Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
Vom Netzwerk:
aus der Hochzeit wird.«
    Ein Hotelangestellter sprach ihn an. »Mr. Pinnock, der Postbote hat nach Ihnen gesucht. Er hat einen Brief für Miss Pinnock. Er sagt, er habe ihn tagelang mit sich herumgeschleppt. Als er schließlich nach Emerald Downs kam und die Ruinen sah, hat er ihn wieder mitgebracht…« »Gut. Wo ist er?« »Hier.«
    Adrian brachte ihn nach oben. »Mutter hat dir geschrieben.« »Oh, was steht denn drin?« »Keine Ahnung, es ist dein Brief.«
    Jessie öffnete ihn. »Hm, sie beordert mich nach Hause, sonst gibt es keine Hochzeit. Aufregend, was?«
    Er nahm das Blatt, das sie achtlos weggeworfen hatte, las die knappen Zeilen und nickte. »Nicht gerade bester Laune. Aber eine umgehende Heimreise wäre wirklich das Beste, Jessie. Kit wird es verstehen.«
    »Meinst du? Hast du das gewusst?« Sie hielt eine
    Zeitung hoch. »Sie ist schon mehrere Tage alt. Im Hinterland hat es Kämpfe und Todesfälle gegeben, und Kit steckt mittendrin. Ich würde ja nach Hause fahren, da er mich vermutlich gar nicht mehr sehen will, aber ich muss unbedingt wissen, ob es ihm gut geht. Ob er sicher zurückkehrt.« »Es wird schon«, meinte Adrian ein wenig hilflos. »Sam sagt, Kit und seine Männer müssten jeden Tag eintreffen.« Er hatte die Zeitungen gesehen, Jessie aber nichts davon sagen wollen. Sam hatte ihn über die Einzelheiten informiert und gesagt, Superintendent Grimes nehme Kirk seine Version nicht so ganz ab.
    Sie konnten nur auf neue Nachrichten warten.
    »Ich schreibe an Mutter«, fügte Adrian hinzu, »und versuche ihr zu erklären, was geschehen ist.«
    Als er durch die Halle ging, freute er sich schon darauf, an Flo zu schreiben, nachdem der Brief an Blanche
    erledigt war. Und er fragte sich, wie es Marcus wohl ging, denn die Krankheit seines Großvaters hatte er beinahe vergessen. Er würde ihm ebenfalls schreiben.
    Dann kam ihm der Gedanke, dass die Zeitungen in Sydney womöglich über die Geschehnisse hier im Norden berichten würden.
    »Ich muss Sam danach fragen«, sagte er zu sich.
     
    15. KAPITEL
     
    Der Sydney Morning Herald erschien nun täglich und konnte auf breitem Raum über die neuesten Scharmützel mit den Schwarzen im so genannten nahen Norden berichten. Die Nordspitze der Kolonie war gute tausend Meilen von Brisbane entfernt und galt als der »ferne Norden«. Die Konfrontationen kamen nicht unerwartet, da sie den Überfällen auf Stationen wie Grosvenor und Montone folgten, nach denen man vom Gouverneur verlangt hatte, er solle Truppen zur Verteidigung der Siedler entsenden. Neu war hingegen, dass eingeborene Polizisten von wilden Schwarzen im Schlaf massakriert worden waren.
    Inspektor Kirk wurde als Held des Tages gefeiert, der gegen die Angreifer gekämpft hatte und vier Tage pausenlos geritten war, um zu Hause vom entsetzlichen Schicksal seiner Männer zu künden.
    Marcus studierte die Berichte mit großem Interesse und dachte an die Zeiten, in denen auch das Outback von Neusüdwales gefährliches Terrain gewesen war. Dann las er, dass sich auch Militär in der Gegend befand, angeführt von Major Kit Ferrington, dem früheren Adjutanten von Gouverneur Gipps.
    »Blanche!«, rief er. »Sieh dir das an! Dein zukünftiger Schwiegersohn ist wieder im Dienst! Er jagt wilde Schwarze!«
    Sie eilte ins Sonnenzimmer. »Was soll das heißen, er jagt Schwarze? Es kann sich nur um eine Verwechslung handeln. Er hat doch die Farm…« Sie hielt inne. »Guter Gott! Deshalb hat er Adrian da oben gebraucht. Warum hat er das nicht erwähnt? Himmel, Marcus!«
    »Vermutlich wollte er nicht, dass du dir Sorgen machst.« »Oder er fand, es ginge mich nichts an«, fauchte sie. »Egal, sie hatten vermutlich erwartet, er würde nur einige Tage wegbleiben, sich dort zeigen, die Schwarzen mit den Gewehren abschrecken. Aber jetzt sieht die Sache ernster aus.«
    Blanche zupfte welke Blüten aus einer großen Schale mit rosa und roten Azaleen. »Meinst du, sie sind auf Emerald Downs in Gefahr?« »Nein, es liegt zu nahe bei der Stadt. Heselwood hat mir gesagt, die Unruhestifter seien viel weiter draußen… Ich glaube, seine Station ist hundert Meilen von dort entfernt.« »Ich kann einfach nicht glauben, dass er und Georgina einmal dort gelebt haben, jenseits der anerkannten Grenzen…« »Aber er hatte gutes Land, ich weiß gar nicht mehr, wie groß das Anwesen war. Irgendwann werden die Schwarzen nachgeben.«
    Er studierte die Zeitung, als könnte er darin die Zukunft lesen.
    »Ich frage mich allerdings, wie

Weitere Kostenlose Bücher