Im Feuer der Nacht
und hielt es Stokes und Griselda entgegen, damit sie lesen konnten.
Mit Griselda an seiner Seite las Stokes, lächelte zaghaft. »Ausgezeichnet. In der Tat.« Er hielt Griselda den Steckbrief so entgegen, dass sie besser lesen konnte. »Wir waren gerade im Begriff aufzubrechen, um den Informationen nachzugehen, die Mr. Martin und andere über die fünf verbleibenden potenziellen Lehrmeister gesammelt haben.«
Stokes reichte Griselda den Steckbrief und warf einen Blick in den Karton. »Wie viele sind es?«
»Zweitausend.« Barnaby stopfte die Hände in die Taschen. »Genügend, um das East End wirkungsvoll zu fluten. Wir müssen nur wissen, wie wir sie am besten verteilen, weit und breit in der gesamten Gegend.«
»Über die Märkte.« Griselda hob den Blick. »Wir wollten ohnehin die Märkte besuchen, und welchen besseren Weg könnte es geben, die Steckbriefe zu verteilen, als sie den Standinhabern zu überlassen? Und heute ist Freitag. Die Märkte am Freitag und Samstag sind die geschäftigsten. Sonst gäbe es nur noch die Kneipen und Gasthäuser, wo wir sie lassen könnten. Aber auf den Märkten erreichen wir viel mehr Leute. Frauen ebenso wie Männer.«
Stokes nickte. »Wir werden sie gleich heute mitnehmen. Je schneller wir die Jungen finden können, desto besser.«
»Was haben Sie über die anderen möglichen Lehrmeister erfahren?« Penelope ließ den Blick zwischen Stokes und Griselda hin und her schweifen. »Irgendwelche Hinweise darauf, welcher Name auf der Liste zu dem gesuchten Mann führen könnte?«
Stokes zog eine Grimasse. »Nichts Bestimmtes. Diese fünf machen es uns so schwer, weil sie sich nicht in weiteren Kreisen bewegen. Sie halten sich immer in der Nähe ihrer Schlupfwinkel auf und halten nur zu denen Verbindung, bei denen es unbedingt sein muss. Wir glauben, dass es Hinweise auf folgende drei gibt - Slater, Watts und Hornby. Über die anderen beiden, Grimsby und Hughes, müssen wir noch genauere Nachrichten einholen. Wie dem auch sei, bei diesen beiden konnten sowohl die örtlichen Polizisten als auch Griseldas Vater nur recht unbestimmte Hinweise darauf geben, wo sie sich gerade aufhalten. Was in mir den Verdacht erweckt, dass sie etwas Illegales im Schilde führen. Ob es sich bei diesem Etwas um die Lehranstalt handelt, der wir auf der Spur sind, können wir nur vermuten. Aber wenn die anderen drei sich zurzeit als gesetzestreu erweisen sollten, weshalb es vermutlich so einfach war, ihre Aufenthaltsorte ausfindig zu machen, dann können wir jede Wette auf Grimsby und Hughes abschließen.«
Griselda warf einen Blick auf Stokes. »Zuerst überprüfen wir die ersten drei Namen. Falls wir keinerlei Anzeichen entdecken, dass die Jungen sich dort aufhalten, werden wir mehr Druck machen. Mal sehen, was wir dann über Grimsby und Hughes herausfinden können.«
Sie ließ den Blick zu Barnaby schweifen. »Das Problem ist nur, dass niemand weiß ... oder uns verraten will, in welcher Gegend sie sich verkrochen haben. Deswegen gleicht es der Suche nach der Nadel in einem riesigen Heuhaufen, ihren Aufenthaltsort zu ermitteln.«
»Es ist möglich, dass die Steckbriefe uns den Schlüssel in die Hand spielen«, bemerkte Barnaby. »Oder uns zumindest mit der Nase darauf stoßen, auf welche Ecke wir uns konzentrieren sollen.«
»Was ist mit den Busheis? Mary und Horry?«, meinte Penelope zu Stokes. »Sind Sie schon dort gewesen?«
Stokes nickte, wandte sich an Barnaby. »Deine Nachricht hat mich rechtzeitig erreicht. Spät am Nachmittag bin ich am Black Lion Yard angekommen, habe mit Mary Bushel und den Wills gesprochen. Wir haben uns auf einen Plan geeinigt, der einerseits Marys und Horrys Sicherheit garantieren sollte, andererseits die Tür aber einladend offen stehen lässt, im übertragenen Sinne gesprochen, in der Hoffnung, dass die Entführer den entscheidenden Zug machen.«
Stokes zog eine wilde Grimasse. »Ich kann nur hoffen, dass sie sich dazu hinreißen lassen. Aber inmitten der Wills’ und der örtlichen Polizei werden die Kerle es nicht leicht haben, aus dem Black Lion Yard zu flüchten.«
Barnaby zog die Brauen hoch. »Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Der Hof scheint wirklich eine ausgezeichnete Falle zu sein.«
»Ganz genau. Horry und seine Großmutter sind also so gut geschützt, wie es nur möglich ist. Unsere Falle ist aufgestellt.« Stokes nickte. »Jetzt müssen wir nur noch zusehen, dass wir eine Ahnung bekommen, wen wir darin höchstwahrscheinlich fangen
Weitere Kostenlose Bücher