Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
ein Einbrecher und höchstwahrscheinlich auch ein Mörder. Aber dumm war er nicht. Stokes war zuversichtlich, dass Smythe ihm beizeiten alles erzählen würde, was er wusste. Umgekehrt würde er dafür auch etwas verlangen. Aber er konnte unmöglich einen Gewinn daraus ziehen, Alerts Geheimnisse für sich zu behalten.
    Sie hatten Smythes Stuhl in die Mitte des Zimmers gestellt, mit Blickrichtung auf den Kamin. Stokes marschierte in der freien Zone davor auf und ab. Penelope und Griselda hatten in den Lehnstühlen links und rechts vor dem inzwischen hell lodernden Feuer Platz genommen. Barnaby stand neben Penelopes Lehnstuhl und stützte sich mit einem Arm auf den Kaminsims.
    Dick und Jemmie saßen an einem kleinen Tisch an der Wand und verschlangen die Sandwiches, die Mostyn ihnen gebracht hatte, während der Butler sich in der Nähe der Jungen aufhielt und die Szene in der Mitte des Zimmers ebenso neugierig beobachtete wie sie.
    Stokes war nicht überrascht, als Smythe die Frage nicht sofort beantwortete. Der Mann hatte den Kopf nachdenklich auf die Brust gesenkt.
    Jemmies Antwort dagegen überraschte sie sehr. »Alert ist ein Gentleman. Ein Snob. Er ist der Mann, der die Einbrüche geplant hat. Und er hat alle Sachen eingesteckt, die wir aus den Häusern gestohlen haben.«
    Stokes drehte sich zu Jemmie. Sogar Smythe hob den Kopf und schaute ihn an. »Du hast ihn gesehen?«
    Jemmie zuckte zusammen. »Nicht dass ich ihn wiedererkennen würde. War zu dunkel. Außerdem hat er Hut und Schal getragen. Hat so getan, als wäre er der Kutscher.«
    »Der Kutscher!« Penelope richtete sich auf. »Das ist es!« Sie wandte sich an Stokes. »Auf unserem Spaziergang habe ich eine Kutsche langsam durch die Straßen rollen sehen. Dieselbe Kutsche dreimal in einer Nacht! Zuletzt als wir zusammen mit den Jungen und Smythe die Bolton Street entlanggegangen sind. Die Kutsche ist nicht weit entfernt hinter uns gefahren, in der Curzon Street. Der Anblick ist mir die ganze Zeit durch den Kopf gegeistert.
    Irgendetwas stimmte damit nicht ... jetzt ist klar, was es war. Denn ich weiß, wie ein Kutscher aussieht, wenn er auf dem Bock sitzt. Immer ein wenig gekrümmt. Aber dieser Mann hat aufrecht gesessen. Er war gekleidet wie ein Kutscher, aber er war keiner. Nein, er war ein Gentleman, der vorgab, ein Kutscher zu sein.«
    Penelope warf Dick und Jemmie einen Blick zu. »Die Dinge, die ihr aus den Häusern geholt habt - sind sie in dieser Kutsche verschwunden?«
    Beide Jungen nickten. »So war es besprochen«, bestätigte Jemmie. »Nachdem wir das Haus verlassen hatten, warteten Mr. Alert und die Kutsche an der Ecke auf uns, um uns die Sachen abzunehmen.«
    Dick meldete sich zu Wort. »Alert wollte Smythe einen Geldbeutel geben. Einen >Abschlag<, so hatten sie es genannt. Sobald wir alles im Kofferraum verstaut haben.«
    »Aber Smythe sollte später noch mehr Geld kriegen«, fügte Jemmie hinzu. »Nachdem Alert die Sachen verkauft hat.«
    Stokes ließ den Blick über Smythe schweifen, konnte förmlich hören, wie die Gedanken in seinem Kopf rotierten. Denn wenn der Mann noch länger wartete, konnten die Jungen so viel ausgeplaudert haben, dass der Inspektor Alerts Identität erriet. Womit sollte Smythe dann noch verhandeln?
    Smythe spürte Stokes’ Blick, den er erwiderte.
    Stokes zog die Braue hoch. »Irgendwas zu sagen?« Als Smythe zögerte, fügte er hinzu: »Gegenwärtig werden Sie wegen Einbruchs, wegen Mordes und versuchten Mordes angeklagt. Smythe, Sie werden hängen. Allerdings nur, weil man Sie mit Alert und dessen Plänen in Verbindung bringt. Sieht so aus, als habe er bis auf eins alle Dinge bekommen, die er bekommen wollte, und es sieht aus, als würde er selbst mit heiler Haut davonkommen, Sie hingegen dem Zorn des Gerichts überlassen, sobald abschließend festgestellt worden ist, was Sie gestohlen haben.«
    Smythe bewegte sich unruhig. »Kann sein, dass ich ein paar Sachen gestohlen habe. Aber es war in Alerts Namen. Liegt doch auf der Hand, dass ich sonst anders arbeite. Wer würde schon in ein feines Anwesen einbrechen und immer nur eine einzige Sache rausholen?« Er senkte den Blick. »Außerdem habe ich niemanden ermordet.«
    Stokes musterte ihn aufmerksam. »Was ist mit Mrs. Carter?«
    Smythe schaute nicht auf. »Sie können mir nichts beweisen.«
    »Wie dem auch sei«, Stokes klang hart wie Granit, »wir haben zahlreiche Zeugen, die aussagen können, dass Sie versucht haben, Mary Bushel im Black Lion Yard zu

Weitere Kostenlose Bücher