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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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lieferte. Schließlich begriff sie. »Hier gibt es niemanden mit solchem Namen. In der Tat, ich kann nicht behaupten, dass ich den Namen jemals gehört hätte.«
    »Verdammt«, fluchte Grimsby unterdrückt, »ich hätte wissen müssen, dass ich diesem Dreckskerl niemals über den Weg trauen darf.«
    Stokes warf einen Blick zurück auf Grimsby. »Sind Sie sich immer noch sicher, dass es das richtige Haus ist?«

Grimsby nickte eifrig. »Ja, bin ich«, brummte er.
    »Dann bleibt uns immer noch eine Frage«, fuhr Stokes fort.
    Er drehte sich wieder zum Eingang und schaute Miss Walker an, deren Magd hinter ihr stand und ihr über die Schulter linste. »Ein Gentleman, der sich Mr. Alert nannte, hat Ihr hinteres Wohnzimmer benutzt, um sich mit diesem Mann dort zu treffen«, er deutete auf Grimsby, »und mit noch einem anderen. Zu mehreren Gelegenheiten in den vergangenen Wochen. Ich würde gern wissen, wie das geschehen konnte.«
    Miss Walkers Miene gab zu erkennen, dass ihre Verwirrung aufrichtig war. »Nun, ich bin sicher, dass ich Ihnen nicht erklären kann, wie das passiert ist.« Sie drehte sich zu ihrer Magd. »Wir hatten keine ... Vorfälle, nicht wahr? Keine Vorfälle, bei denen die Türen zum Wohnzimmer nach dem Garten unverschlossen geblieben waren?«
    Die Magd schüttelte erst den Kopf, runzelte dann aber nachdenklich die Stirn.
    Stokes und Barnaby bemerkten es beide. »Was ist los?«, wollte Stokes wissen.
    Die Magd musterte ihre Mistress: »Der Lehnstuhl am Kamin im Wohnzimmer. Jemand hat ab und zu dort gesessen. Ich bringe das Wohnzimmer in Ordnung, bevor ich abends das Haus verlasse. Manchmal ist das Kissen am nächsten Morgen zerknautscht.«
    Stokes gab sich keine Mühe, seine Verwirrung zu verbergen. »Aber Miss Walker ...«
    Miss Walkers Wangen verfärbten sich in einen interessanten Rotstich. »Ich ... äh ...« Sie warf einen Blick auf ihre Magd, bevor sie schließlich gestand: »Wenn Hannah das Haus verlässt, liege ich gewöhnlich schon im Bett. Und ich pflege ziemlich fest zu schlafen.«
    Hannah nickte. »Sehr, sehr fest«, meinte sie missbilligend, aber ohne jeden Hinweis darauf, dass sie die Tatsachen verfälschte.
    Barnaby begriff. Genau wie Stokes. Die beiden Frauen hatten gerade eingestanden, dass Miss Walker wie so viele unter ihresgleichen von Betäubungsmitteln abhängig war. Sobald sie im Bett lag und sich ihre Dosis verabreicht hatte, würde sie noch nicht einmal dann aufwachen, wenn eine Granate der Artillerie auf der Straße explodierte.
    »Vielleicht«, vermutete Barnaby, »ist dieser Mr. Alert Ihrem ... Wohltäter bekannt.«
    Stokes nahm den Fingerzeig auf. »Wem gehört dieses Haus, Miss Walker?«
    Inzwischen hatte Miss Walker innerlich auf Alarm geschaltet und schob das Kinn trotzig vor. »Das geht Sie nichts an. Er ist nicht hier, und ich werde nicht zulassen, dass sie ihn mit einer Angelegenheit wie dieser belästigen.«
    »Er könnte uns vielleicht helfen«, behauptete Stokes, »denn bei dieser Angelegenheit handelt es sich um Mord.«
    Barnaby stöhnte unhörbar. Es war vorherzusehen gewesen, dass es nicht helfen würde, den Mordfall zu erwähnen. Denn Miss Walker und ihre Magd waren jetzt bis ins Mark verängstigt, und sie weigerten sich strikt, noch irgendeine Aussage zu machen.
    Auf dem Gehsteig waren Schritte zu hören, und kurz darauf war Griselda bei ihnen und zupfte Stokes am Ärmel.
    Stokes warf ihr einen Blick zu. »Riggs«, erklärte sie, »der Gentleman, dem dieses Haus gehört, ist der Honorable Carlton Riggs.« Sie schaute an Stokes vorbei. »Manchmal taucht er im Laden auf, um Hauben und Handschuhe für Miss Walker zu kaufen.«
    Stokes hob die Brauen. Miss Walker errötete wieder, nickte dann aber. »Ja. Das Haus gehört Carlton Riggs. Schon seit Jahren, länger, als ich ihn kenne.«
    »Und wo befindet sich dieser Mr. Riggs in diesem Moment?«, fragte Stokes mit gesenktem Kopf.
    Miss Walker blinzelte erst ihn an, dann Barnaby, hatte ihn eindeutig als Angehörigen der feinen Gesellschaft identifiziert. »Nun, wo soll er sich befinden? In den Ferien, nicht wahr?« Sie wandte sich wieder an Stokes. »In der Stadt ist zurzeit keine Saison. Er ist nach Norden gefahren, vor drei Wochen schon, ln das Haus seiner Familie.«
    Der Friedhof, der sich an einer Seite der St. John’s Wood Church befand, wirkte selbst zu besten Zeiten dämmrig und dunkel, und in einem nebligen November nachts um elf Uhr warfen die modrigen Grabmäler, die von alten knorrigen Bäumen durchsetzt

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