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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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begleiten.«
    Barnaby nickte. »Und ich werde Stokes begleiten.«
    Stokes deutete auf die beiden Konstabler bei der Tür. »Johns und Matthews werden Sie sicher zum Findelhaus bringen. Die Droschke wartet bereits.«
    Penelope murmelte einen Dank und begann, die Jungen nach draußen zu drängen. Die fünf hatten die Fesseln um Wallys und Grimsbys Handgelenke bemerkt, starrten immer noch mit großen Augen auf die Polizisten und sogen das Geschehen in sich ein, damit sie es später den anderen berichten konnten - die Garantie dafür, zumindest ein paar Tage lang im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.
    Barnaby half ihr, die Burschen in die Kutsche zu verfrachten, bevor er ihre Hand ergriff und ihr selbst hineinhalf. Sie blieb auf dem Tritt stehen und drehte sich nach ihm um. Er lächelte. »Ich werde Sie später besuchen und Ihnen alles erzählen.«
    Sie drückte seine Finger. »Danke. Wenn ich bis dahin nicht vor Neugierde gestorben bin.«
    Er ließ sie los, trat zurück und schloss die Kutschentür.
    Griselda tauchte geschäftig auf und warf noch einen Blick durch die Scheibe nach drinnen. »Ich werde die Männer begleiten«, erklärte sie Penelope, »wir sehen uns später, und dann werde ich Ihnen alles erzählen. Versprochen. Auch das, was er«, sie deutete mit dem Kopf auf Barnaby, »wahrscheinlich auslassen wird.«
    Lachend lehnte Penelope sich zurück. Die beiden Polizisten waren ebenfalls eingestiegen. Der Kutscher ließ die Peitsche knallen, die Pferde trotteten vorwärts - und brachte sie mit ihren fünf Burschen ins Findelhaus, wo sie alle hingehörten.
    »Sind wir hier richtig?«, wollte Stokes von Grimsby wissen und deutete auf die Tür des Hauses Nummer 3 2 in der St. John’s Wood Terrace.
    »Aye.« Grimsby nickte. »Habe noch nie direkt vor dem Haus gestanden. Er hat immer verlangt, dass wir die Gasse hinter dem Haus benutzen. Aber das hier sieht richtig aus.«
    Stokes schritt die Treppe hinauf und ließ den Klopfer gebieterisch auf das Holz sausen.
    Es dauerte einen Moment, bis Tritte zu hören waren. Die Tür wurde geöffnet, und eine ältliche Magd mit Haube und in Schürze erschien. »Ja?«
    »Inspektor Stokes, Scotland Yard. Ich würde gern mit Mr. Alert sprechen.«
    Die Magd verzog das Gesicht. »Hier gibt es keinen Mr. Alert. Sie müssen sich in der Adresse geirrt haben.« Mit offener Missbilligung musterte sie die kleine Gruppe, die sich auf dem Gehsteig versammelt hatte, und wollte die Tür wieder schließen.
    »Einen Moment.« Stokes’ Tonfall ließ sie innehalten. »Ich muss mit Ihrem Dienstherrn sprechen. Bitte holen Sie ihn.«
    Die Magd ließ den Blick über das Gesindel auf der Straße schweifen. »Sie und nicht ihn«, erwiderte sie mit erhobener Nase, »außerdem ist es viel zu früh. Noch nicht acht. Wohl kaum eine anständige Uhrzeit...«
    Sie brach ab, musterte Stokes und das Notizbuch, das er aus der Tasche seines Übermantels gezogen hatte.
    Mit dem Stift in der Hand schaute er sie an. »Ihr Name, Miss?«
    Die Frau presste die Lippen zusammen. »Na gut«, meinte sie dann, »warten Sie hier. Ich hole Miss Walker.«
    Sie drehte sich um, schloss die Tür und gestattete Stokes ein zaghaftes Lächeln.
    Barnaby kam zu ihm auf die Treppe. Die Männer lehnten sich an das Geländer zu beiden Seiten. »Zehn Minuten«, bemerkte Barnaby, »mindestens.«
    Stokes zuckte die Schultern. »Mag sein, dass sie es in fünf schafft.«
    Acht Minuten später wurde die Tür wieder geöffnet und gab den Blick auf einen schäbigen Morgenrock mit Spitzenbesatz frei. Barnaby hatte das Gefühl, mit seinem Verdacht näher an den Tatsachen gelegen zu haben, denn das Gesicht der Frau war zwar modisch blass, aber unter den Augen prangten schmutzige dunkle Ringe. Die Frau musterte Stokes eindringlich, ließ sich Zeit, schweifte dann zu Barnaby, bevor sie den Blick wieder auf Stokes richtete. »Ja?«
    »Sind Sie die Mistress?« Stokes errötete leicht, denn er hatte nur nach der Herrin fragen, aber keineswegs unterstellen wollen, dass die Frau eine Mätresse war, obwohl seine Frage auch das hätte bedeuten können - und sich bei ihrem Aufzug erhebliche Zweifel an ihrer Redlichkeit aufdrängten.
    Eindrucksvoll zog sie die Brauen hoch, nickte aber. »Ja, das bin ich.«
    Als sie aus freien Stücken nichts weiter sagte und ihn stattdessen nur erwartungsvoll anschaute, fuhr Stokes fort: »Ich bin auf der Suche nach einem Mr. Alert.«
    Die Frau antwortete nicht, sondern wartete darauf, dass Stokes weitere Erklärungen

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