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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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versuchen?« »Nein.« »Und der Major?« »Ich weiß nicht, was er vorhat. Warum?« »Falls er sich entscheiden sollte, noch einmal loszuziehen, könnten Sie vielleicht ein gutes Wort für mich einlegen. Ich glaube, wir wären ein gutes Team.«
    Jack hustete verlegen. Ferrington als Teamspieler? Wohl kaum.
    Das sollte mal jemand seinen Arbeitern sagen, wenn er sie mit fünfzig Hieben bedachte. Doch dann betrachtete er die Sache aus Rappers Blickwinkel. Er war ein harter Bursche, und der Major hatte sich seinen Respekt erworben, was für einen Schreibtischsoldaten gar nicht so einfach war.
    »Wunder über Wunder«, murmelte er.
    Er hatte bereits beschlossen, dass er weiterziehen wollte, sobald der Major auf die Farm zurückkehrte. Er besaß ein Pferd und ein paar Pfund, sogar mehr Geld, als er brauchte, um nach Sydney zu gelangen. Es wäre ein langer Weg, doch er hatte es nicht eilig und freute sich darauf, die Wege an der Küste zu erforschen.
    Wenn er den Hafen wiedersah, könnte er vielleicht von vorn beginnen und es diesmal richtig machen. Er interessierte sich nicht mehr für flüchtigen Reichtum, sondern würde lieber in einem ruhigen Dorf leben, nahe seinem geliebten Busch.
    Die Truppen waren begierig, in die Stadt zurückzukehren, und Rapper legte in dem offenen Gelände ein schneidiges Tempo vor, bei dem sie alle Sorgen vergaßen. Jack hielt mit und genoss ihre Gesellschaft.
     
    Doch in dieser Nacht stießen sie auf ein großes Lager mit Leuten, die alle unterwegs zu den nicht vorhandenen Goldfeldern waren, und es gelang Rapper, einige von ihnen zur Umkehr zu bewegen. Die meisten beharrten allerdings darauf, dass sie das Recht hätten, überall hinzugehen. Er konnte sie nicht aufhalten.
    Am Morgen behaupteten einige, dass ihnen Schutz durch die Soldaten zustehe, was Rapper sehr verärgerte. Er brüllte, sie seien doch keine Polizisten, und wenn die Leute Sicherheit wünschten, sollten sie doch einfach umkehren. Danach ritt er wortlos an den Abenteurern vorbei, was Jack freute, der schon ungeduldig auf den
    Aufbruch wartete.
    Schließlich erreichten sie Baker’s Crossing, wo Rapper ein wohlverdientes Bier trinken wollte, doch Jack drängte weiter und verließ die Soldaten an der Abzweigung beim Fluss. Er ritt auf dem kürzesten Weg nach Emerald Downs und nahm dabei den Weg durch den Busch, da sich die Straße endlos wand und schlängelte, sodass er unvorbereitet und entsetzt vor den Trümmern ankam.
    »Was zum Teufel ist hier geschehen?«
    Er ritt über den zerstörten Besitz, betrachtete die Ruinen von Ferringtons Haus und entdeckte in der Scheune schließlich den Chinesen.
    Tom Lok zeigte ihm Pollys Grab, und Jack überkam große Trauer, als er von ihrem sinnlosen Tod erfuhr.
    »Sag mir, was geschehen ist«, sagte er ernst zu Tom
    Lok. »Erzähl es mir von Anfang an.«
    Nur wenige Stunden später trafen die Soldaten ein. Rapper hatte in Baker’s Crossing von dem Unglück gehört und war hergekommen, um zu fragen, ob er irgendwie behilflich sein könne.
    »Nett von Ihnen«, sagte Jack müde. »Aber hier kann niemand etwas tun, bevor der Boss wieder da ist.«
    Sergeant Rapper ging umher, hob die Reste eines
    Esszimmerstuhls auf. »Was für eine Schande«, sagte er.
    »Eine verdammte Schande. Kommen Sie mit uns in die
    Stadt, Jack?« »Nein, ich warte auf ihn.« »Gut«, sagte Rapper verständnisvoll.
    Die Abteilung saß auf und ritt langsam und schweigend zur Straße hinunter. Jack sah ihnen nach, bis sie verschwunden waren, und wandte sich nur unwillig wieder dem Bild der Zerstörung zu.
    Spät am Nachmittag sah er einen riesigen Schwarm Wellensittiche, die ihre Abendrunde flogen, bevor sie sich niederließen.
    Das Ritual, das auch andere Vögel, sogar Krähen, ausführten, hatte ihn schon immer fasziniert. Sie kreisten über den Hügeln, kehrten zurück und glitten träge am anderen Flussufer dahin, wobei das helle Orange der untergehenden Sonne ihr farbiges Gefieder noch leuchtender aufblitzen ließ. Ihm kam es vor wie ein Familienausflug, eine Versammlung, die Vögel ließen sich mit dem Luftstrom treiben, wogten über den Himmel wie Wellen auf einer riesigen Leinwand. Dennoch, diesmal deprimierte ihn das Schauspiel. Vielleicht war es Neid, weil er so erdgebunden und allein war und traurige Nachrichten zu überbringen hatte, während hoch über ihm Freude und Harmonie herrschten.
     
    Superintendent Grimes war ein umgänglicher Landmensch, der diesen Posten erhalten hatte, weil in einer Hafenstadt mit

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