Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
Vom Netzwerk:
zurückkehrte.
     
    »Ich habe niemandem gegenüber erwähnt, dass wir Polly über ihre Entlassung informiert hatten«, warnte Adrian sie. »Es wäre nicht gerade hilfreich, wenn es bekannt wird.«
     
    »Dass ich Polly gesagt habe, sie müsse gehen, meinst du wohl«, jammerte Jessie. »Ich habe kein Wort darüber verloren. Es ist auch nicht nötig.
    Sie hat sich umgebracht, und viele verrückte Männer haben das als Entschuldigung genommen, um sich zu betrinken und zu randalieren, also hör jetzt auf mit diesem dramatischen Getue.
    Wir haben schon genug Probleme, ohne dass du auch noch die Märtyrerin spielst. Reiß dich gefälligst zusammen.« »Wag es nicht, so mit mir zu reden! Du willst, dass ich lüge. Aber das werde ich nicht tun.«
    »Und ob. Und sei bitte netter zu Sam Dignam. Ich weiß, auf dem Schiff hast du immerhin mit ihm geflirtet. Meinst du, ich bin blind? Es ist vorbei, aber das solltest du nicht an ihm auslassen. Er ist unser einziger Freund in dieser verdammten Stadt.«
    Damit knallte er die Münzen auf die Frisierkommode.
    »Morgen kaufst du dir anständige Kleider, sonst verlasse ich dieses Hotel – und zwar allein. Die Leute fragen sich schon, wer die Frau ist, die sich wie eine Irre in ihrem Zimmer verkriecht.«
    Jessie starrte die Geldstücke an. »Hast du die von Sam?«
    »Ja.« Sie sank in ihren Sessel. »O Gott, ich wünschte, ich wäre in Sydney geblieben.«
    Was Adrian daran erinnerte, dass er sie so bald wie möglich dorthin zurückschicken wollte.
    Inspektor Kirk rief die Menschenmenge vor der Polizeiwache dazu auf, sich freiwillig für die Suche nach den entflohenen Sträflingen von Emerald Downs zu melden. Adrian lief in die Gruppe hinein, bevor er merkte, was dort geschah. Schon war es zu spät.
     
    »Wie wäre es denn mit Ihnen, Mr. Pinnock?«, rief Kirk.
    »Ich vermute, Sie sind ganz wild darauf, sich uns anzuschließen. Das ist Mr. Pinnock, meine Herren! Er hat das Anwesen für Major Ferrington verwaltet, als sich die Arbeiter entschlossen, einen kleinen Urlaub anzutreten.«
    Dann fügte er grinsend hinzu: »Nachdem sie auf
    Ferringtons Kosten ein bisschen gefeiert hatten.«
    Ein Mann aus der Menge hatte Einwände. »Das ist nicht komisch, Kirk. Ich bin selbst Farmer und weide mich nicht gern am Unglück anderer. Der Anfang hier draußen ist schwer genug. Wie viele Männer brauchen Sie denn?«
    Superintendent Grimes trat vor und bat um zwanzig
    Freiwillige.
    »Wir müssen die Gegend um Baker’s Crossing durchkämmen, aber die Flüchtigen wissen, dass sie im Gebiet der Schwarzen landen, falls sie sich zu weit hinauswagen. Die Klügeren werden wohl nach Süden geflohen sein. Inspektor Tomkins nimmt zehn Männer mit nach Baker’s Crossing, und Kirk führt seine Leute auf die Straße nach Ipswich.« Dann wandte er sich an Adrian.
    »Ich möchte kurz mit Ihnen reden.« »Ja?« »Es wäre mir lieber, wenn Sie in der Stadt blieben. Ich brauche Sie, wenn wir die Kerle herbringen, Sie müssen sie identifizieren. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Suchtrupp gesetzestreue Bürger verhaftet.« »Vielen Dank«, entgegnete Adrian, »ich kann meine Schwester nämlich nicht allein lassen. Sie ist noch sehr durcheinander.« »Gewiss. Es muss ein furchtbarer Schock für die junge Dame gewesen sein. Falls ich Ihnen helfen kann, lassen Sie es mich wissen.«
    Adrian seufzte erleichtert, weil er dem Suchtrupp entgangen war, und begab sich zur Bank, um sich nach der Antwort aus Sydney zu erkundigen.
    »Ja«, sagte der Direktor, »ich habe eine Antwort erhalten. Auf Ihrem Konto befindet sich kein Geld, es ist sogar überzogen.« »Das kann nicht sein! Ich bekomme eine monatliche Zuwendung. Haben Sie auch den richtigen Namen angegeben?« »Ganz bestimmt. Vermutlich ist es nur ein Missgeschick, nächsten Monat wird sicher der doppelte Betrag eingezahlt.« »Aber ich kann nicht bis nächsten Monat warten. In Sydney hätte ich dieses Missverständnis sofort aufgeklärt! Könnten Sie mir fünfzig Pfund vorschießen?« »Guter Gott, nein. Nicht ohne Sicherheiten und einen offiziellen Antrag, der ohnehin in Sydney genehmigt werden müsste…«
    Seine Argumente fruchteten nicht, und Adrian stürmte wütend auf die Straße. Er würde seiner Mutter umgehend schreiben und sie bitten, ihm Geld zu schicken. Leider musste er ihr dann erklären, weshalb er und Jessie auf einmal im Hotel wohnten.
    »Was für ein Durcheinander«, murmelte er und trat in die Eingangshalle des Hotels. »Sie wird sich fragen, was

Weitere Kostenlose Bücher