr sagen, doch mein Gehör versagte, und Wattegeschmack breitete sich in meinem Mund aus. Das Letzte, was ich sah, waren seine sich grellgrün färbenden Augen, als er aufstand und sich umdrehte.
    Als ich diesmal zu mir kam, hatte ich keine Schmerzen. Ich stank immer noch schrecklich, als hätte jemand mich mit einem Braten eingerieben, der zu lange im Ofen gelegen hatte. Ich hustete, erleichtert, dass meine Lunge sich nicht mehr anfühlte wie eine geballte Faust. Dann öffnete ich die Augen.
    Vor mir sah ich Wände in einer Farbe wie abgestandener Senf. Nicht schön, aber besser als ein verkohlter Schädel. Ich wälzte mich herum, sodass ich mit einem Blick den Rest des winzigen Raums in Augenschein nehmen konnte. Der blonde Vampir, der auf dem anderen Bett saß, wirkte darin noch größer und imposanter.
    Ich hatte so viele Fragen, zum Beispiel, warum ich unter der Bettdecke nackt war, doch meine größte Sorge war die gleiche geblieben.
    »Marty. Ist er …?« Ich brachte es nicht über mich, den Satz zu Ende zu sprechen.
    »Er ist tot, Leila.«
    Maximus’ Tonfall war sanft, doch die Worte trafen mich härter als der Elektroschock, den ich mit dreizehn Jahren bei meinem Unfall mit der Hochspannungsleitung abbekommen hatte. Ich sog die Luft ein und stieß schließlich einen Seufzer aus. Etwas Dunkles stieg in mir auf, sodass meine rechte Hand Funken schlug. Ich wollte so viel mehr als nur weinen. Ich wollte Maximus alle Elektrizität entgegenschleudern, die in mir war, weil er etwas so Schreckliches gesagt hatte, das einfach nicht – niemals! – wahr sein durfte, und doch konnte ich nur um Selbstbeherrschung ringen, während ich die Nachricht verdaute, dass mein bester Freund tot war.
    Maximus versuchte nicht, mich zu trösten. Entweder konnte er die Gefahr spüren, die von meiner funkensprühenden Hand ausging, oder meine Gefühle waren ihm egal. Als Argwohn sich unter meinen Schmerz mischte, verebbten meine Schluchzer.
    »Was ist passiert? Und was machst du hier? Du solltest längst wieder in Rumänien sein!«
    Maximus verzog die Lippen. »Ich habe nichts mit der Explosion zu tun, falls du das glaubst. Wenn ich dich hätte umbringen wollen, hätte ich den Job auch zu Ende gebracht. Ich kann also unmöglich der Täter sein.«
    Noch immer pulsierte der Strom in meiner Hand. »Wer ist der Täter?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Maximus stand auf und begann unruhig umherzulaufen, was schwierig war, da er mit drei Schritten das ganze Zimmer durchqueren konnte. Seine Kleidung war zerrissen und rußverschmiert, sodass ich mich erneut fragte, warum er Gewehr bei Fuß gestanden hatte, als alles in die Luft geflogen war.
    »Der Feuerwehrmann meinte, eine Gasleitung wäre defekt gewesen«, fuhr er fort. »Angeblich war es ein Unfall. Da das Leck aber ganz in der Nähe von Martys Wohnwagen war, habe ich so meine Zweifel.«
    »Aber warum sollte jemand Marty umbringen wollen?«, rief ich.
    Er schenkte mir einen strengen Blick. »Ich glaube nicht, dass das jemand wollte.«
    Ich hätte bei der Explosion draufgehen sollen? Wenn ja, hatte es fast geklappt. Ich war zwar feuerfest, aber fast zerquetscht worden. Maximus hatte mir wohl etwas von seinem Blut verabreicht, um mich zu kurieren.
    »Wenn jemand mich umbringen wollte, warum hat er mir dann nicht einfach einen Kopfschuss verpasst?«, fragte ich mit vor Kummer matter Stimme.
    »Es sollte wohl wie ein Unfall aussehen.«
    Ich fuhr mir mit der Hand

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