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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Hufen hindurch, um etwas zu erhaschen, doch die Hitze vertrieb sie wieder. Eine Leiche lag im Feuer, und ein junger Soldat stieg mit bleichem Gesicht ab und zog sie weg, legte sie neben zwei Kameraden. Dann blickte er sich verlegen um.
    »Wieder ein Sieg, Sarge.«
    Rapper saß ab, ging um die rauchende Ruine, trat mit dem Stiefel gegen den Schornstein und rammte einen umherliegenden Speer in das gebratene Schwein.
    »Wer möchte in dieser Einsamkeit leben?«, murmelte er. »Man fordert die Gefahr geradezu heraus.«
    Es waren nur sechs Männer beim Festmahl gewesen, sie hatten alle erwischt. Ein guter Schnitt, dachte er und befahl seinen Leuten, die Leichen ein Stück entfernt in den Busch zu schaffen.
    »Wir wollen doch nicht den Gestank in der Nase haben, während wir uns die wohlverdiente Kriegsbeute holen«, meinte er grinsend. »Heute gibt es Schweinebraten. Aber lasst dem Major und der Wache noch etwas übrig.«
    Doch selbst beim Essen ließ er Vorsicht walten. Acht Männer wachten, während die anderen aßen. Rapper würde nicht denselben Fehler begehen wie seine Opfer.
     
    Zwei Tage lang pflegte Jack Leutnant Clancy, verabreichte ihm das weiße Pulver und sah, wie das Fieber sank. Der Leutnant war noch schwach, konnte aber Nahrung zu sich nehmen. Kirk hingegen beschwerte sich unablässig.
    »Ich verlange, dass man mich nach Brisbane eskortiert. Ihr könnt auf den Soldaten verzichten. Gib uns Proviant, dann reiten wir los.« »Trooper Sutcliffe hat den Befehl des Majors, bei Leutnant Clancy zu bleiben. Ich kann mich nicht einmischen, Sie ebenso wenig. Wenn Sie nach Hause wollen, hält niemand Sie auf.«
    »Du hast mich absichtlich vom Major weggeführt, sodass ich nicht umkehren und über das Massaker an meinen Männern berichten kann. Ein Massaker, das du geplant hast!« »Wie bitte? Sie waren doch froh, hierher zu kommen.« »Du hast mir keine Wahl gelassen. Warst zu sehr damit beschäftigt, den Schwarzen zu helfen.«
    Jack beugte sich vor, zog eine Schlange aus dem Unterholz und schleuderte sie nach Kirk, der schreiend davonlief und versuchte, sich von dem Reptil zu befreien. Als er Jack weiterhin beschimpfte, holte dieser die nächste Schlange hervor.
    »Möchten Sie die auch noch?«, rief er und hielt das sich windende Tier am Schwanz in die Höhe.
    Kirk fuhr erschreckt zurück, und Jack stürmte auf ihn zu.
    »Wenn Sie noch einmal die Klappe aufreißen, mache ich damit weiter. Also: Ruhe jetzt!«
     
    Ein weiterer Tag verging, und Clancy wurde zusehends kräftiger.
    »Ich stehe in Ihrer Schuld, Jack, das habe ich Ihnen und Ihrem schwarzen Freund zu verdanken. Das vergesse ich nicht, aber jetzt müssen Sutcliffe und ich allmählich aufbrechen.« »Nach Brisbane?« »Keine Sorge, ich fühle mich gut genug zum Reiten. Ich muss mich beim Major melden. Wären Sie bereit, uns zu führen? Allein finde ich die Leute nie.«
    Jack erklärte sich bereit, sie am nächsten Morgen nach Norden zu führen, denn er würde nicht umkehren, bevor er seine Mission erfüllt und die Ruinen der Montone-Station nach seinem Gold durchsucht hatte.
    Als Inspektor Kirk von ihrem Plan erfuhr, putzte er den Leutnant erbarmungslos herunter und verlangte, man solle ihn zurück in die Zivilisation begleiten. Er behauptete, Clancys Zustand erlaube keinen weiten Ritt, Jack Drew werde sie alle ermorden lassen, Ferrington rechne ohnehin nicht mit ihm, doch seine Tiraden waren vergeblich. Clancy blieb hart, Befehl war Befehl.
    »Aber was wird aus mir?«, jammerte Kirk. »Sie können doch nicht erwarten, dass ich mitkomme!« »Bedauere, Inspektor, Sie müssen.« »Auf keinen Fall!«
    »Dann gehen Sie doch!«, warf Jack ein. »Halten Sie sich an die Viehwege.« »Der Regen hat sie weggewaschen.«
    »Nein. Halten Sie nur die Augen offen.«
    Kirk lungerte den ganzen Nachmittag im Lager herum und überlegte, was zu tun sei, doch letztlich erschien ihm der Rückweg nach Brisbane sicherer, selbst wenn er ihn allein antreten musste.
    »Ihr werdet noch von mir hören«, warnte er Jack am nächsten Morgen. »Ich melde, dass du ein Spion bist. Du bist kein Weißer, sondern ein Bastard. Ich habe gesehen, wie du mit dem Feind geredet hast; vergiss das ja nicht. Du hättest mir mein Pferd holen können, hast es aber dem Schwarzen überlassen… Ich werde dich anzeigen, sobald ich in Brisbane bin. Ich lasse dich einsperren, sobald du deine Nase…«
    Jack hatte genug von den Tiraden. Er ergriff den Eimer, in dem der Soldat das Kochgeschirr gespült hatte,

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