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Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition)

Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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und sah mich auf eine Art und Weise an, die mich an ekstatische Schreie und bluttriefenden Stahl denken ließ. Eifersucht war harmlos dagegen.
    »Ich will nichts versuchen. Ich will, dass du mich heiratest.«
    Da hatte ich schon gedacht, mit den Überraschungen wäre es für heute vorbei. Jetzt wusste ich erst, was das Wort wirklich bedeutete. Einige Augenblicke lang war ich überzeugt, nicht richtig gehört zu haben.
    In Vlads Lächeln lag etwas Wildes. »Die Liebe ist eine furchtbare Schwäche. Sie macht einen zur perfekten Zielscheibe, vernebelt einem den Verstand, lässt einen leichtsinnig werden … und das sind nur die positiven Seiten.«
    Liebkosend wanderten seine Hände zu meiner Taille, die Hitze, die von ihnen ausging, kaum gemindert vom dünnen Stoff meines Bademantels.
    »Im schlimmsten Fall«, fuhr er fort, und seine Stimme wurde schroff, »kann sie einen zerstören. Dem wollte ich mich nie wieder aussetzen, und so habe ich dich nie ganz an mich herangelassen. Sogar zugelassen, dass du mich verlässt, habe ich, um mir zu beweisen, dass du mir nicht mehr bedeutest als meine früheren Geliebten. Und dann hat Marty angerufen und mir gesagt, du wärst ums Leben gekommen.«
    Sein Griff wurde schmerzhaft, dann ließ er mich los, die Hände zu Fäusten geballt.
    »Da war mir alles egal. Ob ich meine Feinde besiegte, meine Leute beschützte oder wie ärgerlich ich es fand, dass ich mich deiner Meinung nach wie ein moderner Mann benehmen sollte, als könnte ich ein halbes Jahrtausend einfach abschütteln, weil du es so willst.«
    Letzteres war unfair, aber darauf würde ich später noch zurückkommen.
    »Dann kam ich in diese Leichenhalle und habe gesehen, dass nicht deine Gebeine dort lagen, habe wieder deine Stimme in meinem Kopf gehört«, er schloss die Augen, »und da war mir wieder alles egal.«
    Er verzog den Mund und öffnete die Augen. »Und schließlich habe ich herausgefunden, dass du mit Maximus durchgebrannt bist, weil du dachtest, ich wollte dich umbringen. Das hat mich wütend gemacht, aber ich war entschlossen, dich aufzuspüren. Als es dann so weit war, warst du noch genauso eine Nervensäge wie früher, aber in den vergangenen Tagen ist mir klar geworden, dass es zu spät ist.«
    Vlad umfasste mein Gesicht mit den Händen und sah mit so durchdringendem Blick auf mich herunter, dass mein Herz dröhnte wie ein Vorschlaghammer.
    »Ich liebe dich, Leila, und das ist alles, was zählt.«
    Ich hatte nicht gewusst, dass Freude eine körperliche Empfindung sein konnte, aber ich bildete mir die Welle nicht ein, die von Kopf bis Fuß durch mich hindurchschwappte. Die Kehle wurde mir eng, die Brust schwoll mir an, und meine Finger kribbelten. Unterdessen fügte sich etwas, das vor langer Zeit in meiner Seele kaputtgegangen war, wieder zusammen, und obwohl ich es nicht körperlich spürte, war es doch ein ebenso reales – und machtvolles – Gefühl.
    »Ich liebe dich auch, Vlad.«
    Ich hätte noch mehr gesagt, aber seine Lippen versengten meine mit einem so leidenschaftlichen Kuss, dass ich nicht atmen konnte. Ja, es fiel mir sogar schwer, noch etwas anderes zu denken als das leidenschaftliche, gestotterte Mantra: liebdichbrauchdichwilldich!
    Er hob den Kopf und hielt mich unglaublicherweise auf, als ich beginnen wollte, ihm das Hemd aufzuknöpfen.
    »Keine Zeit«, murmelte er.
    Ich war völlig entgeistert. »Du hast Wichtigeres zu tun?«
    Ich nicht. Wären meine Brustwarzen noch härter gewesen, hätten sie den Stoff durchbohrt, wo der Bademantel über sie rieb.
    Er warf einen Blick nach unten, als wollte er sich selbst einen Eindruck verschaffen, und ein harscher Laut entfuhr ihm.
    »Wichtigeres nicht, aber bis zur Zeremonie heute Abend werden wir beide ziemlich beschäftigt sein.«
    »Zeremonie?« Was für eine Zeremonie?
    Das Lächeln, das er mir schenkte, war teils amüsiert, teils raubtierhaft. »Unsere Hochzeitszeremonie?«
    Einen Sekundenbruchteil lang dachte ich: Das ist alles ein Traum . So musste es sein, denn er hatte doch wohl nicht gerade gesagt, dass wir heute Abend heiraten würden.
    »Ich habe noch nicht Ja gesagt.«
    Sein Lächeln verschwand. »Du sagst Nein?«
    »Nein. Äh, nicht Nein, aber auch nicht, du weißt schon …«
    Mir war klar, dass ich Unsinn redete, aber in meinem Kopf herrschte ein Chaos aus Freude, Schock und Unglauben. Gleichzeitig meldete sich nachdrücklich mein gesunder Menschenverstand: Krieg dich wieder ein, Leila! Noch ein gestottertes Wort, und ich würde

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