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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Schwester beschrieben; aber weil sie damals mit Simon Cynster verlobt gewesen war, hatte es ihrer Beschreibung, wie Penelope jetzt bemerkte, einer gewissen Tiefe gemangelt.
    In ihren Augen war Stokes ausgesprochen faszinierend. Nicht auf die Art, wie Adair, der dicht an ihrer rechten Seite neben ihr stand, sie faszinierte, dem Himmel sei Dank; Stokes provozierte ihre Neugier und ihr Interesse auf einer ganz anderen Ebene. Penelope spürte auf Anhieb, dass er irgendwie ein Rätsel war. Während ihr Geist sich sofort auf dieses vielversprechende Detail stürzte, blieben ihre Nerven und Sinne völlig unbeeindruckt.
    Sie trat ein paar Schritte vor und streckte ihm lächelnd die Hand entgegen. »Inspektor Stokes.«
    Der Mann musterte sie für den Bruchteil einer Sekunde, ergriff dann ihre Hand quer über den Tisch und schüttelte sie. »Miss Ashford, nehme ich an?«, fragte er mit einem Seitenblick auf Adair.
    »In der Tat. Mr. Adair und ich möchten in der Angelegenheit der vier verschwundenen Jungen mit Ihnen sprechen.«
    Stokes zögerte, warf einen Blick auf Barnaby, der den fragenden Blick seines Freundes ohne Schwierigkeiten entziffern konnte.
    »Diese Miss Ashford ist noch unkonventioneller als ihre Schwester.« Stokes gegenüber gab er seine Resignation zu erkennen, die Tatsache, dass er nicht freiwillig in Begleitung erschienen war, und rückte dann einen der Stühle vor dem Schreibtisch für sie zurecht.
    Penelope lächelte freundlich und setzte sich. Stokes nahm ebenfalls wieder Platz. Barnaby stellte einen zweiten Stuhl neben Penelopes, setzte sich und überkreuzte die Knöchel. Er hegte nicht den geringsten Zweifel daran, dass Penelope es sich in den Kopf gesetzt hatte, sich mit sämtlichen Einzelheiten der Ermittlungen vertraut zu machen. An einem bestimmten Punkt würden Stokes und er eine Grenze ziehen und ihr Engagement unterbinden müssen, obwohl er sich noch genau überlegen musste, wie er das bewerkstelligen sollte.
    Ungeachtet dessen sah Barnaby so lange keinen Vorteil darin, die Zügel straffer zu ziehen, bis die Ermittlungen einen Stand erreicht hatten, an dem sie sich in Gefahr brachte.
    Stokes beobachtete ihn. »Ich habe deine Nachricht über die Carters erhalten. Heute Morgen hatte ich Veranlassung, den Wachtposten bei Aldgate aufzusuchen. Ich habe die Angelegenheit mit dem dortigen Sergeanten besprochen.« Er schaute Penelope an. »Wir müssen mit größter Umsicht ermitteln, damit wir diejenigen nicht aufscheuchen, denen unser Interesse gilt. Denn wenn wir sie alarmieren, verlieren wir jede Chance, die Jungen zu retten, die bereits entführt worden sind. Wenn Mrs. Carters Tod unmittelbar bevorsteht, dann gehört es wahrscheinlich zu den vertretbaren Risiken, rund um die Uhr eine Observation einzurichten ... wahrscheinlich.« Er fing Penelopes Blick auf. »Können Sie uns sagen, ob man ihren schnellen Tod erwartet?«
    Penelope hielt seinen Blick fest, schaute dann zu Barnaby hinüber. »Nein, würde ich sagen, nachdem ich sie gesehen habe.«
    »Das heißt, es könnten Wochen oder sogar Monate vergehen, bevor Jemmie zur Zielscheibe wird?«, drängte Stokes.
    Sie seufzte. »Nachdem ich die Carters gestern gesehen habe, habe ich mich mit Mrs. Keggs, der Hausdame unserer Einrichtung, besprochen. Mrs. Keggs ist ausgebildete Krankenschwester und hat die Carters ebenfalls erst vor Kurzem besucht. Ihrer Auffassung nach, die der ansässige Doktor bestätigt hat, wird Mrs. Carter noch mindestens drei Monate am Leben sein.«
    Stokes nickte. »Jemmie Carter ist also nicht unmittelbar in Gefahr. Es könnte gegen uns arbeiten, wenn wir ihn jetzt unter Beobachtung stellen. Aber wie dem auch sei, wenn unsere anderen Ermittlungswege versagen, könnte es notwendig sein, dass wir uns ihm an die Fersen heften, um überhaupt eine Spur aufnehmen zu können.«
    Barnaby nickte zögernd, als ein Bild des Jungen vor seinem geistigen Auge erschien. »Du hast recht. Es könnte die Burschen, die bereits entführt worden sind, in noch größere Gefahr bringen, wenn wir ihn über so lange Zeit observieren lassen.« Er suchte Stokes’ Blick. »Nun, wenn du Veranlassung hattest, heute Morgen eine Polizeiwache im East End aufzusuchen, dann darf ich annehmen, dass du andere Wege gefunden hast, uns voranzubringen?«
    Stokes zögerte. Barnaby war klar, dass es wegen Penelope war; sein Freund war sich nicht sicher, wie offen er vor ihr sprechen durfte.
    Penelope ergriff das Wort, bevor er es tun konnte. »Seien Sie versichert,

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