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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Gedanken seine Möglichkeiten überflog. »Ich werde bei Grimsby vorbeifahren und ihm deutlich machen, wie ... wie ernst es uns mit dem Anliegen ist.«
    Alert gestattete sich ein kleines Lächeln. »Machen Sie das. Ich sehe keinerlei Veranlassung für uns, in Schwierigkeiten zu geraten, weil Grimsby den Emst unseres Anliegens, wie Sie es zu nennen pflegten, missverstanden hat.«
    Smythes Blick fiel auf die Liste in Alerts Hand. »Ich brauche die Anschriften.«
    Die Liste war Alerts wesentlicher Beitrag zu dem Verbrechen, zusammen mit einer Liste der zu stehlenden Gegenstände - wenngleich er lieber davon sprach, dass diese Gegenstände nicht »gestohlen«, sondern »befreit« werden sollten. »Noch nicht.« Er hob den Blick und betrachtete Smythes Stirnrunzeln. »Ich überlasse Ihnen die Liste so rechtzeitig, dass Sie für die nötige Aufklärungsarbeit sorgen können. Aber wie Sie selbst erwähnten, es bleibt noch genügend Zeit.«
    Smythe war nicht dumm und hatte genau begriffen, dass Alert ihm nicht traute. Es verging ein Moment, bevor er sich erhob. »Am besten, ich mache mich auf den Weg.«
    Alert blieb sitzen und entließ ihn mit einem Nicken. »Unser nächstes Treffen werde ich genauso arrangieren wie dieses hier. Es wird wieder hier stattfinden, es sei denn, ich schicke Ihnen eine anderslautende Nachricht.«
    Mit einem kurzen Nicken ging Smythe auf dem gleichen Weg zurück zum französischen Fenster und ließ sich selbst hinaus.
    Eingehüllt in Schatten, lächelte Alert. Alles verlief planmäßig.
    Seine finanzielle Not war nach wie vor bedrängend - in der Tat, dank des Besuchs eines Unmenschen, in dessen Klauen er dummerweise geraten war, und nachdem er dessen jüngstes Arrangement zur Rückzahlung gezwungenermaßen hatte unterschreiben müssen, verspürte er diesen Drang sogar noch stärker -, aber trotz all dem war die Rettung nahe. Es verschaffte ihm, so hatte er bemerkt, eine gewisse Befriedigung, ja, es erregte ihn sogar, das Schicksal wie auch die Gesellschaft zu betrügen, und zwar einzig und allein durch den Einsatz seines verschlagenen Geists.
    Er zweifelte nicht im Geringsten daran, dass er mit seinem Wissen, mit Smythes Begabungen und mit Grimsbys Werkzeugen seinen Plan vollenden konnte, und zwar überaus zufriedenstellend. Befreit von den Fesseln der berüchtigtsten Geldverleiher Londons, würde er sogar einen bedeutenden Grundstock für ein bisher nicht vorhandenes Vermögen legen können.
    Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
    Er ließ den Blick über die Liste schweifen, die er immer noch in der Hand hielt, dachte darüber nach - und über die andere, sogar noch wichtigere Liste, die eng zu der ersten gehörte und die Gegenstände auflistete, die aus den Häusern zu befreien waren.
    Alert hatte die Auswahl sorgfältig getroffen. Nur einen Gegenstand aus jedem Anwesen. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass sie gar nicht vermisst werden würden, jedenfalls nicht bevor die Familien im März vom Lande in die Stadt zurückkehrten. Vielleicht noch nicht einmal dann. Und wenn doch ... dann lag es nahe, zuerst die Hausangestellten zu verdächtigen.
    Alles in allem war Smythe ein Meister seines Faches. Er - oder besser die Burschen, die er benutzte - würden in die Häuser ein-und wieder aussteigen, ohne die geringste Spur zu hinterlassen.
    Und es gab keinen Anlass, später von den Behörden belästigt zu werden. Diese Möglichkeit hatte er ausgeschaltet. Weil kaum jemand die Welt der Salons so gut kannte wie er, und der Himmel wusste, mit welcher Inbrunst er sie studiert hatte, hatte er es vorgezogen, mit seiner besonnenen Auswahl der Gegenstände für den sofortigen Wiederverkauf zu sorgen. Und zwar zu seinen Bedingungen.
    Alert hatte bereits zu Sammlern Verbindung aufgenommen, die begierig darauf waren, die Gegenstände zu erwerben, ohne irgendwelche Fragen zu stellen. Indem er die Sachen an solche Sammler verkaufte, konnte er sicherstellen, dass sie noch nicht einmal entfernt daran dachten, ihn bloßzustellen. Und mit den Preisen, die sie zu zahlen bereit waren, würde er sich nicht nur mit Leichtigkeit von den drückenden Zinsen befreien können, sondern darüber hinaus noch von den ständig wachsenden Schulden.
    Alert lächelte noch breiter, als er die Liste mit den Häusern in seine Tasche zurückgleiten ließ. Natürlich waren die Dinge viel wertvoller, als er es Smythe anvertraut hatte; aber er konnte sich nicht vorstellen, dass ein Einbrecher aus dem East End jemals ihren wahren Wert

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