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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Kreise; dann fiel ihm ein, dass er seinen Geldgürtel womöglich verloren hatte, als sie ihn aus dem brennenden Haus trugen. Aber in welche Richtung waren sie mit ihm gegangen? Hatte er den Gürtel im Haus verloren oder erst draußen? Die Schwarzen hatten sich gewiss nicht für seinen Gürtel interessiert.
    Letztlich musste er einsehen, dass es keinen Sinn hatte. Er hatte stundenlang gesucht, aber es gab keinen Gürtel, wahrscheinlich war er im Feuer zu Asche verbrannt. Alles war weg.
     
    Du hast insgeheim gewusst, dass er nicht hier ist, schalt er sich.
    Die Viehhüter waren zurückgekehrt, um nach den Tieren zu sehen, und hatten dabei überall nach Wertgegenständen gesucht, die sie aus den Trümmern retten konnten. Gewiss hatte jemand die Nuggets gefunden; wenn das Feuer nicht einmal das ganze Holz verbrannt hatte, war sein Gold vermutlich gänzlich unversehrt geblieben.
    Er marschierte nach vorn vors Haus, wo Rosen ums Überleben kämpften, weiter ins offene Gelände und rief zum Haus hinüber: »Wer hat mein verdammtes Gold gestohlen?«
    Ein Echo war die einzige Antwort.
    Neidisch dachte er an Bussamarais Nugget, das viel größer war als seine Fundstücke, und fragte sich, ob er es irgendwie bekommen könnte. Danach fragen? Wohl kaum, das wäre zu respektlos. Feilschen? Womit? Konnte er fragen, woher das Gold stammte? Auch nicht, die Lage war noch zu heikel. Egal, er könnte später wiederkommen und mit Bussamarai darüber reden, der sich gewiss über ihn lustig machen würde.
    Als er ins Lager zurückkam, fand er den Major aufbruchbereit vor. »Dein Freund Moorabi hat mir eine honigähnliche Salbe gegeben, die ich auf die Wunde auftragen soll. Sie schützt wohl vor Infektionen«, sagte er, und Jack musste grinsen.
    »Ihr Geruch kam mir schon so bekannt vor.« »Vielen Dank, es riecht scheußlich, tut aber gut. Sergeant Rapper hat mich wie eine Mumie bandagiert. Wir haben noch einen Morgendrill für den Häuptling dargeboten, der sich gefreut hat wie ein Kind. Und jetzt brechen wir auf.«
    Jack sah ihnen nach und ritt auf den Hügel, um sich von
    Bussamarai zu verabschieden. Der Häuptling trug keinen Kopfputz, von dem Nugget war nichts zu entdecken. Jack seufzte und gab seinem alten Freund die Hand.
    »Es ist Zeit für mich.« »Ja. Wieder trennen wir uns.« Bussamarai wünschte
    Jack ein langes Leben und viele Kinder.
    »Erst muss ich eine Frau finden«, meinte dieser lachend. »Viel zu bieten habe ich ja nicht.«
    Bussamarai sah ihn überrascht an. »Unsere Mädchen haben sich nie beklagt«, meinte er grinsend.
    Ilkepala sah sie beieinander stehen, zwei gute Männer, die zusammen lachten, und freute sich über seine Voraussicht, mit der er Jack Drew aus dem Feuer gerettet hatte. Er hatte geglaubt, Bussamarai werde sich vielleicht von seinem Gold trennen, aber es war nicht geschehen. Hauptsache, sie schieden als Freunde, ein Trost für den Weißen, dem, wie der Magier wusste, stürmische Zeiten bevorstanden. Ilkepala hätte ihn gern gewarnt, vielleicht konnten ihm die Geister helfen. Der weiße Mann verdiente seinen Dank.
     
    16. KAPITEL
     
    So etwas war genau nach Rollo Kirks Geschmack… ein Suchtrupp aus einheimischen Männern, die wie er die Jagd genossen.
    Sie würden die besiedelten Bezirke durchkämmen, in denen ihnen zivilisierte Menschen Obdach und Nahrung boten. Die Sträflinge, die für Ferrington arbeiteten, waren alte Hasen, und nur völlige Idioten würden ins Landesinnere nach Baker’s Crossing ziehen; alle anderen wussten, dass ihre einzige Chance im Süden lag.
    »Wir kriegen sie, Leute«, prahlte er. »Wir reiten die Straße nach Ipswich entlang, durchsuchen die Stadt, und falls wir bis dahin nicht alle haben, jagen wir sie in den Ebenen. Aufsitzen, und denkt dran, es sind verzweifelte Burschen, allesamt Verbrecher, also aufgepasst.«
    Er erkannte die Aufregung in ihren Augen. Die meisten waren jung und abenteuerlustig, sie rückten ihre Gewehre zurecht und trugen die Hüte verwegen schief. Die Gruppe ritt auf die Straße hinaus.
    »Augen auf!«, rief Kirk. »Wir nehmen jeden Unbekannten fest, der sich auf der Straße, den Feldern oder in Häusern befindet. Durchsucht alles und jeden!«
     
    Binnen einer Stunde fingen sie zwei Flüchtige, die gerade über ein gepflügtes Feld trabten. Der Farmer war nicht gerade erfreut über die Reiter, die seine Saat zertrampelten, bis er erfuhr, dass es sich bei den Fremden um gefährliche Sträflinge handelte. Daraufhin zeigte er sich sehr

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