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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zurückzuziehen, sich zu entschuldigen und den Empfang fluchtartig zu verlassen. Und ihrer Körperhaltung nach zu urteilen - ein wenig steif neben ihm und mit schnellen Seitenblicken in seine Richtung - erwartete Penelope nichts anderes von ihm. Dass er den Schaden begrenzte und sich aus dem Staub machte.
    Hatte er an diesem Abend nicht bereits jede Schlacht verloren, die es zu verlieren gab? Größere Zugeständnisse konnte er nicht machen.
    Aber die Nacht war noch jung. Bestimmt würden noch ein oder zwei Walzer gespielt, und auf diesem Empfang gab es keine scharfäugigen Witwen, die genau registrierten, wer wie oft mit wem tanzte.
    Er schaute Lady Calverton an, die sich immer noch angeregt mit Lady Cynster unterhielt. Vielleicht gab es doch einen Gewinn, den er aus der Nacht ziehen konnte. Also konnte er genauso gut bleiben und die Gunst der Stunde nutzen, wenn sie sich ihm bot.
    In dieser Hinsicht war es seine vordringlichste Aufgabe, die frostige Lady an seiner Seite ein wenig aufzutauen. Er betrachtete ihr klares Profil, als er bemerkte: »Ist Rigby immer so aufgeblasen?«
    Misstrauisch erwiderte Penelope seinen Blick, antwortete aber nach einem kurzen Moment.
    Dank seiner Aufmerksamkeit gelang es ihm danach, die Zügel fest in der Hand zu behalten, und der Abend verlief in den erwarteten Bahnen.
    »Guten Abend, Smythe.« Der Gentleman, der sich selbst Mr. Alert nannte - und sich deshalb damit brüstete, jederzeit auf alles gefasst zu sein, was das Schicksal so bereithielt - beobachtete die Silhouette seines Handlangers, der in den geöffneten französischen Türen stand und in das dunkle Wohnzimmer lugte.
    Das Stadthaus in St. John’s Wood Terrace hatte sich für Alert als sehr nützlich erwiesen. Wie immer, wenn er sich mit seinen raueren Verbündeten traf, gab es nur eine einzige Lichtquelle im Raum: die verglimmenden Kohlen im ersterbenden Feuer.
    »Kommen Sie rein, und setzen Sie sich.« Alert achtete auf seinen schicken Akzent, wusste, dass er damit den gesellschaftlichen Unterschied zwischen Smythe und sich betonen konnte. Herr und Diener. »Ich glaube kaum, dass wir strahlendes Licht brauchen, um unsere Geschäfte zu erledigen. Sind Sie anderer Meinung?«
    Smythe musterte ihn mit scharfem, direktem Blick, achtete aber genau darauf, ihn nicht zu provozieren. »Wie Sie wünschen.« Der vierschrötige Kerl, bemerkenswert flink und agil für seine Größe, trat über die Schwelle und schloss vorsichtig die Tür. Dann bahnte er sich den Weg an den schattigen Möbeln vorbei zu dem Lehnstuhl, der Alert gegenüber am Kamin stand.
    Mit überkreuzten Beinen saß er entspannt im Sessel und bot ganz den Anblick eines Gentlemans, der sich behaglich eingerichtet hatte. Ermutigend lächelte er Smythe zu, als der sich setzte. »Ausgezeichnet.« Er zog ein Blatt Papier aus seiner Tasche. »Ich habe hier eine Liste der Häuser, zu denen wir uns Zutritt verschaffen müssen. Es handelt sich um insgesamt acht Adressen, allesamt in Mayfair. Wie ich bei unserem letzten Treffen klargemacht habe, ist es maßgeblich - von höchster Wichtigkeit -, dass wir in all diese Häuser in einer einzigen Nacht einbrechen.« Er hielt Smythes Blick fest. »Ich nehme an, dass Sie mit Grimsby entsprechende Vorkehrungen getroffen haben?«
    Smythe nickte. »Grimsby fehlen noch ein paar Burschen, aber er behauptet, dass er in Kürze alle acht beisammen hat.«
    »Und Sie vertrauen darauf, dass er nicht nur die richtige Anzahl und die passenden Jungen auswählt, sondern dass er auch mit den Schulungen auf dem neuesten Stand ist?«
    »Aye. Er kennt alle Schliche, und ich habe schon früher Burschen aus seiner Lehranstalt eingesetzt.«
    »Mag sein. Aber diesmal arbeiten Sie für mich. Ich glaube betont zu haben, dass der Einsatz bei diesem Spiel ausgesprochen hoch ist. Viel höher, als Sie oder sonst jemand jemals gespielt haben.« Alert fixierte Smythe mit hartem Blick. »Sie müssen sich sicher sein ... in der Tat, Sie müssen mir garantieren können ... dass Ihre Werkzeuge der Aufgabe gewachsen sind.«
    Smythe verharrte reglos in seinem Sessel. »Das werden sie.« Als Alerts Gesichtsausdruck ihm klarmachte, dass der Mann mehr hören wollte, fügte er hinzu: »Ich werde dafür sorgen.«
    »Und wie wollen Sie das anstellen?«
    »Ich weiß, woher er die Jungen bekommt. Bei dem Termin, den Sie uns genannt haben, können wir sichergehen, dass wir die richtige Anzahl beisammen haben und sie angemessen ausgebildet sind.« Smythe zögerte, als ob er in

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