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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh , Nailini
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neben sie. „Geh und spiel mit jemandem deines Alters.“
    Cory nahm die Gläser, die Tamsyn ihm hinhielt. „Ha! Ich habe Kit ja gesagt, dass du auf sie stehst.“ Mit einem spitzbübischen Lächeln verschwand er durch die Tür und ging zu den anderen.
    Talin spürte, wie sie bei Corys Worten errötet war, sie wusste nicht, was sie sagen und wohin sie schauen sollte. Solange Clay sie für eine… eine Hure gehalten hatte, war es einfach gewesen, ihre eigenen Gefühle nicht genauer zu erforschen. Warum sollte sie sich mit etwas herumquälen, das unerreichbar war?
    Aber nach diesen verwirrend ehrlichen Minuten im Wagen fragte sie sich mittlerweile, ob nicht vielleicht doch eine Hoffnung bestand. Er hatte sehr direkt sein Bedürfnis gezeigt, sie zu küssen. Aber was wollte sie eigentlich? Mit einem Mann zu schlafen, davor hatte sie keine Angst. Schlimmer noch, es löste gar keine Gefühle aus. Aber mit Clay… gab es so viele Gefühle. In ihrem Kopf und in ihrem Herzen war ein einziges Durcheinander.
    Würde sie etwas fühlen, wenn er sie berührte? Was wäre, wenn es nichts in ihr auslöste? Kalte Furcht breitete sich in ihrem Kopf aus. Keinesfalls würde sie zulassen, dass die hässliche Seite der Sexualität ihre neue Beziehung beschmutzte. Sie könnte es nicht ertragen, wenn sie miteinander schliefen und sie sich dabei an diesen kalten Platz in ihrem Innersten zurückzog. Und Clay würde es wissen. Es würde ihn verletzen. Das könnte sie ihm nicht antun.
    Nein. Clay musste einfach nur ihr Freund bleiben. Ohne Sex. Sicher. Auf immer und ewig.
    „Hallo.“ Seine Hand legte sich auf ihren Rücken, und sie fuhr zusammen.
    Rasch drehte sie sich um und sah ihn an. „Wir sollten Tamsyn die Autopsieberichte zeigen, während die Kinder draußen spielen. So sind wir ungestört.“
    Die Schattenwaldaugen sahen sie wachsam an. „Das habe ich doch gerade eben gesagt.“
    „Oh.“
    „Was ist los? Du riechst so komisch.“
    Es beunruhigte sie, unter Leuten zu sein, die riechen konnten, wenn ihr der Schweiß ausbrach, weil der Gedanke, sie könnte diese Beziehung zerstören, einen unglaublichen Schrecken bei ihr auslöste. „Mit meinem Geruch stimmt doch sowieso etwas nicht, hast du das vergessen?“ Wenn diese Krankheit, die ihr Gehirn auffraß, auch zu sonst nichts gut war, so konnte sie doch zumindest als Entschuldigung herhalten, dachte sie mit Galgenhumor.
    Falten erschienen auf seiner Stirn. „Das ist etwas anderes.“
    „Was ist mit den Berichten?“
    „Ich habe sie Tamsyn bereits gegeben.“ Er wies mit dem Kopf in Richtung Küchentisch.
    Talin drehte sich um und sah, dass Tamsyn bereits in den Seiten blätterte. Nate stand dicht hinter ihr, die Hand auf der Rückenlehne ihres Stuhls. „Tammy ist nichts Offensichtliches aufgefallen“, sagte er und sah hoch, „aber es könnte hilfreich sein, wenn Talin mit ihr gemeinsam die Berichte durchgeht.“
    „Sicher. Zumindest könnte ich sagen, welche der Verletzungen alt und welche neueren Datums sind.“ Es würde sie zerreißen, aber sie musste es tun– für Jon und vielleicht auch für andere verschwundene Kinder, von denen sie noch nichts wussten.
    „Während ihr das macht“, sagte Clay und beobachtete sie genau, „werden wir versuchen, Jons Spur aufzunehmen. Wir fangen dort an, wo du sie verloren hast.“
    Sie hatte ihm den Ort schon beschrieben und nickte. „Danke.“ Mehr konnte sie nicht sagen, ohne etwas von dem inneren Aufruhr zu verraten, der sie zu verschlingen drohte. Nach einer bedeutungsschweren Pause ging sie zum Tisch und setzte sich Tamsyn gegenüber.
    Die Heilerin hob den Kopf, um ihrem Partner einen Abschiedskuss zu geben, und Talin musste wegschauen. Etwas so Schönes beschämte sie. Einst war sie auch geliebt worden, das wusste sie. Clay hatte sie geliebt. Und was hatte sie daraus gemacht?
    Dann spürte sie eine große Männerhand an ihrem Hinterkopf und sah überrascht hoch. Der flüchtige Kuss auf ihren Lippen nahm ihr den Atem, und ihre Verwirrung zersprang in tausend Stücke. Seine Haut war rau, sein Mund voller Verlangen… und der Kuss war so richtig, dass es wehtat. Kurz darauf war Clay verschwunden. Mit zitternden Fingern berührte sie ihre Lippen, mehr als nur ein bisschen erschrocken über die starken Gefühle, die er ausgelöst hatte.
    „Wollen Sie darüber reden?“ Mit sanfter Stimme brach Tamsyn den Bann.
    Talin ließ die Hand sinken. Diese Erinnerung sollte ihr niemand nehmen. „Worüber?“
    Die Heilerin schüttelte den

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