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Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition)

Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Erleichterung schien er bei Sinnen zu sein. Wo waren die beiden, dass das einzige Licht aus Vlads Augen kam?
    »Leila.« Mein Name hing in der pechschwarzen Finsternis. Vlad ließ ein kurzes Auflachen hören. »Sie wollte mir erst sagen, wo sie ist, wenn ich ihr schwöre, dass ich dich weder foltern noch töten werde.«
    Auch Maximus stieß ein Auflachen aus, und es klang ebenso freudlos wie das von Vlad. »Ewige Gefangenschaft hat sie vergessen zu erwähnen.«
    »Sie ist jung«, sagte Vlad, »und ewig wird es vielleicht nicht dauern. In ein, zwei Jahrhunderten ist mein Zorn auf dich womöglich verraucht, und ich lasse dich frei.«
    Ein Klirren, dann tauchten zwei weitere grüne Leuchtpunkte in der Dunkelheit auf. Maximus’ Augen, die ausreichend Helligkeit spendeten, dass ich sehen konnte, wie sein Gesicht sich gegen dicke Metallstangen presste.
    »Bis dahin ist sie längst tot«, krächzte er.
    Vlads Augen begannen heller zu leuchten. »Ach ja?«
    Jetzt wusste ich, wo die beiden waren, und Zorn überkam mich. Maximus war nicht bei Mencheres. Er war ungefähr dreißig Meter unter mir in Vlads Verlies!
    »Leila hat dein Angebot abgelehnt, sich von dir zur Vampirin machen zu lassen.« Maximus’ Tonfall wurde strenger. »Sie ist fertig mit dir, schon vergessen?«
    Vlads Lachen erschallte, ein tiefes, unerbittliches Grollen wie Donner während eines Frühlingsgewitters. »Würdest du das glauben, hättest du mir nicht verheimlicht, dass sie noch am Leben ist. Dir war wohl klar, dass ich sie zwar gehen, aber nicht los lassen würde. Deshalb hast du dafür gesorgt, dass sie mich nicht anruft, indem du ihr eingeredet hast, ich würde hinter dem Bombenanschlag stecken.«
    »Wäre durchaus möglich gewesen.«
    Vlads Hände schnellten vor und schlossen sich um die von Maximus. Nur die dicken Metallstangen trennten noch die Gesichter der beiden Vampire, als Vlad sich vorbeugte.
    »Das musst du dir ja einreden«, sagte er leise. »Sonst hättest du mich für nichts hintergangen.«
    Die grell leuchtenden Augen der beiden Vampire ließen jede Nuance ihrer kieselharten Mienen erkennen. Irgendwann verzog Maximus den Mund und riss sich von Vlad los.
    »Oh, für nichts würde ich nicht sagen.«
    Mir klappte die Kinnlade runter. Was er damit meinte, war klar, wie Vlads aufflammende Hände bewiesen. Einerseits verletzte mich Maximus’ Lüge, andererseits wollte ich Hurra schreien, weil er Vlad seiner Hilflosigkeit zum Trotz eins ausgewischt hatte.
    Und ich würde Maximus helfen. Ihn in ein Verlies zu sperren, war in meinen Augen Folter, insbesondere da Vlad ihn dort ein oder zwei Jahrhunderte schmoren lassen wollte.
    Vlad schnauzte eine Antwort, doch um mich herum verschwamm alles, und jede Menge Blau ersetzte die Schwärze des Verlieses, als meine Verbindung zu Maximus abriss. Als ich die Orientierung wiedergewonnen hatte, war mir schwindlig, und ich brauchte keinen Spiegel, um zu merken, was das Warme war, das mir aus der Nase lief. Ich war so wütend, dass es mich nicht kümmerte. Vlad dachte wohl, er hätte mir einen Dämpfer verpasst, aber ich würde ihm das Gegenteil beweisen.
    Ich wischte mir das Blut von der Oberlippe, stürmte aus dem Zimmer und nahm die Treppen zum Wintergarten und ins Untergeschoss praktisch im Laufschritt. Statt wie üblich nach rechts, bog ich diesmal in den linken Gang ab. Meine Schritte hallten in der Enge, aber ich bremste erst auf den letzten zwanzig Metern ab. Immerhin wollte ich an den Wachen vorbei, und denen entgegenzurennen, würde mir nichts bringen.
    Der Gang beschrieb eine Kurve, wurde noch schmaler und endete schließlich vor zwei Vampiren, die eine dreißig Zentimeter dicke Eisentür bewachten.
    »Tut mir leid, Miss Dalton, Sie können hier nicht rein«, sagte der Blonde. Dann runzelte er die Stirn. »Sie bluten ja.«
    Ich schenkte ihm mein bestes Hilfloses-Frauchen-Lächeln und hoffte, dass er den Zorn, nach dem ich stank, für etwas anderes halten würde.
    »Ich weiß, deshalb müssen Sie mich ja auch durchlassen. Vlad muss sich um mich kümmern. Vielleicht ist es was Ernstes.«
    Die Wachen tauschten einen misstrauischen Blick. »Er sagt, Sie dürfen hier nicht runter«, verkündete der vierschrötige, rothaarige Wachmann. »Ich stelle Ihnen aber gern mein eigenes Blut zur Verfügung …«
    »Würde Vlad da nicht wütend werden?«, unterbrach ich ihn mit weit aufgerissenen Augen. »Wenn ich Ihr Blut trinke, obwohl er ganz in der Nähe ist?«
    Die Wachen tauschten einen noch

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