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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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nicht mehr verspürt hatte, seit damals nicht mehr, als er noch blutjung und grün hinter den Ohren gewesen war.
    Und vielleicht noch nicht einmal damals.
    Barnaby lächelte still in sich hinein und bog in die Jermyn Street ein. Mit schwingendem Spazierstock schlenderte er weiter, achtete nicht auf den dicker werdenden Nebel.
    Die Frage der Eheschließung hatte er bisher vermieden, aber nicht, weil er dem Status prinzipiell feindselig oder misstrauisch gegenüberstand. Um die Wahrheit zu sagen, genau das Gegenteil war zutreffend; während die Jahre verflossen waren und er zugeschaut hatte, wie seine Freunde heirateten, wie tief das Glück in dem Leben verankert war, das sie mit ihren Ehefrauen teilten, war er sogar ein wenig neidisch geworden.
    Trotzdem war er immer noch überzeugt gewesen, dass die Ehe für ihn nicht taugte. Denn er war niemals einer Lady aus der besseren Gesellschaft begegnet, die die Neigung verspürte - oder sogar in der Lage war -, sich mit seiner Berufung zu arrangieren, seiner Leidenschaft für Ermittlungen in Kriminalfällen.
    Penelope war die einzige Ausnahme, war die Lady, die jede Regel durchbrach. Sie würde sich nicht einfach nur in seine Ermittlungen fügen, sie erdulden, sondern ihn aus freien Stücken zu seiner Arbeit ermutigen. Und sie war so klug, dass er sich gegen alle Widerstände sogar darauf freute, seine Fälle mit ihr gemeinsam zu bearbeiten - sich ihre Auffassungen und Vorschläge anzuhören, über die Verbrecher und deren Eigenschaften mit ihr zu diskutieren.
    Der erste notwendige Schritt in das, was er als höchst wünschenswerte Zukunft für sich betrachtete, bestand darin, sich Penelopes Hand für die Eheschließung zu sichern.
    Er hegte keine ernsten Zweifel daran, dass ihr Bruder Luc und ihre Familie seiner Werbung stattgeben würden. Der dritte Sohn eines Earls war eine wunderbar passende Partie für die Tochter eines Viscounts, und weder seine gesellschaftliche Stellung noch sein Vermögen waren in irgendeiner Weise zu verachten.
    Es gab nur eine Hürde zu überwinden: ihre Zustimmung zu erringen. Aber falls sein Spiel mit ihrer Neugierde und Ungeduld sich wie geplant entwickelte ...
    Mit einem zuversichtlichen Lächeln wirbelte Barnaby seinen Spazierstock durch die Luft. Er rechnete fest damit, dass sie in naher Zukunft ihr Interesse bekunden würde, und dachte darüber nach, ob er ihr am nächsten Morgen seine Aufwartung machen sollte.
    Eine unscheinbare schwarze Stadtkutsche stand draußen vor der Tür seines Hauses. Barnaby bemerkte sie zwar, beachtete sie aber nicht weiter, sondern fragte sich, ob sein Nachbar Elliard zu einer Abendunterhaltung eingeladen hatte.
    Sofort wimmelte es in seinem Kopf von Vorstellungen, wie er Penelope wohl unterhalten würde. Bald wird es so weit sein, beschwichtigte er sich, schon bald. Er lächelte noch breiter, stieg schwungvoll die Treppe zur Tür seines Hauses hinauf und senkte den Blick, während er in seiner Westentasche nach dem Hausschlüssel wühlte.
    Er hörte, wie das Geschirr der schwarzen Kutsche hinter ihm klirrte, wie die Hufe der Pferde trappelten und das Gefährt die Straße entlangrollte ...
    Barnaby erstarrte. Ein ahnungsvoller Schauer rieselte ihm über den Rücken.
    Er hatte weder gesehen noch gehört, dass irgendjemand in die Kutsche ein- oder ausgestiegen war - warum fuhr sie plötzlich ab?
    Dann wollte er sich umdrehen ... und spürte im selben Moment den stürmischen Angriff. Taumelnd erblickte er eine Gestalt im Umhang, die die Stufen hinaufrannte, in der Hand einen ... Knüppel?
    Wieder fühlte er sich wie erstarrt, war nicht in der Lage, seine Beobachtungen zu einem Bild zusammenzufügen. Die Gestalt war klein, der Umhang überdeckte Röcke. Und unter der Kapuze funkelte es golden, ungefähr auf Augenhöhe.
    Im Bruchteil dieser Sekunde hatte er den Attentäter identifiziert, hatte registriert, dass sie aus der Kutsche gestiegen war. Barnaby schaute dem davonfahrenden Wagen nach - und bemerkte dann, allerdings zu spät, dass sie wieder den Knüppel hob.
    Sie schlug ihn auf die Stirn.
    Nicht zu hart, aber doch hart genug, um ihn mit zusammengekniffenen Augen einen Schritt nach hinten taumeln zu lassen ... stolpernd schlug er gegen die Wand.
    Vollkommen erstaunt. Sprachlos starrte er sie an.
    Penelope ergriff seinen Mantel, offenbar in der falschen Annahme, sie hätte ihn so sehr außer Gefecht gesetzt, dass sie ihn am Sturz hindern musste.
    Falls er überhaupt stürzte, dann lag es am schieren Zweifel,

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