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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Traumzeit gehört hatten und die er nun wie Hörner in sein Haar steckte.
    In dem Lehm zwischen den Hörnern glitzerte der gelbe Stein, den er in den Gimpi Gimpi Mountains gefunden hatte. Ilkepala behauptete, es sei Gold, das Zeug, von dem Jack Drew andauernd redete, und sie hatten darüber gelacht.
    Vielleicht möchte er mit mir darum kämpfen, dachte
    Bussamarai.
    So vertrieb er sich die Zeit. Beschloss, weiter über das Problem nachzudenken und die Geister, wie schon so oft, eine Lösung finden zu lassen.
     
    Schlechte Neuigkeiten erreichten ihn: Weitere sechs Männer waren von den Soldaten getötet worden. Erschossen!
     
    »Ich habe es dir gesagt«, brüllte er Nungulla an. »Wie oft muss ich noch erklären, dass ihr euch von den Waffen der Weißen fern halten sollt?«
    Nungulla zuckte die Achseln. »Die Soldaten sind an dem
    Ort, den sie Montone nennen, vorbeigezogen.«
    »Wohin wollen sie?« »Ich weiß es nicht.« »Dann finde es heraus!«, rief der Häuptling.
    Wenige Stunden später kehrte Nungulla zurück und erklärte, sie hätten ihr Lager am Warrul Creek aufgeschlagen. Bussamarai schoss in die Höhe.
    »Kommt«, rief er. »Lasst uns die weißen Krieger betrachten.«
    Als sie auf einem Hügel in der Nähe ankamen, erfuhr
    Bussamarai, dass die Eindringlinge Löcher außerhalb ihres Lagers gegraben und Vogelfleisch gekocht hatten und sich nun einfach unterhielten.
    »Wozu die Löcher?«, fragte Bussamarai misstrauisch.
    »Das werde ich herausfinden«, sagte ein Freiwilliger und rannte davon, was der Häuptling kaum merkte. Er war niedergeschlagen, denn die Soldaten hatten ihren Lagerplatz klug gewählt.
    Dann fragte er: »Wohin ist der Mann gelaufen? Er soll zurückkommen. Es ist klar, sie wollen aus den Löchern heraus schießen.« Dieses Konzept war ihm neu, da ein Mann aufrecht stehen musste, um einen Speer oder Bumerang zu werfen, doch da man mit einem Gewehr nicht Schwung holen musste, war seine Vermutung wohl richtig.
    Dann ertönte ein Schuss, durchschnitt die Luft so plötzlich, dass sie zurückwichen, als wären sie selbst das Ziel.
    Doch es war ein Mann, der durchs Unterholz gekrochen war, um das Lager in Augenschein zu nehmen. Ein Wachposten hatte ihn in den Kopf geschossen.
     
    Alle sechs Wachen begannen zu feuern, und Rapper brüllte, sie sollten Munition sparen.
    »Wir kriegen hier draußen keinen Nachschub! Legt euch hin, mal abwarten, was als Nächstes passiert.«
    »Ihr solltet den Mann zurückrufen«, sagte Bussamarai traurig. »Haben wir«, antwortete jemand. »Das war nicht er, sondern ein anderer.« »Das heißt, wir können tagsüber nicht angreifen«, seufzte Nungulla. »Die Nacht ist auch riskant. Versteht ihr, ich will nicht, dass noch jemand getötet wird.« »Dann hast du das Herz für den Krieg verloren«, meinte Nungulla. »Denn das hier ist ein Krieg.«
    Bussamarai stand trotzig da, sah sich um, das Gesicht grimmig, doch tief im Inneren erbebte er.
    War das richtig? Gewiss nicht. Auf keinen Fall! Er wollte nur klug vorgehen, schlau sein, die Schlacht auf seine Art gewinnen.
    Letztlich musste er wider besseres Wissen den Befehl zum nächtlichen Angriff erteilen. Der Mond huschte von Wolke zu Wolke und beleuchtete die Attacke, als wollte er genau sehen, wie Bussamarai vor seinen Männern einherstürmte.
    Speere flogen, Steine prasselten nieder, Gewehre krachten, Männer sprangen Soldaten an, die knieten, um zu feuern, und fielen unter den Kugeln der Heckenschützen in den Gräben.
    Viele Speere fanden ihr Ziel, doch die Verteidiger hielten stand, und die Angreifer zogen sich in die Dunkelheit zurück. Plötzliche Stille senkte sich nieder, nur unterbrochen vom Scharren und Flüstern der Männer, deren Pflicht es war, die Gefallenen zu bergen und den Verwundeten zu helfen.
    Rapper hatte zwei Tote und vier Verletzte zu beklagen und war außer sich, da sein Stolz schwer gelitten hatte. Er hatte schon geglaubt, der Trupp wäre unter seinem Kommando unbesiegbar geworden.
    Bussamarai verlor acht Männer, manche hatten Streifschüsse erlitten. Die meisten seiner Krieger waren noch nie einem Soldaten begegnet und wussten zwar, dass es weiße Krieger waren, doch die Zielgenauigkeit ihrer Waffen, vor allem bei Dunkelheit, hatten sie sich nicht vorstellen können. Bussamarai betrachtete seine Männer, die niedergeschlagen am Lagerfeuer kauerten, zu erschüttert waren, um zu schlafen, und runzelte die Stirn. Endlich wussten sie Bescheid!
    »Ich nehme an, ihr wollt bei Sonnenaufgang erneut

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