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Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition)

Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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über die Augen. Tränen würden mir nicht helfen herauszufinden, wer meinen besten Freund umgebracht hatte. »Was meint Vlad dazu?«
    Maximus hörte auf herumzutigern und drehte sich mit unergründlichem Gesichtsausdruck zu mir um. »Ich habe ihm nichts von der Explosion erzählt, ganz zu schweigen davon, dass du überlebt hast.«
    »Warum nicht? Wir haben uns zwar getrennt, aber ich glaube kaum, dass er sich freuen würde, wenn er von einem Mordanschlag auf mich erfährt.«
    Maximus sagte nichts. Irgendwo in seinem verschlossenen, schroffen Gesicht erkannte ich so etwas wie Mitgefühl. Und ich verstand.
    »Nein«, flüsterte ich. »Zu so etwas wäre er nicht fähig.«
    Maximus stieß ein grimmiges Schnauben aus. »Oh? Seit Szilagyi vor ein paar Jahrhunderten seinen Tod vorgetäuscht hat, war niemand so nahe dran, Vlad zu demütigen, wie du. Und wie Vlad auf Szilagyis Husarenstück reagiert hat, weißt du selbst.«
    » Ich habe ihn gedemütigt ?« Hätte Martys Tod mich nicht so betroffen gemacht, hätte ich gelacht. »Ich habe Vlad meine Liebe gestanden, woraufhin er mir deutlich erklärt hat, welche Stellung ich auf ewig in seinem Leben einnehmen würde, die einer besseren ›untoten Fickfreundin‹ nämlich.«
    »Stimmt«, antwortete Maximus, ohne zu zögern, »aber das ist mehr, als er jemals einer seiner Geliebten angeboten hat, doch du hast abgelehnt. Und dann hattest du noch die Unverfrorenheit, ihn zu verlassen.«
    »Die Unverfrorenheit?«, wiederholte ich ungläubig.
    »Keine Frau hat Vlad je verlassen. Cynthiana, seine Geliebte vor dir, hat sogar Shrapnel verführt, um Vlad eifersüchtig zu machen, nachdem er sich von ihr getrennt hatte.«
    »Und?«, konnte ich nicht umhin zu fragen.
    »Abgesehen davon, dass er Cynthiana seinen Schutz entzog, weil sie Shrapnel skrupellos für ihre Zwecke ausgenutzt hatte, war es ihm egal.«
    »Wie lange war Vlad mit ihr zusammen?«
    Maximus dachte kurz nach. »Etwa dreißig Jahre.«
    Ich war perplex. »Länger als es mich gibt! Wenn Vlad diese Beziehung so bedenkenlos beendet hat, hat er mich bestimmt schon vergessen.«
    Maximus warf mir einen Blick zu, bevor er wieder begann, auf und ab zu tigern. »Unwahrscheinlich – was immer er für dich auch empfinden mag. Deine doppelte Zurückweisung wird ihm über Jahre zu schaffen machen.«
    So sehr, dass er mich umbringen würde? Bei dem Gedanken kam ich mir vor wie eine Ertrinkende, die gerade noch einmal untergetaucht worden war.
    »Angenommen, Vlad will mich tot sehen. Ich glaube kaum, dass er so feige wäre, einen Unfall vorzutäuschen, wenn er mich hätte umbringen können, als ich noch bei ihm gewohnt habe.«
    »Ja, aber dann hätte er Gretchen und deinen Vater auch umbringen müssen, was ihn nach außen hin sehr emotional hätte erscheinen lassen.« Ein matter Ausdruck der Zuneigung ersetzte das Mitgefühl in Maximus’ Gesicht. »Emotionales Verhalten gilt unter Vampiren als Schwäche. Vlad weiß, dass seine Feinde wie Wölfe über ihn herfallen würden, wenn sie ihn für so schwach hielten.«
    Erst Martys Tod, dann die Erkenntnis, dass ich bei der Explosion hätte sterben sollen, jetzt die Vermutung, dass mein Exgeliebter vielleicht dahintersteckte. Ich schloss die Augen. Wie viel konnte ich noch ertragen?
    »Du bist Vlads rechte Hand«, sagte ich nach einer langen Pause. »Hätte er dich nicht eingeweiht, wenn er geplant hätte, mich zu töten?«
    Maximus schwieg so lange, dass ich die Augen öffnete. »Also?«
    »Ich glaube nicht«, antwortete Maximus schließlich. »Er hätte sich denken können, dass ich ein Problem damit habe, und warum meine Loyalität auf die Probe stellen, wenn es nicht sein muss? Er könnte leicht jemanden anheuern, der deinen Tod wie einen Unfall aussehen lässt. Wäre ich nicht dabei gewesen, hätte ich vielleicht selbst geglaubt, dass es ein Unfall war.«
    Zurück zu meiner eigentlichen Frage. »Warum warst du da?«
    Maximus seufzte und ging zu seinem Bett zurück. »Ich wollte sichergehen, dass Marty dich wirklich bei sich aufnimmt, wo er doch jetzt dieses andere Mädchen hat. Du brauchst Vampirblut, damit deine körpereigene Energie dich nicht umbringt. Hätte Marty dich nicht versorgt, hätte ich etwas anderes arrangiert. Aber vor allem, Leila, bin ich wegen meiner Gefühle für dich nicht nach Rumänien zurückgekehrt.«
    Wäre ich nicht vom Kummer überwältigt gewesen, hätte mich das schockiert. So aber machte ich nur ein verdutztes Gesicht.
    Maximus beugte sich zu mir und strich

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