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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh , Nailini
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wissen sie. Wenn sie sich Sorgen machen, dann über Dinge, die nichts mit dir zu tun haben.“
    Sie legte ihre Hand sanft auf seine Finger. „Aber zum Teil bist du meinetwegen so geworden, wegen dem, was du für mich getan hast.“
    „Ist wohl gegenseitig– du bist auch zum Teil meinetwegen so, wie du bist.“ Wegen dem, was er getan hatte, und wegen dem, was er versäumt hatte. Er bewegte sich nicht, als ihre Hand sich an seine klammerte und ihre Augen dunkler wurden. Der feine Bronzering hob sich fast katzenhell gegen das Grau ab.
    „Meinst du, wir könnten darüber hinwegkommen?“
    Er zuckte die Achseln, der Leopard in ihm wurde stärker, als sich sein sexueller Hunger durch ihre Berührung, ihren sinnlichen Duft regte. Er musste ihr sein Zeichen aufdrücken, sich vergewissern, dass sie in Ordnung war. „Wer sagt denn, dass wir das müssen?“
    Sie sah ihn zweifelnd an. „Es steht wie ein Gespenst zwischen uns, Clay.“
    „Nein.“ Er ließ die Hand von ihrer Wange hinunter an ihren Hals wandern, schloss die Finger. Vorsichtig, sagte er sich, sei bloß vorsichtig mit deiner Kraft. „Dann wäre es uns nicht bewusst. Aber das stimmt nicht.“
    Jetzt sah sie ihn böse an. „Heißt das, dich ekelt es an, darüber zu reden?“
    „Reden ändert nichts.“ Er spürte ihren Pulsschlag, schnell und völlig aus dem Takt. War sie in Panik? Oder war es etwas anderes? Sicher eher Letzteres– im Augenblick hatte sie keine Angst vor ihm. „Ich hab keine Ahnung, warum Frauen es dauernd tun.“
    „Ist doch gut, wenn ich dich zum Reden bringe– damit du es nicht ganz verlernst“, versuchte ihn Talin aufzuziehen. „Ich werde auch mit deiner Freundin Sascha reden.“ Sie konnte niemandem helfen, wenn sie dauernd die Kontrolle über ihren Verstand verlor. „Aber nicht jetzt.“ Nicht, wenn sie sich so im Nachteil fühlte. Die Kardinalmediale war so gefasst, so schön und elegant, dass sich Talin dagegen wie ein gerupfter Spatz vorkam.
    Clay starrte auf ihre Lippen, und plötzlich fiel ihr ein, womit alles angefangen hatte. Ihre Handflächen wurden feucht. „Ich habe dir doch schon gesagt, du sollst mich nicht so ansehen.“
    Er blinzelte, aber mit der lässigen Sicherheit einer Raubkatze, die sich ihrer Beute sicher ist. „Warum stört es dich denn so sehr? Sag, warum?“ Eine direkte Frage, während seine Hand immer noch an ihrem Hals lag. „Warum hast du verschleudert, was du hättest bewahren müssen?“
    Bei dieser Frage bildete sich ein Kloß in ihrem Hals. „Wirst du mich gehen lassen?“
    Als Antwort strich er mit dem Daumen über ihre Haut.
    „Clay.“ Als sein Blick sie traf, zog sie scharf den Atem ein. Die Raubkatze hatte die Führung übernommen. Panik schoss in ihr hoch, aber sie ließ sich von ihr nicht beherrschen. „Einschüchtern funktioniert bei mir nicht.“
    Er knurrte tief in der Kehle. „Beantworte meine Frage.“
    „Ich hab’s gemacht, um etwas zu spüren“, fauchte sie und hätte ihn am liebsten ebenfalls angeknurrt. „Ich spürte gar nichts mehr, konnte den Larkspurs keine Liebe entgegenbringen, fand keine Freunde, konnte allen nur etwas vormachen.“
    „Und, hat es funktioniert?“ Seine Hand schloss sich fester um ihren Hals.
    Kalter Schweiß brach ihr aus, aber sie hielt stand. „Nein. Ich habe mich nie lebloser gefühlt als in diesen Betten. Ich habe mich in meinen Kopf zurückgezogen wie als Kind– damit ich nicht anwesend sein musste, wenn mein Körper missbraucht wurde.“
    Seine Augen wurden wieder menschlich, als hätte sie ihn überrascht. „Warum hast du dann weitergemacht?“
    „Weil ich geglaubt habe, nur dafür würde ich taugen.“ Eine klare Antwort und die schlichte Wahrheit. „Ich war völlig am Ende, Clay. Innerlich verdreht durch das, was Orrin mir angetan hatte. Ich konnte das Gift, das er mir ins Ohr geträufelt hatte, einfach nicht aus dem Kopf bekommen. Hörte dauernd seine Stimme, die mir sagte, ich sei nichts weiter als eine Hure.“
    „Ich bin froh, dass ich ihn getötet habe“, sagte Clay, seine Stimme war wie ein Schwerthieb. „Ich wünschte nur, ich hätte mehr Geduld gehabt. Hätte ihm den Schwanz abreißen müssen, um ihm damit das Maul zu stopfen.“
    Ihr wurde übel, aber sie hatte plötzlich genug davon, fortzulaufen und Clay zu enttäuschen. Vielleicht war sie ja schwach, gebrochen, kläglich menschlich, aber sie war kein Feigling. Jetzt nicht mehr. Sie legte die Hand auf sein Knie. Das schien ihn wieder zu ihr zurückzubringen.
    „Lass

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