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Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition)

Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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mich auf magische Weise in eine Südstaatenschönheit aus dem neunzehnten Jahrhundert verwandeln, mir Luft zufächeln und hauchen: »Das kommt alles so plötzlich !«
    Ich riss mich am Riemen und versuchte es noch einmal.
    »Ich weiß ja, dass dieses Missverständnis mit dem Ring zu unserer Trennung geführt hat, aber wie ich dir damals schon gesagt habe, ging es mir nicht darum, dass du mir einen Antrag machst. Ich wollte, dass du dich der Liebe gegenüber öffnest …«
    Er lachte, sodass ich mitten im Satz verstummte, denn das war nicht sein sinnliches In-sich-Hineinlachen, und erst recht nicht klang es überheblich-spöttisch. Es war etwas Neues, und hätte ich ein Etikett draufkleben müssen, hätte da fett » Das hast du dir selbst zuzuschreiben« gestanden.
    »Was glaubtest du denn, würde passieren, wenn du mich dazu bringst einzusehen, dass ich mich in dich verliebt habe? Dass wir noch eine Weile miteinander ausgehen, damit wir irgendwann Verlobung feiern können?«
    Wieder ein Lachen, das mir trotz der Hitze, die sein Körper ausstrahlte, Gänsehaut verursachte. Dann verebbte sein Lachen, und er beugte sich zu mir herunter, bis sein Mund nur noch Millimeter von meinem entfernt war.
    »Glaubst du, ich würde mich mit weniger zufriedengeben, als dich so schnell wie möglich ganz zu der Meinen zu machen?«
    Er war mir so nah, dass ich sein Gesicht nur verschwommen sehen konnte, doch seine Augen hatten nie heller geleuchtet. Ich schloss meinerseits die Augen, und es änderte nichts. Durch die geschlossenen Lider hindurch konnte ich seine Augen noch immer sehen.
    »Ich gehöre dir«, flüsterte ich, und das war nicht nur ein Satz. Es war ein Versprechen.
    Während ich sprach, drängte ich mich an ihn, sehnte mich nach mehr als der Berührung seiner Hände. Einige knisternde Augenblicke lang kam er meinem Begehren nach und küsste mich so leidenschaftlich, dass mir die Knie weich wurden. Als ich wieder anfing, sein Hemd aufzuknöpfen, entzog er sich mir und verzog die Lippen zu einem sinnlich grausamen Lächeln.
    »Erst, wenn wir verheiratet sind.«
    Ich sah ihn entgeistert an. »Du benutzt Sexentzug als Druckmittel?«
    Sein Lächeln wurde breiter. »Wer hat behauptet, ich würde fair spielen?«
    Meine Lippen zuckten, aber das Thema war zu ernst für Witze. »Ich will dich ja heiraten, Vlad. Heute Abend noch nicht, aber …«
    »Warum?«
    Seine Frage klang nicht im Mindesten witzig. Zu spät merkte ich, dass es ihm ernst war. Und da kam doch die Südstaatenprinzessin in mir durch.
    »Weil das alles so plötzlich kommt!«
    Nach diesem Ausbruch, der selbst Scarlett O’Haras Missfallen erregt hätte, versuchte ich, mich noch einmal deutlicher auszudrücken.
    »Ich möchte, dass unsere Hochzeit etwas Besonderes ist. Ich habe kein Kleid, du hast keinen Trauzeugen, und statt Blumendeko haben wir gepfählte Leichen vor dem Haus.«
    »Blumen sind unterwegs, genau wie mein Trauzeuge, drei Näherinnen stehen bereit, dir ein Kleid ganz nach deinen Wünschen anzufertigen, und die Leichen lasse ich entfernen«, antwortete er, ohne zu zögern.
    Wenn er schon Näherinnen parat stehen hatte, dazu Blumen und einen Trauzeugen, war es ihm nicht nur ernst mit der Hochzeit heute Abend. Er hatte sie geplant .
    In mir begann ein mächtiges Tauziehen. Ich liebte Vlad und wollte den Rest meines Lebens mit ihm verbringen; daran hatte ich keinen Zweifel. Seine Arroganz und Komplexität würden mich noch in den Wahnsinn treiben, und an seine Angewohnheit, Gefangene zu pfählen, würde ich mich auch nie gewöhnen; das stand ebenfalls außer Zweifel. Würde eine lange Verlobungszeit etwas an alledem ändern können? Nein, aber der Spruch » Drum prüfe, wer sich ewig bindet« war nicht ohne Grund so berühmt …
    »Habe ich schon erwähnt, dass ich es mit der Tradition halte, einen Brautpreis zu zahlen?«, erkundigte er sich in beiläufigem Tonfall, als wäre seine Miene nicht immer düsterer geworden, während er meinen Gedanken gelauscht hatte.
    »Falls dir das nichts sagt; ein Brautpreis ist ein Geschenk des Bräutigams an seine zukünftige Frau«, fuhr er fort. »Das Geschenk soll den Wert widerspiegeln, den der Bräutigam der Braut beimisst. Und weil du mir so viel bedeutest, würde ich dir natürlich alles schenken, was du haben möchtest, sofern es in meiner Macht steht.«
    Als er angefangen hatte, mir das zu erklären, war ich ganz starr geworden, so sehr verletzte es mich, dass Vlad glaubte, meine Bedenken mit Geld aus der Welt

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