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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sollte. Eingeschüchtert fragte er: »Wer stellt hier die Fragen?«
    Penelope zögerte nicht mit der Antwort. »Ich stelle die Fragen, und zwar mit der vollen Autorität der Metropolitan Police.«
    Gannon riss die Augen auf. »Die Polizei?« Er versuchte, an Barnaby und Penelope vorbeizuschauen. Sein Blick verlor sich am Ende der Gasse. »Äh ... hab nichts verbrochen.«
    »Das wäre schon rein körperlich ausgeschlossen.« Penelope stützte die Hände auf die Hüften, spielte längst nicht mehr ihre Rolle, sondern gab vielmehr die arrogante, fordernde und gebieterische Lady. Und genau das schien Gannon vollkommen durcheinanderzubringen. »Lügen Sie mich nicht an, Sir.« Sie beugte sich vor und hätte beinahe mit dem Zeigefinger vor seinem Gesicht gewackelt. »Was wissen Sie über Dick Monger?«
    Gannon zuckte wieder zusammen, war ernstlich aus der Bahn geworfen. »Wen?«
    »Er ist ungefähr so groß ...«, Penelope hielt die Hand etwa auf Schulterhöhe, »... ein flachsblonder Kerl. Haben Sie ihn bei sich angestellt?«
    Ihre Frage klang wie ein gefährliches Bellen, und Gannon zuckte erschrocken zurück.
    »Nein! Hab nur einen Kerl bei mir ... gehört meiner Schwester. Mein Neffe. Ist ein echter Faulenzer. Was soll ich mit noch einem anfangen? Besonders wenn er von den Bullen gesucht wird.« Gannon war ihr eindeutig nicht gewachsen und warf Barnaby einen Blick zu, als suchte er Rettung aus höchster Not. »Äh ... wenn du auch nur ein verkleideter Bulle bist, dann solltest du ein Weib wie dieses nicht von der Leine lassen. Sie ist gefährlich.«
    Genau das hatte Barnaby auch schon gedacht... als die nackte Angst ihn gepackt hatte, in der Sekunde, bevor ihm bewusst geworden war, dass Gannon keine Gefahr darstellte ... in der Sekunde, als Penelope sich zwischen ihn und den Mann gedrängt hatte ... Erfahrungen, die er niemals wieder machen wollte. Trotzdem ... »Antworten Sie einfach auf die Fragen. Dann werden wir ... und die Polizei ... Sie in Ruhe lassen. Wissen Sie etwas über den Jungen, den sie beschrieben hat? Haben Sie irgendetwas gehört?«
    Gannon war begierig darauf, mit der Stimme der Vernunft zu kooperieren, und dachte gründlich über die Angelegenheit nach, bevor er schließlich den Kopf schüttelte. »Hab hier in der Gegend keinen Kerl gesehen, der so aussieht. Hab auch nichts gehört ... nicht über ihn oder sonst jemanden.« Eine gewisse Schläue blitzte in seinen Augen auf. »Wenn Sie und die Lady einem Kerl auf den Fersen sind, der geklaut worden ist, und wenn Sie glauben, ich hätte ihn als Einbrecher in meine Dienste genommen, dann kann ich Ihnen sagen, dass ich schon seit zwei Jahren oder noch länger nicht mehr im Geschäft bin. Nicht seit ich das letzte Mal im Knast gesessen habe.«
    Es klang, als sagte er die Wahrheit. Barnaby warf einen prüfenden Blick auf Penelope und stellte fest, dass sie es auch so verstanden hatte. Sie nickte, und die kriegerische Anspannung wich aus ihrer schlanken Gestalt. »Sehr gut.« Die untergründige Warnung war unüberhörbar. »Ich glaube Ihnen. Achten Sie darauf, dass Sie sich ab sofort immer auf der richtigen Seite des Gesetzes wiederfinden.«
    Damit schwang sie herum. Berührte Barnabys Oberkörper beinahe mit ihrem. Er trat zur Seite und ließ sie vorbei.
    Penelope marschierte davon, die Gasse entlang.
    Barnaby musterte Gannon. Der Gesichtsausdruck des Mannes gab klar zu verstehen, dass er sich überaus glücklich schätzen würde, wenn er einem solch verwirrenden und verstörenden Weib niemals wieder begegnen musste.
    Mit einem letzten warnenden Blick drehte Barnaby sich ebenfalls um und war in ein paar Schritten bei Penelope. Ihn hatte eine Spannung ergriffen, wie er es noch nie zuvor erlebt hatte; er senkte den Kopf, sodass er ihr direkt ins Ohr flüstern konnte: »Wagen Sie es niemals wieder, vor mir in eine einsame Gasse zu rennen.«
    Seine Stimme klang flach, der Ausdruck knapp und präzise.
    Über die Schulter warf sie ihm einen verwirrten Blick zu. »Die Straße war leer. Es gab keinerlei Gefahr.« Penelope schaute wieder nach vorn. »Und immerhin wissen wir jetzt, dass wir Gannon von unserer Liste streichen können.«
    Sie tauchte aus der Gasse auf und blieb auf dem Gehweg stehen. Seufzend betrachtete sie die einbrechende Dämmerung. »Ich fürchte, die übrigen fünf Namen müssen wir für morgen übrig lassen.«
    Barnaby biss die Zähne zusammen, bemerkte Stokes und Griselda auf der anderen Seite der Straße, schnappte nach ihrem Arm und eilte

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