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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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einer Lady wie Ihnen gestatten würde ...«
    »Inspektor Stokes.« Penelopes geschliffener Tonfall machte klar, dass sie keinerlei Unterbrechung dulden würde. »Sie werden bemerkt haben, dass Mr. Adair es vorzieht zu schweigen. Das ist so, weil er weiß, dass jeder Streit in dieser Angelegenheit vollkommen überflüssig ist. Ich bitte weder Sie noch ihn um Erlaubnis, in der Sache tätig zu werden. Denn ich bin fest entschlossen, unsere vier Jungen zu retten und die Verbrecher vor Gericht zu bringen. Mehr noch, als Leiterin des Findelhauses bin ich moralisch verpflichtet, alles zu tun, was in meiner Macht steht, um unser Ziel zu erreichen.« Sie hielt kurz inne. »Ich bin sicher, dass Miss Martin mich ungeachtet Ihrer Auffassung sofort unterstützen wird, sobald ich sie darum bitte.«
    Barnaby sah ein Fünkchen Hoffnung, sich und Stokes mit heiler Haut aus diesem Streit zu retten, und fing den Blick seines Freundes auf. »Im Lichte der unverrückbaren Ansichten Miss Ashfords sollten wir die Frage nach ihrem Engagement in der Angelegenheit vielleicht erst nach unserem Besuch bei Miss Martin beantworten.«
    Auf diese Weise hatten sie es Miss Martin überlassen, Penelopes Begeisterung mit einem kalten Schauer zu dämpfen. Er hegte keine Zweifel, dass die vernünftige, lebenskluge Putzmacherin - die täglich mit starrköpfigen, eleganten Ladys zu tun hatte - schon wissen würde, wie Penelope zu überzeugen war, dass sie die Ermittlungen am besten anderen Leuten überlassen sollte. Miss Martin wäre fraglos erfolgreicher als er oder Stokes, sie von ihrem Vorhaben abzubringen.
    Stokes war zweifellos zu derselben Auffassung gekommen und nickte bedächtig. »Das ist ein vernünftiger Vorschlag.«
    »Gut. Abgemacht.« Penelope schaute Stokes an. »Um welche Uhrzeit treffen wir uns morgen?«
    Sie kamen überein, sich am kommenden Nachmittag um zwei Uhr draußen vor Miss Martins Laden in der St. John’s Wood High Street zu treffen.
    »Ausgezeichnet.« Penelope erhob sich und schüttelte Stokes die Hand.
    Als sie sich zur Tür drehte, fing sie Barnabys Blick auf. »Bleiben Sie noch hier oder kommen Sie mit, Mr. Adair?«
    »Ich begleite Sie nach Hause.« Barnaby wartete, bis sie sich auf den Weg zur Tür machte, bevor er es wagte, mit Stokes einen langen, leidenden Blick zu wechseln. »Wir sehen uns morgen.«
    Stokes nickte. »In der Tat.«
    Barnaby drehte sich um und heftete sich Penelope an die Fersen. Sein Ärger schwand; der Blick auf ihren Rücken entschädigte ihn reichlich.
    »Grimsby? Bist du da, alter Junge?« Smythe duckte sich unter den niedrigen Balken in Grimsbys Erdgeschosszimmer durch. Es ging das Gerücht, dass Grimsby ein ganzes Haus besaß - alle drei Stockwerke des baufälligen Gebäudes in der Weavers Street.
    Aus einem der oberen Stockwerke hörte Smythe eine brummige Antwort und wartete an der staubigen Ablage. Um ihn herum lag alter Kram jeglicher Art auf dem Boden verstreut, hier und dort ein Haufen, ohne erkennbare Ordnung. Grimsby hatte behauptet, den Tand verkaufen zu wollen, und Smythe war natürlich klar, dass die meisten Waren im Lager gestohlen waren. Gelegentlich hatte er selbst ein bisschen Kram verkauft, den Grimsby ihm überlassen hatte.
    Schwere, schlurfende Schritte auf der Treppe am Ende des Lagers kündigten den Abstieg des Ladeninhabers aus der ersten Etage ins Erdgeschoss an. Im Obergeschoss hatte Grimsby den Burschen ihre Lektionen beigebracht, und auf dem Dachboden, den man allerdings nur entdecken konnte, wenn man wusste, wo man zu suchen hatte, schliefen die Jungen.
    Smythe nahm die Schultern zurück, als Grimsby aus dem Dunkel auftauchte. Das Alter machte sich an dem Mann bemerkbar, vor allem an seinem beachtlichen Wanst; aber die Augen blitzten immer noch schlau, als er Smythe eindringlich musterte.
    »Smythe.« Grimsby nickte. »Was suchst du?«
    »Es hat mit einer Nachricht unseres alten Freundes zu tun.«
    Grimsbys Miene, die stets von boshafter, aber auch vorsichtiger Habgier geprägt war, blieb unverändert. »Was will er?«
    »Er will eine Garantie, dass du die Werkzeuge für sein Späßchen wie verabredet liefern wirst.«
    Grimsbys Gesichtszüge entspannten sich. »Du kannst ihm ausrichten, dass wir bisher auf keinerlei Schwierigkeiten gestoßen sind.«
    Smythe runzelte die Stirn. »Ich dachte, dir fehlen noch zwei Burschen?«
    »Aye, das stimmt. Aber uns bleibt noch genügend Zeit, die letzten beiden zu bekommen und auszubilden. Es sei denn, er hat seinen Zeitplan

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