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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh , Nailini
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als alles, was sie kannte. Es schockierte sie. „Clay?“ Sie formte die Frage mehr mit den Lippen, als dass sie sie aussprach.
    Als Antwort fuhr er mit seinem Daumen über ihre Unterlippe. „Später.“
    Es fühlte sich an, als schwanke sie am Rand der gläsernen Brücke. Sie nickte und sah erneut auf ihre Notizen. Kurz darauf wandte sich Sascha ihnen wieder zu.
    „Also“, sagte Lucas, „dann lasst uns mal nachdenken. Eins ist zumindest klar– ein paar Mediale waren bereits verheiratet oder auf andere Weise an Nicht-Mediale gebunden, als Silentium eingeführt wurde.“
    Sascha nickte. „Der Rat hatte keine Möglichkeit, diese Verbindungen zu lösen.“
    „Vielleicht haben sie es versucht“, meinte Lucas mit einem Achselzucken, doch seine Stimme war hart wie Stahl. „Sie werden aber nicht weit gekommen sein.“
    Saschas Mundwinkel hoben sich. „Deshalb blieben die Paare schließlich außerhalb des Medialnet, wobei zumindest diejenigen mit Raubtiergestaltwandlern als Partner kein eigenes Netzwerk benötigten.“
    Ihre Worte bestätigten Talin, dass die DarkRiver-Leoparden irgendwie in der Lage waren, Sascha und Faith die nötige Unterstützung zu geben. „Aber diejenigen, die Menschen oder andere Mediale liebten“, sagte sie, „brauchten ein Netzwerk, nicht wahr? Es sei denn, zwei Mediale könnten einander ausreichend Halt geben.“
    „Nein, die Schwelle zum Multiplikationseffekt würde nie erreicht werden.“
    „Red Klartext, Sascha“, knurrte Clay.
    „Entschuldigung. Durch die Millionen Gehirne im Medialnet multipliziert sich das Bio-Feedback. Es erzeugt viel mehr Energie, als eingespeist wird. Dasselbe gilt auch für kleinere Netzwerke, aber zwei Gehirne sind entschieden zu wenig. Das–“ Sascha unterbrach sich so plötzlich, dass Talin genau wusste, sie hätte beinahe vertrauliche Informationen preisgegeben.
    Ihre Hände krampften sich zusammen. „Soll ich lieber gehen?“ Sie würde nicht zulassen, dass ihr Stolz ihr bei der Suche nach Jon im Weg stand, auch wenn es sie noch so wütend machte, auf die bittere Wahrheit gestoßen zu werden, dass sie eine Außenseiterin war– denn Clay hatte sie noch nicht zu einem Teil des Rudels gemacht. Diese Tatsache verletzte sie am meisten.
    Clay berührte ihre steife Schulter. „Bleib.“
    „Unmöglich“, sagte Lucas. „Hier geht es nicht nur um uns.“
    „Schon in Ordnung, Clay“, sagte sie, besänftigt durch seine Unterstützung.
    Seine Hand legte sich fest auf ihren Nacken. „Sie bleibt. Wir müssen ja keine Namen nennen.“
    Einen kurzen Augenblick starrten sich die Männer an, dann flüsterte Sascha Lucas etwas ins Ohr, und das Alphatier schien sich zu beruhigen. „Na schön.“
    Clay nickte, er war froh, dass Lucas ihn verstand. Sonst wären sie in ernsten Schwierigkeiten gewesen. Clay war nicht Wächter geworden, weil er sich seinem Alphatier in allem unterwarf. Er war Wächter, weil er bis aufs Blut kämpfen konnte. Und für Tally würde er noch weit mehr tun. „Bitte, fahr fort, Sascha.“
    „Wir kennen ein kleines Netzwerk“, sagte Sascha. Clay wusste, dass sie damit die Laurens meinte, eine Familie Abtrünniger, die bei den SnowDancer-Wölfen unerwarteterweise Unterschlupf gefunden hatte. „Das Netzwerk arbeitet an der Grenze seiner Kapazität. Meiner Meinung nach ist diese Größe gerade noch sicher. Und es sind wesentlich mehr als zwei.“
    Talins Finger umklammerten Clays Oberschenkel. Ob sie wohl gemerkt hatte, dass sie ihre Hand beim ersten Auftauchen von Aggressivität dorthin gelegt hatte? Das dadurch ausgelöste Verlangen machte ihm zwar die Hölle hieß, aber der Leopard war auch zufrieden, dass sie ihn als sicheren Hort ansah. Er lockerte den Griff um ihren Nacken, obwohl sie nichts gegen diese besitzergreifende Geste zu haben schien.
    Sie lächelte ihn kurz an, bevor sie sich wieder den beiden anderen zuwandte. Diese Reaktion zeugte von einer solchen Nähe, dass er innerlich in die Knie ging und die Vergangenheit einfach auslöschen wollte. Sie sollte die Seine werden, nur ihm allein gehören. Das war ihnen schon immer bestimmt gewesen. „Wenn wir unseren Vermutungen weiterfolgen“, sagte sie, „heißt das, Shine sucht Kinder mit medialem Blut, genauer gesagt, Nachkommen von Medialen, die wegen Silentium das Medialnet verlassen haben.“
    Talin sah sie fassungslos an, löste sich von Clay und wühlte mit beiden Händen in den Akten. „Es gab da wohl Zahlen– ich konnte nicht herausfinden, welche Bedeutung sie

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