Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
gleichberechtigte Ermittlerin zu behandeln.
    »Wenn wir uns auf den Weg ins East End machen«, fuhr Stokes fort, »und in aller Offenheit Erkundigungen darüber einziehen, ob irgendeiner dieser Männer eine Lehranstalt für künftige Einbrecher eingerichtet hat, wird niemand zugeben, dass es sich so verhält, selbst wenn das Gegenteil wahr ist. Aber kaum haben wir den Schauplatz verlassen, wird mit größter Wahrscheinlichkeit sofort eine Nachricht an denjenigen geschickt, über den wir Erkundigungen eingezogen haben. Sämtliche Fragen, die wir gestellt haben, werden ans Ohr des Mannes dringen.
    So läuft es im East End. Es ist eine Gegend mit eigenen Regeln und Gesetzen. Im Großen und Ganzen dulden diese Regeln und Gesetze keine Einmischung von außen, ganz besonders nicht von den Bullen, wie wir genannt werden. Das Ende vom Lied wird sein, dass die Verbrecher, seien es die Männer auf der Liste oder andere, unverzüglich über unser Interesse informiert werden, die Anstalt schließen und woanders hinziehen. Die Burschen werden sie mitnehmen und sogar noch mehr darauf Acht geben, keine Spuren zu hinterlassen.«
    Stokes lehnte sich kopfschüttelnd zurück. »Wir werden sie niemals zur Strecke bringen, wenn wir Fragen stellen.«
    »Verstehe«, bekräftigte Penelope stirnrunzelnd und hielt einen Moment inne, bevor sie fortfuhr. »Daraus schließe ich, dass Sie die Absicht haben, verkleidet in den Distrikt zu gehen, die Männer ausfindig zu machen und deren Aktivitäten aus der Ferne zu beobachten ... um auf diese Weise zu erfahren, ob sie zurzeit eine Einbrecherschule betreiben oder nicht und ob die Jungen sich in ihrer Obhut befinden.«
    Stokes warf einen Blick auf Barnaby, als würde er um Beistand bitten. Unsicher über den Weg, den Penelope einschlagen wollte, konnte der keine Hilfe anbieten.
    Penelope hielt Stokes’ Blick fest, als er sich ihr wieder zuwandte. »Greift Miss Martin Ihnen dabei unter die Arme?«
    Erstaunt intensivierte Stokes seinen Blick, zögerte und gestand widerwillig ein: »Miss Martin hat zugestimmt, uns bei unseren weiteren Ermittlungen zu unterstützen, und zwar entlang der Schritte, die Sie skizziert haben.«
    »Ausgezeichnet!« Penelope strahlte.
    Stokes, der ihr strahlendes Lächeln sah, war nicht der Einzige, der sich plötzlich unbehaglich fühlte. Barnaby spürte, wie sein Instinkt Alarm schlug, als er ihre Begeisterung sah.
    »Nun«, Penelope ließ den Blick zwischen den beiden Männern hin und her schweifen, »wann werden wir uns mit Miss Martin treffen, um weitere Pläne zu schmieden?«
    Barnaby war starr vor Entsetzen und konnte sich nicht rasch genug von seinem Schock befreien, um Stokes an seinen nächsten Worten zu hindern. »Ich habe vor, mich morgen Nachmittag mit ihr zu treffen.« Stokes musterte sie noch ungläubiger als Barnaby. »Aber...«
    »Sie werden uns nicht begleiten.« Barnaby stieß die Behauptung - die schlechthin gemacht werden musste - mit unerschütterlicher Überzeugung aus.
    Penelope schaute ihn aus schmalen Augen an. »Selbstverständlich werde ich Sie begleiten. Wir müssen uns über die Einzelheiten der Verkleidung verständigen, darüber, wie wir am besten verdeckt ermitteln können, was wir noch zu lernen haben.«
    Stokes schnappte nach Luft. »Miss Ashford ... ausgeschlossen, dass Sie einen Fuß ins East End setzen.«
    Ihr Blick verdunkelte sich von Sekunde zu Sekunde, als sie Stokes anschaute. »Wenn eine Putzmacherin aus St. John’s Wood in der Lage ist, sich in eine Frau zurückzuverwandeln, die sich ohne Weiteres im East End bewegen kann, dann wird sie auch wissen, wie sie mich auf ähnliche Weise verkleiden kann.«
    Barnaby hatte es buchstäblich die Sprache verschlagen. Er wusste genau, dass sie ihn empört zurückweisen würde, wenn er sie eine Schönheit nannte; gleichwohl gehörte sie zu den Frauen, nach denen die Männer sich die Hälse verrenkten. Vergeblich. Und das war eine Eigenschaft, die man nicht verkleiden konnte.
    »Falls Mr. Adair«, sie warf ihm einen scharfen Blick zu, »der, wie ich fest vermute, sich Ihrer Jagd anschließen möchte, ebenso wie ich verkleidet auftreten muss, um sich zu Ihnen zu gesellen, und wenn wir uns Ihnen und Miss Martin anschließen dürften, dann würden die Ermittlungen deutlich schneller voranschreiten.«
    »Miss Ashford.« Stokes stützte sich mit den Handflächen auf den Schreibtisch und machte einen vergeblichen Versuch, autoritär aufzutreten. »Ich würde unverantwortlich handeln, wenn ich es

Weitere Kostenlose Bücher