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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh , Nailini
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klopfte es an der Vordertür. „Ich gehe“, bot sich Talin an.
    Als sie die Tür öffnete, stand Faith vor ihr. „Oh, hallo.“
    „Hallo.“ Die V-Mediale lächelte, dann wandte sie sich um und winkte in die Dunkelheit hinaus. „Vaughn“, sagte sie erklärend, als Talin amüsiert lächelte. „Mercy und er bewachen heute Nacht die äußere Grenze. Nate ist für die innere zuständig.“
    In Talins Gehirn machte es klick. „Sind wir deshalb alle hier?“ Sie trat zur Seite, damit Faith hereinkommen konnte. Es war allgemein bekannt, dass Mediale keine Berührungen mochten, und Faith war nicht gerade ihre beste Freundin.
    „Ja.“ Die V-Mediale stellte eine große Einkaufstasche auf den Boden neben dem Dielenschrank. „Drei Wächter fehlen, und so ist es leichter für sie, uns zu beschützen.“ Sie hängte ihren Mantel auf, ließ die Tasche stehen und ging in die Küche. Talin begleitete sie. Es kostete sie unglaubliche Anstrengungen, nicht zu fragen, was sie unbedingt wissen wollte– hatte Faith eine weitere Vision von Clays Zukunft gehabt? Und was hatte sie dort gesehen?
    Auf halbem Weg blieb Faith stehen und wandte sich zu ihr um. „Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen.“
    „Warum?“
    „Gefühle sind noch sehr neu für mich.“ Faith schob ihre Hände in die Taschen ihrer engen schwarzen Hose. „Manchmal tu ich mich schwer damit.“
    „Das geht jedem so.“ Talin fragte sich, wie es wohl war, ohne Gefühle aufzuwachsen. Sie konnte sich nicht vorstellen, Clay jemals nicht geliebt zu haben.
    Faiths nachtschwarze Augen schienen noch dunkler zu werden. „Als ich zum ersten Mal zu den Leoparden kam, habe ich mich vor Clay gefürchtet, aber dann wurde er mein Freund. Und als Sie dann–“
    „Schon gut“, unterbrach sie Talin. „Sie haben sich Sorgen darüber gemacht, dass ich nicht für ihn tauge, und haben überfürsorglich reagiert. Um die Wahrheit zu sagen“, gab sie zu, „nachdem mich nun die Eifersucht nicht mehr blind macht, bin ich froh, dass Sie für ihn sorgen. Dafür müssen Sie sich nicht entschuldigen.“
    „Doch, das muss ich.“ Faith wirkte sehr entschlossen. „Sascha und Tammy waren so nett zu mir, als ich zu den DarkRiver-Leoparden kam. Ich hätte mir daran ein Beispiel nehmen und Sie mit Wärme und Respekt behandeln sollen.“
    „Ich glaube, wir sind jetzt quitt.“ Talin sagte das sehr ernst– damit Faith nicht irgendwelche anderen Gefühle dahinter vermutete. „Ich habe Ihnen in Gedanken alle möglichen Beleidigungen an den Kopf geworfen.“
    Faith lächelte ein wenig. „Alles in Ordnung?“
    Und dann kamen die Worte einfach aus Talin heraus. „Sag’s mir.“
    „Manchmal“, sagte Faith, und ihre Stimme war so kristallklar, dass sie in ihrer Schönheit fast schmerzte, „ist es besser, wenn man nicht weiß, was die Zukunft bringt. Wenn ich über Vaughn Bescheid gewusst hätte, wäre ich vielleicht weggelaufen und hätte das Beste verpasst, was mir je in meinem Leben widerfahren ist.“
    „Ich glaube kaum, dass du sehr weit gekommen wärst.“ Leopardenmänner waren vor allem eines: entschlossen.
    „Manche Dinge sind in Stein gemeißelt.“ Faiths Lächeln wurde tiefer. „Genau wie bei dir und Clay.“
    Talin spürte Schmetterlinge im Bauch. „Du klingst sehr sicher.“
    „Wir, alle Paare im Rudel, lernen täglich dazu und wachsen in diese Beziehungen hinein, aber bei dir und Clay– ist es, als habe das Band zwischen euch schon immer existiert, es ist so fest, so selbstverständlich.“ Die Hellsichtige schüttelte den Kopf und ging in die Küche. „Wie das Band eines Paares, das schon Jahrzehnte zusammen ist.“
    Vor Überraschung und Furcht wurde Talins Mund ganz trocken. Faith redete so, als könne sie das Band sehen– wenn das stimmte, waren Clay und sie wahrhaftig Gefährten. Aber das konnte sie nur Clay selbst fragen. „Also“, sagte sie und zwang sich, ruhig zu bleiben, „was stellen wir heute Nacht an?“ Sie musste irgendetwas tun, sonst würde sie durchdrehen.
    Tammy sah sie spitzbübisch an. „Nun ja, wir wussten, dass du deine Wohnung sehr hastig verlassen hast und wahrscheinlich nicht genügend Zeit hattest, ordentlich zu packen. Deshalb sind wir für dich einkaufen gewesen.“
    „Allerdings hat sich Sascha in der Dessous-Abteilung verirrt“, fügte Faith lächelnd hinzu.
    Tammy lachte. „Keine Sorge. Wir haben dir mindestens zwei normale Sachen mitgebracht. Und das hier ist auch für dich.“ Sie hielt einen wunderschönen grünen Pullover

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