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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Gegenwart zu genießen, nur sie und er, ohne irgendwelche Ermittlungen, die sich zwischen sie drängten; und sekundenlang genoss sie den Gedanken, dass er gar nicht wegen der Ermittlungen gekommen war.
    Aber so war es, und jetzt, wo sie darüber nachdachte ... mit einem innerlichen Seufzer begann sie: »Was ist es, was Sie wissen wollten?«
    Unübersehbar verwirrt schaute er sie aus seinen blauen Augen an.
    »Die Ermittlungen«, drängte sie, »Sie sind doch hier erschienen, um mir ein paar Fragen zu stellen. Was wollen Sie wissen?«
    Die Verwirrung in seinem Blick verflüchtigte sich. Dann presste er die Lippen zusammen, schaute stur geradeaus und schlug den Weg zu ihrer Mutter ein, nachdem er sie erblickt hatte.
    »Nun?«, drängte sie weiter und hoffte inständig, dass er begriffen hatte, wie ahnungslos ihre Mutter über die Lage im Findelhaus war. Mehr noch, die Frau hatte keinerlei Ahnung, dass es im Findelhaus überhaupt »eine Lage« gab; geschweige denn, dass sie ihn für die Ermittlungen gewonnen hatte und sogar selbst an diesen Ermittlungen beteiligt war.
    »Lassen Sie mich kurz nachdenken«, murmelte Barnaby, den Blick immer noch geradeaus gerichtet und nicht zu ihr.
    Sie zwinkerte irritiert. Vielleicht hatte er vergessen, welche Fragen er ihr hatte stellen wollen, und konnte sich jetzt nicht erinnern. Vielleicht war es auch so, dass der Walzer ihn durcheinandergebracht hatte.
    Oder vielleicht ...
    Er führte sie an einen Platz neben der Chaise, auf der ihre Mutter saß und mit Lady Horatia Cynster plauderte. Beide Ladys lächelten wohlwollend, als sie sich näherten, vertieften sich aber gleich wieder in ihre Unterhaltung.
    Plötzlich empfand sie das dringende Bedürfnis zu erfahren, was ihn zu Lady Moffats Empfang geführt hatte, sie zog ihre Hand von seinem Ärmel und musterte ihn mit durchdringend fragendem Blick.
    Barnaby wich nicht aus. »Stokes war nicht im Büro«, improvisierte er mit festen Lippen, »als ich ihn heute Nachmittag aufgesucht habe. Ich habe ihm eine Notiz mit einer Erklärung zur Lage von Jemmie Carter hinterlassen. Zweifellos wird Stokes eine Bewachung anordnen. Aber ungeachtet dessen werde ich ihn morgen Vormittag aufsuchen. Wo auch immer er gesteckt hat, er hat sicher an unserem Fall gearbeitet. Wir müssen unser Wissen zusammenführen und die nächsten Schritte planen.«
    Penelopes Blick hellte auf. »Ich werde Sie begleiten.«
    Barnaby fluchte innerlich. Mit der Erklärung hatte er nur seine Anwesenheit auf dem Empfang entschuldigen wollen, keinesfalls aber sie in Versuchung führen ... »Es ist nicht nötig ...«
    »Oh doch, natürlich. Ich bin diejenige, die am meisten über die Jungen weiß. Über die vier, die schon verschwunden sind, und über Jemmie.« Ihre dunklen Augen wurden noch dunkler, und er hatte den Eindruck, als kostete es sie große Mühe, nicht die Stirn zu runzeln. »Außerdem«, fuhr sie in scharfem Tonfall fort, »bin ich diejenige, die die Ermittlungen angestoßen hat. Ich habe ein Recht zu erfahren, was sich abspielt.«
    Er stritt mit ihr. Machte seine Auffassung unmissverständlich klar, wenn er auch leise sprach.
    Stur erwiderte sie seinen Blick und wich nicht einen Zentimeter zurück. Als ihm die Argumente ausgingen, bemerkte sie knapp: »Ich habe keine Ahnung, warum es Sie stört. Sie wissen doch sehr genau, dass ich meine Meinung nicht ändern werde. Und wenn ich es für richtig halte, mich an Inspektor Stokes zu wenden, können Sie nichts dagegen ausrichten.«
    Barnaby konnte sich durchaus das eine oder andere vorstellen. Aber es hatte immer mit einem Strick zu tun. Verzweifelt sog er die Luft durch die Zähne. »In Ordnung.«
    Sie schenkte ihm ein Lächeln ... ein gezwungenes. »Sehen Sie? Es hat nicht wehgetan.«
    »Wie gut Sie sich auskennen.«
    Sein Unmut war nicht zu überhören. Trotzdem verbot sich jeder Kommentar. Sie ließ den Blick über die Gäste schweifen. »Um welche Uhrzeit hatten Sie vor, Inspektor Stokes aufzusuchen?«
    Angestrengt dachte er nach, ob er antworten solle, und ergab sich dann. »Ich werde Sie um zehn Uhr abholen.«
    Ein paar Sekunden lang rührte Penelope sich nicht, bevor sie den Kopf neigte. »Ich werde Sie erwarten.«
    Es klang wie eine Warnung. Mit nichts anderem hatte er gerechnet. Wenn sie sich erst einmal eine Sache in den Kopf gesetzt hatte, dann war sie ... genauso wenig zu lenken wie er.
    Im Geiste konnte er das unbändige Gelächter seiner Mutter hören.
    Beinahe hätte er Lust verspürt, sich

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