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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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nördlichen Ende der Brick Lane wieder versammelten.
    Stokes schaute Barnaby an. »Wir haben alles erfahren, was es hier zu erfahren gibt.« Er deutete mit dem Kopf Richtung Osten. »Es ist nicht weit zur Spital Street. Ich werde die Anschrift überprüfen, die wir für Gannon erhalten haben. Könnte sein, dass er sich dort aufhält. Dass er nicht umgezogen ist.« Der Inspektor zuckte die Schultern. »Ich werde hingehen und es mir anschauen.«
    »Ich komme mit.« Griselda wartete ab, bis Stokes ihren Blick suchte. »Wir können uns anschauen, wie es dort aussieht. Wenn es ein Laden ist, können wir leicht hineingehen und uns umschauen.«
    »Ich komme auch mit«, verkündete Penelope, »wenn es auch die geringste Chance gibt, dass die Jungen sich dort aufhalten, sollte ich dabei sein.«
    Sie schaute nicht Stokes an, sondern Barnaby. Mit versteinerter Miene und zusammengepressten Lippen begegnete er ihrem Blick, wollte Streit, erkannte aber dessen Vergeblichkeit. Er nickte knapp und wandte sich an Stokes. »Wir werden alle gehen.«
    Sie verließen die Brick Lane und bogen in engere Straßen ein, die wegen der oben auf die Häuser gesetzten Geschosse, die sich oftmals sogar berührten, eher wie Passagen wirkten. Schließlich schritten sie die Spital Street entlang, allen voran Stokes mit Griselda, die ihren Arm durch seinen geschoben hatte: Und ein paar Meter hinter ihnen folgte Penelope mit Barnaby, der den Arm um ihre Schultern gelegt hatte.
    Die Richtung, die man ihnen angegeben hatte, führte sie zu einem alten Holzhaus. Es war schmal, die Farbe war verblasst, und die schiefen Fenster reichten direkt an die Straße. Es gab zwei baufällige Stockwerke und oben einen Dachboden, dagegen kein Untergeschoss; an einer Seite führte eine Gasse entlang, gerade so breit, dass ein Mann sich hineinzwängen konnte. Kein Schild wies auf einen Laden irgendeiner Art hin. Trotzdem stand die Tür weit offen.
    Sie schlenderten vorbei, entdeckten aber kein Lebenszeichen.
    Ein paar Schritte weiter blieb Stokes stehen, unterhielt sich mit Griselda, wartete dann auf Barnaby und Penelope. »Wir werden reingehen. Ich schlage vor, dass Sie hier draußen warten, nur für den Fall, dass unsere Ermittlungen irgendeinen Aufruhr verursachen.«
    Barnaby nickte, verbarg sich mit Penelope an der nächstgelegenen Wand, die Hand fest um ihre Hüfte gelegt. Sie verdrehte die Augen, verkniff sich aber jeden Kommentar.
    Stokes und Griselda überquerten die Straße und verschwanden im Haus.
    Die Minuten verrannen. Penelope verlagerte das Gewicht von einem Bein auf das andere - und beschloss auf Anhieb, es nie wieder zu tun. Durch die Bewegung hatte sie sich mit der Hüfte an Barnabys Oberschenkel gerieben. Geflissentlich ignorierte sie die Hitzewallung unter ihrer Haut und mahnte sich, trotz ihrer schwankenden Sinne nicht in Ohnmacht zu sinken.
    Sie standen genau gegenüber der schmalen Gasse an der Seite des Gebäudes. Penelope starrte längs an der Wand entlang und entdeckte eine Unregelmäßigkeit.
    »Da ist eine Nebentür«, meinte sie und trat einen Schritt vor.
    Ob sie Barnaby nun überrascht hatte oder schlicht seinen festen Griff durchbrochen, er ließ die Hand von ihrer Hüfte gleiten. Sie nutzte den Vorteil, eilte über die Straße und verschwand in der Gasse. Fluchend folgte er ihr. Aber die Gasse war eindeutig leer und verlassen; es war offensichtlich, dass sie sich nicht in Gefahr begab, und deshalb versuchte er nicht, sie einzufangen und zurückzureißen, als er sie eingeholt hatte.
    Penelope verlangsamte den Schritt, als sie sich der Tür näherte, fragte sich, ob sie auch in den Laden führte oder zu einem vollkommen anderen Gebäude gehörte. Es war, als hätte die Vorsicht ihr bereits die Hand auf den Rücken gelegt, als die Tür sich knarrend öffnete, dann leise so weit aufschwang, dass ein Mann durch den Spalt nach draußen schlüpfen konnte; er kehrte ihnen den Rücken zu, linste in das Gebäude, wollte die Tür langsam schließen.
    »Mr. Gannon?«
    Der Mann schrak fluchend zusammen, wirbelte herum und drückte sich seitlich gegen die Mauer.
    Penelope musterte ihn durchdringend. »Ich nehme an, Sie sind Mr. Joe Gannon. Und daher haben wir ein paar Fragen an Sie.«
    Gannon zuckte zusammen, erwiderte Penelopes Blick, und langsam kehrte die Farbe in seine Wangen zurück. Aber dann fiel sein Blick an ihr vorbei auf Barnaby, der an ihrer Schulter klebte. Es war Gannon anzusehen, dass er nicht wusste, was er von ihrem Auftritt halten

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