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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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geändert.«
    Smythe zögerte, warf einen Blick zurück zur Tür des Lagers, um sich zu versichern, dass sie nicht belauscht wurden. »Du bist immer noch dabei, die Waisenkinder zu entführen?«, fragte er leise.
    »Aye. Die beste Quelle, die wir finden können, ohne dass groß Krawall geschlagen wird. Früher haben wir sie einfach auf der Straße aufgelesen und mitgenommen. Ist aber immer riskant, weil auf der Straße oft Zeter und Mordio geschrien wird. Aber wenn wir die Waisenkinder aus dieser Gegend entführen ... wer sollte sich aufregen?«
    »Wie sieht es denn mit den fehlenden beiden Jungen aus? Wann wirst du sie haben?«
    Grimsby zögerte, kniff die Augen schlau zusammen und antwortete: »Ich schreibe dir doch auch nicht vor, wie du dein Geschäft zu betreiben hast, oder?«
    Wieder gab Smythe sich einen Ruck. »Spuck’s aus, Grimsby. Immerhin bin ich derjenige, der mit Alert reden muss. Und diesmal plant er eine große Sache.«
    »Aye. Und wer war es, der deinen Namen ins Spiel gebracht hat, he?«
    »Du natürlich, du alter Schurke. Aber das ist nur ein Grund mehr, dich an dein Wort zu erinnern, mir alle acht Jungen zu beschaffen. Acht, allesamt bestens ausgebildet und geschult. Und das braucht Zeit ... Zeit, die langsam knapp wird.«
    »Warum zum Donnerwetter braucht ihr eigentlich genau acht? Noch nie von einem Gauner gehört, der acht auf einen Streich brauchte.«
    »Darüber musst du dir nicht den Kopf zerbrechen. Alert spielt ein Spiel, bei dem es wahrscheinlich ist, dass ich tatsächlich alle acht brauche, um seinen Auftrag zu erfüllen.«
    Grimsby schaute ihn misstrauisch an. »Soll das heißen, dass du planst, die Burschen zurückzulassen?«
    »Nein, nicht unbedingt. Aber ich möchte Alert nicht erklären müssen, dass ich seinen Auftrag nicht erfüllen kann, weil einer der Burschen sich im Fenster eingeklemmt hat oder auf dem Weg nach draußen über einen Lakaien gestolpert ist. Ausgebildet oder nicht, sie machen Fehler. Und wie du weißt, ist Alert kein Mann, der leicht verzeiht.«
    »Aye, nun gut, das ist der einzige Grund, weshalb ich den Ruhestand noch mal aufgegeben habe. Um diesem Mr. Bloody Alert einen Gefallen zu tun.«
    Smythe musterte Grimsby. »Was hat er gegen dich in der Hand, alter Junge?«
    »Darüber musst du dir nicht den Kopf zerbrechen. Ich habe nichts zu tun, außer dich an ihn zu vermitteln und die Burschen zu besorgen. Dann steige ich wieder aus.«
    »Und genau deshalb schickt Alert mich zu dir. Um dich daran zu erinnern.« Smythes Blick verhärtete sich. »Was ist nun mit den letzten beiden Jungen? Ich brauche sie. Ich möchte in der Lage sein, Alert auszurichten, dass wir alle acht beisammen haben. Wie geplant.«
    Grimsby ließ den Blick lange auf ihm ruhen. »Es treiben sich massenhaft Waisenkinder in den Straßen herum. Aber nicht die Sorte, die wir gebrauchen können. Plötzlich sind sie alle schwerfällige Ochsen oder Dummköpfe. Oder noch schlimmer. Nicht zu gebrauchen.« Er hielt inne, lehnte sich vor und senkte die Stimme. »Als ich dir versprochen habe, die acht ranzuschaffen, hatte ich genau acht im Sinn. Sechs haben wir bereits. Aber diese letzten beiden ... die Verwandtschaft ist leider doch nicht so krank, wie es mir zu Ohren gekommen war.«
    Smythe musterte Grimsbys Miene, las den Blick in seinen schlauen kleinen Augen - und hörte den Unterton aus seinen Worten heraus. Dachte an Alert und dessen riskantes Spiel. »Nun ... wie krank sind sie denn ... diese leidenden Verwandten? Um es auf den Punkt zu bringen, wie heißen sie und wo wohnen sie?«
    Am nächsten Tag, einem Sonntag, zwang Penelope sich zu aller Geduld, derer ihre Seele überhaupt fähig war, bis Barnaby -Adair - und sie endlich die St. John’s Wood High Street erreicht hatten. Der Kutscher hatte Anweisung, vor dem Laden der Putzmacherin zu halten, und studierte die Fassaden der Häuser, an denen er langsam vorbeirollte.
    Schließlich hielt die Kutsche vor dem frei stehenden und weiß angestrichenen Haus, das den Laden beherbergte. Heruntergezogene Jalousien verbargen das Innere, aber über der Tür schwang ein Schild mit der Aufschrift Griselda Martin. Putzmacherin.
    Barnaby - Adair - stieg aus und reichte ihr die Hand. Während er den Kutscher bezahlte, betrachtete Penelope die drei Stufen, die zur Ladentür führten, drehte sich um und sah Stokes die Straße entlang auf sie zukommen.
    Er nickte höflich, als er sie erreicht hatte. »Miss Ashford.« Über ihren Kopf hinweg nickte er Barnaby zu.

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